Montag, 16. Januar 2012
[die Kehrseite]
midori, 18:13h
Am Anfang war alles easy.
Ich liebte den Sport, das Tanzen war nur so eine Art Sahnehäubchen obendrauf, das ich leicht nach zwei Stunden Fitnessbude noch auf einer halben Pohälfte absolvieren konnte. Aber mit den Jahren, die es mittlerweile doch schon sind, hat sich alles verändert.
Das Tanzen wurde mehr, der Sport wurde weniger.
Und die Ansprüche stiegen auch. Nun ging Sport vor dem Tanzen nicht mehr, denn man brauchte Körperspannung und keine müden Arme oder Beine. Nach dem Tanzen ging Sport meistens nicht mehr, weil es spät am Abend in der Woche war.
Nach dem dritten Tanzlehrer war klar: Tanzen ist eine Lebensaufgabe. Man lernt nicht irgendwas und kann das dann. Man muß bereit sein, das vorhandene Wissen immer wieder in Frage zu stellen, Dinge aus einer komplett neuen Richtung zu sehen, Gewohnheiten aufzugeben, neu zu lernen, lernen, lernen. Tanzen ist eine Herausforderung auf ganzer Linie. Man muß detailverliebt sein und einen nerdigen Hang zu solchen Details haben, denn als Erwachsener erschließen sich einem die Dinge nicht mehr selbstverständlich. Und man muß eben auch demütig sein.
Seit September nun also Verein.
Gut war, daß die Atmosphäre dort angenehm und freundlich ist. Aber es ist tatsächlich so, daß auch Leistungsbereitschaft vorausgesetzt wird. Man startet ja schließlich für den Verein und mehrt dessen Ruhm und Ehre. Und starten sollte man, sonst gehört man dort nicht hin. Und irgendwie wollen wir ja auch, also weiterkommen, aber nicht unbedingt dieses Wettbewerbsding.
Nun sind wir aber drin und der Sog der Spirale aus Wollen und Sollen entfaltet sich.
Im Winter ist es ja nicht weiter schlimm, denn wenn man an regnerischen und trüben Tagen seine Freizeit in fensterlosen Hallen verbringt, dort, wo die Konsensfarbe aller Trainierender das einheitliche Schwarz ist, dann fragt auch keiner nach, warum man so blaß und müde aussieht. Aber dann kommen so Tage wie heute und ich denke: Sonne! Was ist, wenn die Wochenenden sonnig werden? Was ist, wenn andere im Biergarten sitzen oder an der Seenplatte joggen und ich stehe dann in einer fensterlosen Halle?
Nicht ohne Grund startet die Saison im Herbst und endet vor dem Sommer. Aber das Training geht weiter.
"Wir tanzen weiter, denn sonst sind wir allein", sagt Gerde, die mit ihrem Mann mit 73 Jahren noch durch die Lande tingelt und Turniere tanzt. "Wir haben durch das Tanzen unseren ganzen sonstigen Freundeskreis verloren und so haben wir wenigstens noch jede Menge Kontakt", gibt sie offen zu.
Wahrscheinlich ist das irgendwann so, wenn man es lange, zu lange?, macht. Dann gibt es nicht mehr viel außerhalb dessen.
Dann sehe ich unsere Trainer. Kinderlos. Beide arbeiten bei einer Behörde. Der Feierabend: Training. Das Wochenende: Privatstunden geben oder nehmen, um das Geld zu verdienen für die Fahrten zu den Turnieren, die Hotels, die Kleider, Frack, Schuhe, Styling. Tanzen ist ein teurer Sport. Das merken wir auch ganz deutlich. Und am unteren Ende der Hackordnung verdient man nicht, da zahlt man erstmal.
Ich frage mich, ob die Trainer überhaupt noch Freunde haben. Und dann gibt es ja andere Trainer, die fünf Klassen höher, die jetten dann nur noch in der Weltgeschichte herum, heute Rom, morgen Tokio, da kostet Dich dann schon der Handschlag und das Guten Tag richtig viel Geld.
"Es gibt Leute, die sagen, alleine um die Linksdrehung richtig zu lernen habe ich den Gegenwert eines Kleinwagens hingelegt", erzählt Gerda.
Ich bin gespalten. Das Wollen ist da, aber das Sollen macht mir Sorge. Und auch, daß das Tanzen offenbar so nichts neben sich dulden mag, wenn man es ernsthafter betreiben will.
Schon jetzt vermisse ich Dinge. Ins Kino gehen - schon ewig nicht mehr gemacht. Sommerabende auf dem Balkon waren auch sehr selten im letzten Jahr. Und Shoppen gehen? Unvorstellbar geworden. Wann? Und vor allem: wovon?
Vor allem die Zeit scheint zwischen den Fingern zu zerrinnen, Zeit für uns miteinander, Zeit für die Kätzchen, Zeit für Freundschaften und Zeit für meine anderen sportlichen Leidenschaften, Zeit zum Lesen, Zeit zum Musikhören.
Tanzen essen Leben auf. Das trifft es wohl.
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Ich liebte den Sport, das Tanzen war nur so eine Art Sahnehäubchen obendrauf, das ich leicht nach zwei Stunden Fitnessbude noch auf einer halben Pohälfte absolvieren konnte. Aber mit den Jahren, die es mittlerweile doch schon sind, hat sich alles verändert.
Das Tanzen wurde mehr, der Sport wurde weniger.
Und die Ansprüche stiegen auch. Nun ging Sport vor dem Tanzen nicht mehr, denn man brauchte Körperspannung und keine müden Arme oder Beine. Nach dem Tanzen ging Sport meistens nicht mehr, weil es spät am Abend in der Woche war.
Nach dem dritten Tanzlehrer war klar: Tanzen ist eine Lebensaufgabe. Man lernt nicht irgendwas und kann das dann. Man muß bereit sein, das vorhandene Wissen immer wieder in Frage zu stellen, Dinge aus einer komplett neuen Richtung zu sehen, Gewohnheiten aufzugeben, neu zu lernen, lernen, lernen. Tanzen ist eine Herausforderung auf ganzer Linie. Man muß detailverliebt sein und einen nerdigen Hang zu solchen Details haben, denn als Erwachsener erschließen sich einem die Dinge nicht mehr selbstverständlich. Und man muß eben auch demütig sein.
Seit September nun also Verein.
Gut war, daß die Atmosphäre dort angenehm und freundlich ist. Aber es ist tatsächlich so, daß auch Leistungsbereitschaft vorausgesetzt wird. Man startet ja schließlich für den Verein und mehrt dessen Ruhm und Ehre. Und starten sollte man, sonst gehört man dort nicht hin. Und irgendwie wollen wir ja auch, also weiterkommen, aber nicht unbedingt dieses Wettbewerbsding.
Nun sind wir aber drin und der Sog der Spirale aus Wollen und Sollen entfaltet sich.
Im Winter ist es ja nicht weiter schlimm, denn wenn man an regnerischen und trüben Tagen seine Freizeit in fensterlosen Hallen verbringt, dort, wo die Konsensfarbe aller Trainierender das einheitliche Schwarz ist, dann fragt auch keiner nach, warum man so blaß und müde aussieht. Aber dann kommen so Tage wie heute und ich denke: Sonne! Was ist, wenn die Wochenenden sonnig werden? Was ist, wenn andere im Biergarten sitzen oder an der Seenplatte joggen und ich stehe dann in einer fensterlosen Halle?
Nicht ohne Grund startet die Saison im Herbst und endet vor dem Sommer. Aber das Training geht weiter.
"Wir tanzen weiter, denn sonst sind wir allein", sagt Gerde, die mit ihrem Mann mit 73 Jahren noch durch die Lande tingelt und Turniere tanzt. "Wir haben durch das Tanzen unseren ganzen sonstigen Freundeskreis verloren und so haben wir wenigstens noch jede Menge Kontakt", gibt sie offen zu.
Wahrscheinlich ist das irgendwann so, wenn man es lange, zu lange?, macht. Dann gibt es nicht mehr viel außerhalb dessen.
Dann sehe ich unsere Trainer. Kinderlos. Beide arbeiten bei einer Behörde. Der Feierabend: Training. Das Wochenende: Privatstunden geben oder nehmen, um das Geld zu verdienen für die Fahrten zu den Turnieren, die Hotels, die Kleider, Frack, Schuhe, Styling. Tanzen ist ein teurer Sport. Das merken wir auch ganz deutlich. Und am unteren Ende der Hackordnung verdient man nicht, da zahlt man erstmal.
Ich frage mich, ob die Trainer überhaupt noch Freunde haben. Und dann gibt es ja andere Trainer, die fünf Klassen höher, die jetten dann nur noch in der Weltgeschichte herum, heute Rom, morgen Tokio, da kostet Dich dann schon der Handschlag und das Guten Tag richtig viel Geld.
"Es gibt Leute, die sagen, alleine um die Linksdrehung richtig zu lernen habe ich den Gegenwert eines Kleinwagens hingelegt", erzählt Gerda.
Ich bin gespalten. Das Wollen ist da, aber das Sollen macht mir Sorge. Und auch, daß das Tanzen offenbar so nichts neben sich dulden mag, wenn man es ernsthafter betreiben will.
Schon jetzt vermisse ich Dinge. Ins Kino gehen - schon ewig nicht mehr gemacht. Sommerabende auf dem Balkon waren auch sehr selten im letzten Jahr. Und Shoppen gehen? Unvorstellbar geworden. Wann? Und vor allem: wovon?
Vor allem die Zeit scheint zwischen den Fingern zu zerrinnen, Zeit für uns miteinander, Zeit für die Kätzchen, Zeit für Freundschaften und Zeit für meine anderen sportlichen Leidenschaften, Zeit zum Lesen, Zeit zum Musikhören.
Tanzen essen Leben auf. Das trifft es wohl.
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Mittwoch, 10. August 2011
[Verantwortung]
midori, 14:24h
Gestern im Kurs. Langhantelkurs. Sprich: wir arbeiten mit Gewichten. Gewichte sind Widerstand. Wir arbeiten also gegen Widerstand. Es ist ein Kurs für Fortgeschrittene. Also mit erhöhtem Widerstand und erhöhten Anforderungen an die Koordination.
Leute, die neu im Sport und dann auch noch neu in so einem Kurs sind, bedürfen besonderer Betreuung.
Anfänger gehören in keinen Kurs für Fortgeschrittene.
Das ist Punkt 1. Die Frage zu diesem Punkt ist also: Wer ist dafür verantwortlich, daß ein Anfänger an so einem Kurs nicht teilnimmt? Der Kursleiter? Der Teilnehmer? Was ist, wenn sich der Teilnehmer in den Kurs quasi "hineinmogelt" und den Kursleiter nicht vorher anspricht? Was ist, wenn der Kursleiter schon im Warmup sieht, daß da ein blutiger Anfänger vor ihm steht? (und man sieht es einfach an den Bewegungen)
Rauswerfen? Hingehen und reden?
Da steht sie also, diese Anfängerin. Immerhin nicht in der letzten Reihe, wo sich die Anfänger sonst gerne verstecken, statt sich vorne hinzustellen, wo sie sehen und gesehen werden können. Sie ist eine von diesen Dürren, wahrscheinlich keine Kraft, weil alle Muskeln weggehungert, trägt dafür ein gaaaaanz weites T-Shirt, das so neckisch über eine Schulter rutscht und dazu noch ein Cappie. Sie ist nicht mehr ganz jung, das sieht man an den Gesichtskonturen, und dann steht sie da, wir sind kurz vor dem Aufwärmen und sagt "Ich hab' meine Brille gar nicht dabei, da kann ich ja gar nicht richtig sehen...."
Die Trainerin hat's leider nicht gehört, aber ich habe das Fräulein ab jetzt im Auge.
Das Warmup ist ein Trauerspiel und dann kommt die Sache mit dem Widerstand.
Sie packt sich doch sage und schreibe 0,5 kg auf jede Seite der Hantel.
Kommen wir also zu Punkt 2: Ich bin blutiger Anfänger. Es ist gut, wenn ich mich nicht überfordere, das dient meiner Sicherheit und vermindert das Verletzungsrisiko. Aber welchen Effekt verspreche ich mir von einem Training mit einem Gewicht, das locker von dem meiner Sporttasche übertroffen wird?
Nunja, immerhin stellt sie damit keine Gefahr für sich und andere dar und darf bis zum Ende bleiben.
Überflüssig zu sagen, daß sie bei den BWE's nicht in der Lage war ihr eigenes Körpergewicht zu tragen.
Eine andere Teilnehmerin übrigens ist nach der Ansage, dies sei ein Kurs für Fortgeschrittene, sofort gegangen und hat sich nach dem Termin für den Anfängerkurs erkundigt.
Die Frage, die ich mir stelle ist: wer ist eigentlich verantwortlich / haftpflichtig, wenn sich so ein Anfänger im falschen Kurs tatsächlich mal verletzt, weil er zu unerfahren ist, sich vielleicht die Gewichte bei anderen abguckt (gerne sind das ja Männer, die zeigen wollen, wie stark sie sind) und dann *zing* ist was kaputt?
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Leute, die neu im Sport und dann auch noch neu in so einem Kurs sind, bedürfen besonderer Betreuung.
Anfänger gehören in keinen Kurs für Fortgeschrittene.
Das ist Punkt 1. Die Frage zu diesem Punkt ist also: Wer ist dafür verantwortlich, daß ein Anfänger an so einem Kurs nicht teilnimmt? Der Kursleiter? Der Teilnehmer? Was ist, wenn sich der Teilnehmer in den Kurs quasi "hineinmogelt" und den Kursleiter nicht vorher anspricht? Was ist, wenn der Kursleiter schon im Warmup sieht, daß da ein blutiger Anfänger vor ihm steht? (und man sieht es einfach an den Bewegungen)
Rauswerfen? Hingehen und reden?
Da steht sie also, diese Anfängerin. Immerhin nicht in der letzten Reihe, wo sich die Anfänger sonst gerne verstecken, statt sich vorne hinzustellen, wo sie sehen und gesehen werden können. Sie ist eine von diesen Dürren, wahrscheinlich keine Kraft, weil alle Muskeln weggehungert, trägt dafür ein gaaaaanz weites T-Shirt, das so neckisch über eine Schulter rutscht und dazu noch ein Cappie. Sie ist nicht mehr ganz jung, das sieht man an den Gesichtskonturen, und dann steht sie da, wir sind kurz vor dem Aufwärmen und sagt "Ich hab' meine Brille gar nicht dabei, da kann ich ja gar nicht richtig sehen...."
Die Trainerin hat's leider nicht gehört, aber ich habe das Fräulein ab jetzt im Auge.
Das Warmup ist ein Trauerspiel und dann kommt die Sache mit dem Widerstand.
Sie packt sich doch sage und schreibe 0,5 kg auf jede Seite der Hantel.
Kommen wir also zu Punkt 2: Ich bin blutiger Anfänger. Es ist gut, wenn ich mich nicht überfordere, das dient meiner Sicherheit und vermindert das Verletzungsrisiko. Aber welchen Effekt verspreche ich mir von einem Training mit einem Gewicht, das locker von dem meiner Sporttasche übertroffen wird?
Nunja, immerhin stellt sie damit keine Gefahr für sich und andere dar und darf bis zum Ende bleiben.
Überflüssig zu sagen, daß sie bei den BWE's nicht in der Lage war ihr eigenes Körpergewicht zu tragen.
Eine andere Teilnehmerin übrigens ist nach der Ansage, dies sei ein Kurs für Fortgeschrittene, sofort gegangen und hat sich nach dem Termin für den Anfängerkurs erkundigt.
Die Frage, die ich mir stelle ist: wer ist eigentlich verantwortlich / haftpflichtig, wenn sich so ein Anfänger im falschen Kurs tatsächlich mal verletzt, weil er zu unerfahren ist, sich vielleicht die Gewichte bei anderen abguckt (gerne sind das ja Männer, die zeigen wollen, wie stark sie sind) und dann *zing* ist was kaputt?
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Mittwoch, 10. August 2011
[stark!]
midori, 01:17h
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Donnerstag, 28. Juli 2011
[Runterfahren]
midori, 16:22h
Da habe ich schon das Gefühl, ich hätte mein Training runtergefahren und heute sagt der Coach "Immer noch zu viel!"
Was macht man bloß mit diesen ganzen Hummeln im Hintern?
Gas geben ist ok, aber dann soll ich ja auch mal eine Woche Pause machen.
Eine GANZE Woche!
Der Mann bekommt angesichts solcher Ansagen schon Muffensausen, was ich dann mit der Wohnung oder mit ihm anstelle.....
.
Was macht man bloß mit diesen ganzen Hummeln im Hintern?
Gas geben ist ok, aber dann soll ich ja auch mal eine Woche Pause machen.
Eine GANZE Woche!
Der Mann bekommt angesichts solcher Ansagen schon Muffensausen, was ich dann mit der Wohnung oder mit ihm anstelle.....
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Dienstag, 12. Juli 2011
[mehr Irrtümer über Sport]
midori, 15:15h
In den letzten 12 Monaten habe ich in meinem Denken über Sport eine ziemliche Kehrtwende gemacht, die vielleicht längst fällig war. So ganz entwirrt ist dieser Knoten aus lauter neuen Informationen und abgeschnittenen Zöpfen nicht, aber ein paar interessante Zusammenhänge sind mir klargeworden.
Einer davon ist, daß man, will man Erfolg (wie auch immer man den definieren möchte) haben, dafür im Sport wirklich hart arbeiten muß. Ich meine nicht viel, sondern hart.
Vielleicht hätte ich damit Schwierigkeiten gehabt, so zu trainieren, wie ich es jetzt tue, wenn ich keinen Coach gehabt hätte, der mich an die Sache heranführt.
Denn: ich trainiere jetzt wie ein Mann.
Das Komische daran: die Rollenmuster machen gerade vor der Tür des Fitness-Studios nicht halt, nein, sie werden hier vielmehr in Beton gegossen.
Die Grundlagen sportlicher Erfolge liegen aber nicht in spezifisch männlichem oder weiblichen Training, sondern es gibt Dinge, die funktionieren, und Dinge, die funktionieren nicht, Dinge, die gesund sind, Dinge, die ungesund sind, Dinge, die einen weiterbringen und Beschäftigungstherapie, die Zeitverschwendung ist, wenn man darin nicht einen Zusatznutzen wie Spaß oder Lebenssinn findet.
In der Muckibude gibt es aber weiterhin die Aufteilung: Männer stemmen Eisen (und überfordern sich dabei gerne), wollen dicke Muckis, egal, ob sie funktionieren oder nicht. Frauen machen Problemzonengymnastik (und unterfordern sich dabei gerne) oder schieben stundenlange low intensity Cardio-Einheiten, weil sie hoffen, dadurch schlank und schön zu werden oder machen irgendwas, von dem sie glauben, dass es sie gesünder macht.
Ich glaube, ich habe auch lange damit gehadert, etwas zu tun, was so absolut unweiblich ist, so untypisch und so schwer in Einklang zu bringen mit einem Hang zu Glitzer und Makeup, ohne daß man sich gleich in die zu-blond-zu-braungebrannt-Schiene einreihen muß.
Aber wenn ich eins gelernt habe: wenn sich etwas ändern soll, muß man raus aus der Komfortzone, auch wenn es wehtut.
Und ist mir jetzt auch egal, ob die anderen mich belächeln oder denken, ich sei "krass drauf" - die haben ja nicht gesehen, wie ich mir jeden Liegestütz mit viel Flucherei und jeden Burpee erkämpft habe.
Mein Trainingspensum habe ich von vielleicht 12 bis 18 Stunden in der Woche stark heruntergefahren auf vielleicht maximal 6, oft auch weniger.
Wenn ich jetzt Frauen im Fitness-Studio sehe, die sich auf Crosstrainern abstrampeln oder in BOP-Kursen gegen ihre Problemzonen kämpfen, fühle ich mich irgendwie resigniert, weil man gegen die Werbemühle-Gehirnwäsche nicht ankommt.
Und langsam steige ich hinter das Geschäftsmodell all dieser Buden: sie verkaufen nichts, was funktionieren würde und lassen sich das schlechte Gewissen ihrer Kunden gut bezahlen, die ihren Mißerfolg nicht auf Falschinformation schieben, sondern auf die eigene Unzulänglichkeit.
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Einer davon ist, daß man, will man Erfolg (wie auch immer man den definieren möchte) haben, dafür im Sport wirklich hart arbeiten muß. Ich meine nicht viel, sondern hart.
Vielleicht hätte ich damit Schwierigkeiten gehabt, so zu trainieren, wie ich es jetzt tue, wenn ich keinen Coach gehabt hätte, der mich an die Sache heranführt.
Denn: ich trainiere jetzt wie ein Mann.
Das Komische daran: die Rollenmuster machen gerade vor der Tür des Fitness-Studios nicht halt, nein, sie werden hier vielmehr in Beton gegossen.
Die Grundlagen sportlicher Erfolge liegen aber nicht in spezifisch männlichem oder weiblichen Training, sondern es gibt Dinge, die funktionieren, und Dinge, die funktionieren nicht, Dinge, die gesund sind, Dinge, die ungesund sind, Dinge, die einen weiterbringen und Beschäftigungstherapie, die Zeitverschwendung ist, wenn man darin nicht einen Zusatznutzen wie Spaß oder Lebenssinn findet.
In der Muckibude gibt es aber weiterhin die Aufteilung: Männer stemmen Eisen (und überfordern sich dabei gerne), wollen dicke Muckis, egal, ob sie funktionieren oder nicht. Frauen machen Problemzonengymnastik (und unterfordern sich dabei gerne) oder schieben stundenlange low intensity Cardio-Einheiten, weil sie hoffen, dadurch schlank und schön zu werden oder machen irgendwas, von dem sie glauben, dass es sie gesünder macht.
Ich glaube, ich habe auch lange damit gehadert, etwas zu tun, was so absolut unweiblich ist, so untypisch und so schwer in Einklang zu bringen mit einem Hang zu Glitzer und Makeup, ohne daß man sich gleich in die zu-blond-zu-braungebrannt-Schiene einreihen muß.
Aber wenn ich eins gelernt habe: wenn sich etwas ändern soll, muß man raus aus der Komfortzone, auch wenn es wehtut.
Und ist mir jetzt auch egal, ob die anderen mich belächeln oder denken, ich sei "krass drauf" - die haben ja nicht gesehen, wie ich mir jeden Liegestütz mit viel Flucherei und jeden Burpee erkämpft habe.
Mein Trainingspensum habe ich von vielleicht 12 bis 18 Stunden in der Woche stark heruntergefahren auf vielleicht maximal 6, oft auch weniger.
Wenn ich jetzt Frauen im Fitness-Studio sehe, die sich auf Crosstrainern abstrampeln oder in BOP-Kursen gegen ihre Problemzonen kämpfen, fühle ich mich irgendwie resigniert, weil man gegen die Werbemühle-Gehirnwäsche nicht ankommt.
Und langsam steige ich hinter das Geschäftsmodell all dieser Buden: sie verkaufen nichts, was funktionieren würde und lassen sich das schlechte Gewissen ihrer Kunden gut bezahlen, die ihren Mißerfolg nicht auf Falschinformation schieben, sondern auf die eigene Unzulänglichkeit.
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Montag, 16. Mai 2011
[Crossfit]
midori, 16:21h
Seit September letzten Jahres praktiziere ich eine etwas andere Form des Sports und ich muß sagen, daß ich nie gedacht hätte, daß etwas derart Laune macht.
Mittlerweile habe ich ja vieles durch, also jetzt so als Freizeitsportlerin, was man unabhängig von anderen (wie Verein, Mannschaftssport) und ohne viel Gerät (wie Reiten, Segeln) so treiben kann und so gerne ich vielleicht auch einmal Marathon gelaufen wäre, so richtig hat es mir nie behagt, mich auf eine Sache zu konzentrieren und gleichzeitig die anderen Aspekte von Bewegung zu vernachlässigen (bzw. vernachlässigen zu müssen, weil die Vorbereitung auf einen Marathon neben meinem Tanzhobby wahrscheinlich keinen Raum für anderes mehr gelassen hätte).
Es ist eine längere Geschichte, wie es dazu gekommen ist, daß ich jetzt das mache, was ich mache, aber der Crossfit-Gedanke ist noch nicht so weit verbreitet hierzulande: es ist nicht das Ziel, sich zu spezialisieren, sondern zu generalisieren. Fitness hat verschiedenste Aspekte. Training sollte fordernd sein. Und die Trainingserfolge sollen im Alltag nützen - sprich: ich kann beim Shoppen jetzt mehr Tüten tragen und schaffe die doppelte Anzahl Geschäfte.
Nein, Spaß beiseite, aber eine kleine Anekdote:
Samstag komme ich vom Training wieder und erzähle dem Liebsten begeistert, was wir wieder Tolles gemacht haben. Der Power-Floh und ich uns mit Karacho immer wieder einen 5 kg Medizinball zugeworfen und ich habe mir dabei gewünscht, wir wären am Strand und man könnte dann noch den Oliver Kahn mimen und richtig hinterherhechten. Später haben wir mit dicken Seilen Wellen gemacht und natürlich die Kettlebells geschwungen. Ok, "richtiges Crossfit" machen wir nicht und die, die hier Crossfit anbieten oder machen sind auch mehr von der Sorte "Guck mal, ich bin der Härteste", was ich per se blöd finde, schließlich ist es eigentlich ein Sport für alle, also jedes Alter und jedes Level und ich bin ganz happy mit unserer kleinen Gruppe wo jedes Alter und jede Gewichtsklasse vertreten ist.
Aber als ich mit Leuchten in den Augen dem Liebsten die Sache mit dem Medizinball erzählt habe und er nicht direkt in Begeisterungsrufe ausgebrochen ist, wurde mir klar, daß ich wahrscheinlich nicht das mache, was andere so gut finden und daß ich beim potenziellen Strandurlaub wahrscheinlich keinen Spielkameraden finden würde, der nachher mit mir lachend und keuchend im Sand liegt. Hm.
Der Coach meint, Crossfit wird es schwer haben in Deutschland, denn die Leute hier seien viel zu faul dafür.
Ich denke, daß es bei Frauen insbesondere nicht gut ankommt, weil die meisten Übungen "unweiblich" sind und alle an die russischen Hammerwerferinnen denken und Angst haben, sie würden irgendwann auch so aussehen, wenn sie mit Gewichten hantieren.
Und klar, eine Traumfigur bekommt man davon nicht automatisch, ich habe jetzt Beine wie ein Sprinter und einer der Mitturner lobte Samstag noch mein "Schwimmerkreuz". Im Alltag sieht es aber keiner, ehrlich!
Aber das beste an der ganzen Sache ist: mit Anfang 40 ist mir plötzlich ein Licht aufgegangen. Dieses Gefühl, daß ich jahrelang sportlich auf der Stelle getreten bin und da nichts passiert ist, ist weg. Ich investiere weniger Zeit in den Sport und habe mehr Spaß und einen unglaublichen Energiezuwachs (ok, außer, ich habe gerade intensivst Trainiert). Ich kann Dinge tun, von denen ich vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt hätte und ich sehe, daß da noch Luft ist.
Also: Ausprobieren lohnt. Wer im Dorf oder in der Nähe wohnt, kann mich ja fragen, wo.
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Mittlerweile habe ich ja vieles durch, also jetzt so als Freizeitsportlerin, was man unabhängig von anderen (wie Verein, Mannschaftssport) und ohne viel Gerät (wie Reiten, Segeln) so treiben kann und so gerne ich vielleicht auch einmal Marathon gelaufen wäre, so richtig hat es mir nie behagt, mich auf eine Sache zu konzentrieren und gleichzeitig die anderen Aspekte von Bewegung zu vernachlässigen (bzw. vernachlässigen zu müssen, weil die Vorbereitung auf einen Marathon neben meinem Tanzhobby wahrscheinlich keinen Raum für anderes mehr gelassen hätte).
Es ist eine längere Geschichte, wie es dazu gekommen ist, daß ich jetzt das mache, was ich mache, aber der Crossfit-Gedanke ist noch nicht so weit verbreitet hierzulande: es ist nicht das Ziel, sich zu spezialisieren, sondern zu generalisieren. Fitness hat verschiedenste Aspekte. Training sollte fordernd sein. Und die Trainingserfolge sollen im Alltag nützen - sprich: ich kann beim Shoppen jetzt mehr Tüten tragen und schaffe die doppelte Anzahl Geschäfte.
Nein, Spaß beiseite, aber eine kleine Anekdote:
Samstag komme ich vom Training wieder und erzähle dem Liebsten begeistert, was wir wieder Tolles gemacht haben. Der Power-Floh und ich uns mit Karacho immer wieder einen 5 kg Medizinball zugeworfen und ich habe mir dabei gewünscht, wir wären am Strand und man könnte dann noch den Oliver Kahn mimen und richtig hinterherhechten. Später haben wir mit dicken Seilen Wellen gemacht und natürlich die Kettlebells geschwungen. Ok, "richtiges Crossfit" machen wir nicht und die, die hier Crossfit anbieten oder machen sind auch mehr von der Sorte "Guck mal, ich bin der Härteste", was ich per se blöd finde, schließlich ist es eigentlich ein Sport für alle, also jedes Alter und jedes Level und ich bin ganz happy mit unserer kleinen Gruppe wo jedes Alter und jede Gewichtsklasse vertreten ist.
Aber als ich mit Leuchten in den Augen dem Liebsten die Sache mit dem Medizinball erzählt habe und er nicht direkt in Begeisterungsrufe ausgebrochen ist, wurde mir klar, daß ich wahrscheinlich nicht das mache, was andere so gut finden und daß ich beim potenziellen Strandurlaub wahrscheinlich keinen Spielkameraden finden würde, der nachher mit mir lachend und keuchend im Sand liegt. Hm.
Der Coach meint, Crossfit wird es schwer haben in Deutschland, denn die Leute hier seien viel zu faul dafür.
Ich denke, daß es bei Frauen insbesondere nicht gut ankommt, weil die meisten Übungen "unweiblich" sind und alle an die russischen Hammerwerferinnen denken und Angst haben, sie würden irgendwann auch so aussehen, wenn sie mit Gewichten hantieren.
Und klar, eine Traumfigur bekommt man davon nicht automatisch, ich habe jetzt Beine wie ein Sprinter und einer der Mitturner lobte Samstag noch mein "Schwimmerkreuz". Im Alltag sieht es aber keiner, ehrlich!
Aber das beste an der ganzen Sache ist: mit Anfang 40 ist mir plötzlich ein Licht aufgegangen. Dieses Gefühl, daß ich jahrelang sportlich auf der Stelle getreten bin und da nichts passiert ist, ist weg. Ich investiere weniger Zeit in den Sport und habe mehr Spaß und einen unglaublichen Energiezuwachs (ok, außer, ich habe gerade intensivst Trainiert). Ich kann Dinge tun, von denen ich vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt hätte und ich sehe, daß da noch Luft ist.
Also: Ausprobieren lohnt. Wer im Dorf oder in der Nähe wohnt, kann mich ja fragen, wo.
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Samstag, 23. April 2011
[Ernte]
midori, 12:51h
Gestern gefühlt den Tag verschlafen wegen totaler Erschöpfung, dann aber mit dem Liebsten beschlossen, doch noch vor die Tür ins Grüne zu gehen. Ich nahm eines meiner Springseile mit, trotz Knie - wollte einfach wissen, ob man draußen gut hüpfen kann.
Obwohl uns jede Menge Leute entgegen kamen, die den Tag am See verbracht hatten und nun heim wollten, waren noch jede Menge Teens vor Ort, die bei Grill und Bier und Zigaretten (ich dachte, Rauchen sei mittlerweile uncool?) die schönen Plätze in Rauch und Lärm hüllten.
Peinlichen Gesprächsfetzen belauscht, das mittem auf dem Schotterweg stattfand, eine verbraucht aussehende Teenieblondine erklärte einem dicklichen Gegenüber gerade "Aber ich liebe Dich nicht" mit einem damit-das-ein-für-alle-mal-klar-ist-und-keine-Diskussino-mehr-Ton. Fremdschämen.
Irgendwann an einer Bank ohne Meeresblick gehalten, der LIebste mit dem Buch auf der Bank, ich davor mit dem Springseil. Das ging aber irgendwie gar nicht. Schotter spritzte, Seil verdrehte, ich hätte doch das andere Seil mitnehmen sollen oder andere Schuhe oder was auch immer. Genervt aufgegeben.
"Macht's Dir was aus, wenn ich eine Runde um den See laufe?", frage ich. "Ist ok" sagt der Liebste.
Und ich laufe los.
Komisches Gefühl. Ich habe keine Uhr dabei, keinen Pulsmesser. Wo ich mich doch immer sklavisch selbst kontrolliere. Ich laufe einfach so, frei, locker, so wie mein Körper das Tempo vorgibt. Es ist so einfach auf einmal, ich bin ganz baff.
Als ich an die steile Brücke komme, bin ich schon etwas erschöpft und die Beine schwer, immerhin habe ich Muskelkater und es ist mein erster Lauf seit dem Spätsommer. Trotzdem nehme ich die Steigung mit Leichtigkeit, bin zwar oben mit schnellerem Puls als unten, aber kein Vergleich zu dem atemlosen Schnaufen, das ich in der Vergangenheit immer hatte.
Das, denke ich, das ist endlich die Ernte dessen, was ich in den letzten Monaten hart erarbeitet habe. Die Leichtigkeit, die nicht von selbst kommt, sondern Produkt ist von viel Schweiß und noch mehr Flüchen, denn geflucht habe ich viel, immer, wenn ich dachte, ich packe es nicht, wenn ich vor lauter Atemlosigkeit dachte, ich schaffe keine weiteren 30 Sekunden im Intervalltraining und dann doch noch das Letzte aus mir herausgepreßt habe.
Es ist auch ein wenig wie beim Tanzen. Die Leichtigkeit ist ein Produkt vieler Stunden Arbeit und immer wieder überwundenem Frust, doch am Ende kann man lächeln, über einen vollendeten Walzer oder oben auf der Brücke, wo man im Weitblick über das Wasser die untergehende Sonne sich spiegeln sieht und sich freut, daß irgendwann nicht mehr alles ein Kampf sein muß.
Vielleicht ist es im Leben ja auch so.
Man strampelt sich ab, durch die vielen Krisen und Täler, es ist ja nicht leicht dieses Leben. Nur manchmal, plötzlich, da steht man auf einmal über der Situation, die Dinge sind leicht und man fragt sich, was vorher eigentlich so schwierig war. Achja, dies und das, aber jetzt, jetzt ist es anders, unser Lebensmuskel ist jetzt gewachsen, vielleicht sogar mehr als bei denen, die es schon immer leicht hatten.
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Obwohl uns jede Menge Leute entgegen kamen, die den Tag am See verbracht hatten und nun heim wollten, waren noch jede Menge Teens vor Ort, die bei Grill und Bier und Zigaretten (ich dachte, Rauchen sei mittlerweile uncool?) die schönen Plätze in Rauch und Lärm hüllten.
Peinlichen Gesprächsfetzen belauscht, das mittem auf dem Schotterweg stattfand, eine verbraucht aussehende Teenieblondine erklärte einem dicklichen Gegenüber gerade "Aber ich liebe Dich nicht" mit einem damit-das-ein-für-alle-mal-klar-ist-und-keine-Diskussino-mehr-Ton. Fremdschämen.
Irgendwann an einer Bank ohne Meeresblick gehalten, der LIebste mit dem Buch auf der Bank, ich davor mit dem Springseil. Das ging aber irgendwie gar nicht. Schotter spritzte, Seil verdrehte, ich hätte doch das andere Seil mitnehmen sollen oder andere Schuhe oder was auch immer. Genervt aufgegeben.
"Macht's Dir was aus, wenn ich eine Runde um den See laufe?", frage ich. "Ist ok" sagt der Liebste.
Und ich laufe los.
Komisches Gefühl. Ich habe keine Uhr dabei, keinen Pulsmesser. Wo ich mich doch immer sklavisch selbst kontrolliere. Ich laufe einfach so, frei, locker, so wie mein Körper das Tempo vorgibt. Es ist so einfach auf einmal, ich bin ganz baff.
Als ich an die steile Brücke komme, bin ich schon etwas erschöpft und die Beine schwer, immerhin habe ich Muskelkater und es ist mein erster Lauf seit dem Spätsommer. Trotzdem nehme ich die Steigung mit Leichtigkeit, bin zwar oben mit schnellerem Puls als unten, aber kein Vergleich zu dem atemlosen Schnaufen, das ich in der Vergangenheit immer hatte.
Das, denke ich, das ist endlich die Ernte dessen, was ich in den letzten Monaten hart erarbeitet habe. Die Leichtigkeit, die nicht von selbst kommt, sondern Produkt ist von viel Schweiß und noch mehr Flüchen, denn geflucht habe ich viel, immer, wenn ich dachte, ich packe es nicht, wenn ich vor lauter Atemlosigkeit dachte, ich schaffe keine weiteren 30 Sekunden im Intervalltraining und dann doch noch das Letzte aus mir herausgepreßt habe.
Es ist auch ein wenig wie beim Tanzen. Die Leichtigkeit ist ein Produkt vieler Stunden Arbeit und immer wieder überwundenem Frust, doch am Ende kann man lächeln, über einen vollendeten Walzer oder oben auf der Brücke, wo man im Weitblick über das Wasser die untergehende Sonne sich spiegeln sieht und sich freut, daß irgendwann nicht mehr alles ein Kampf sein muß.
Vielleicht ist es im Leben ja auch so.
Man strampelt sich ab, durch die vielen Krisen und Täler, es ist ja nicht leicht dieses Leben. Nur manchmal, plötzlich, da steht man auf einmal über der Situation, die Dinge sind leicht und man fragt sich, was vorher eigentlich so schwierig war. Achja, dies und das, aber jetzt, jetzt ist es anders, unser Lebensmuskel ist jetzt gewachsen, vielleicht sogar mehr als bei denen, die es schon immer leicht hatten.
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Montag, 18. April 2011
[Konvertiert]
midori, 17:39h
Manche Dinge muß man auch mal so öffentlich hinschreiben, wenn der Adressat der eigenen Leidenschaft es so völlig vergeigt:
Tschüß LesMills BodyPump!
Ich habe Dich jahrelang praktiziert, geliebt, gepriesen.
Aber dann hast Du mich im Stich gelassen, hast das Marketing hier komplett vergeigt und jetzt gab es auf der Fibo noch nichtmal mehr eine Convention zum Mitmachen oder wenigstens eine Show zum Gucken - stattdessen: leere Stände, als ich um die Ecke bog.
Ich kann Dich nicht praktizieren, weil es Dich nicht gibt hier und weil Dich niemand kennt und daher niemand will.
Stattdessen: Hallo, HotIron! Du mehrstufiges Langhantelkonzept, meine neue Liebe! Vom Einsteiger bis zum Addict bekommt hier jeder, was er braucht, sogar der Reha-Sportler und der Junior. Ihr habt mich überzeugt und das nicht nur mit der Präsenz bei der Fibo, sondern auch mit durchdachten, abwechslungsreichen und fordernden Programmen.
Ich kann es kaum erwarten, mich Dir völlig hinzugeben!
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Tschüß LesMills BodyPump!
Ich habe Dich jahrelang praktiziert, geliebt, gepriesen.
Aber dann hast Du mich im Stich gelassen, hast das Marketing hier komplett vergeigt und jetzt gab es auf der Fibo noch nichtmal mehr eine Convention zum Mitmachen oder wenigstens eine Show zum Gucken - stattdessen: leere Stände, als ich um die Ecke bog.
Ich kann Dich nicht praktizieren, weil es Dich nicht gibt hier und weil Dich niemand kennt und daher niemand will.
Stattdessen: Hallo, HotIron! Du mehrstufiges Langhantelkonzept, meine neue Liebe! Vom Einsteiger bis zum Addict bekommt hier jeder, was er braucht, sogar der Reha-Sportler und der Junior. Ihr habt mich überzeugt und das nicht nur mit der Präsenz bei der Fibo, sondern auch mit durchdachten, abwechslungsreichen und fordernden Programmen.
Ich kann es kaum erwarten, mich Dir völlig hinzugeben!
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Donnerstag, 31. März 2011
[Training]
midori, 19:05h
Ich so: *Ächz* *Stöhn* *Schnauf*
Coach greift an den Seilzug, um mich zu unterstützen.
Ich so, grantig wie ein Kleinkind: "Ey, nicht helfen!"
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Coach greift an den Seilzug, um mich zu unterstützen.
Ich so, grantig wie ein Kleinkind: "Ey, nicht helfen!"
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Montag, 28. März 2011
[Bliiiiitz]
midori, 12:33h
Ich habe seit Mitte Januar, also seit ich zum "Spartan Fit Gruppentraining" gehe, eine polnische Mitturnerin.
Insgeheim nenne ich sei Power-Floh, weil sie klein und zart ist, aber Gewichte stemmt wie ein Kerl.
Dabei hat sie einen Hang zu Sportbekleidung mit Glitzer und neulich ist ihr aus der Jackentasche ein Lipgloss gefallen. Diese Integration vermeintlicher Widersprüche finde ich ganz entzückend.
Marta, wie der Power-Floh heißt, spricht gut Deutsch, aber mit interessantem Einschlag und manchmal findet sie die Worte nicht so richtig.
Bei einer Unterhaltung unlängst lachte sie mich an und sagte "Sport macht, äh, wie sagt man? Glickliiiiich! Ja, glickliiiich!"
An anderer Stelle, die Unterhaltung war bereit zum Thema "Abendgarderobe" gewandert, wollte sie ihre Vorliebe für Bling-bling und Straß zum Ausdruck bringen: "Ich liebe Bliiiiiitz!"
Cute.
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Insgeheim nenne ich sei Power-Floh, weil sie klein und zart ist, aber Gewichte stemmt wie ein Kerl.
Dabei hat sie einen Hang zu Sportbekleidung mit Glitzer und neulich ist ihr aus der Jackentasche ein Lipgloss gefallen. Diese Integration vermeintlicher Widersprüche finde ich ganz entzückend.
Marta, wie der Power-Floh heißt, spricht gut Deutsch, aber mit interessantem Einschlag und manchmal findet sie die Worte nicht so richtig.
Bei einer Unterhaltung unlängst lachte sie mich an und sagte "Sport macht, äh, wie sagt man? Glickliiiiich! Ja, glickliiiich!"
An anderer Stelle, die Unterhaltung war bereit zum Thema "Abendgarderobe" gewandert, wollte sie ihre Vorliebe für Bling-bling und Straß zum Ausdruck bringen: "Ich liebe Bliiiiiitz!"
Cute.
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