Montag, 15. März 2010
[Dies & Das]
Neulich einem Mißverständnis erlegen als ich der Kollegin meinen neu zusammengestellten Ring zeigte und sie nickte und todernst sagte, "hmhm, und passend zu den Fingernägeln" und ich schloß messerscharf: Ring mit schwarz, Fingernägel schmutzig, da muß ich was tun!
Seitdem mit Akkuratesse Fingernagelpflege betrieben, poliert, lackiert, gefeilt und immer schön mit dem weißen Stift gegen den Schmutz angearbeitet, bis sich klärte, sie meinte gar nicht schwarz&schwarz, sondern den am Vortag getragenen Rosenquarz, der so schön zu den roséfarbenen Fingernägeln gepaßt habe.
Naja, saubere und gepflegte Nägel als Nebeneffekt sind ja auch nicht schlecht, aber ohne schlechtes Gewissen dabei eigentlich auch angenehmer.

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Beim Tanzen sozusagen eine weitere Klasse aufgestiegen. Nun bei den alten Hasen dabei, zwei davon nahmen uns unter ihre Fittiche, sehr nett, herzlich und erfrischend unkompliziert (allerdings dafür didaktische Nieten - man kann nicht alles haben). Darüberhinaus Aussicht auf Training bei einem S-Klasse Paar.
Ja, ich glaube, wir tanzen mittlerweile wirklich gut.

Bemerkt, daß ich tatsächlich bei einem Paar Tanzschuhe nun die Absatzflecken abgetanzt habe.

Weiters gesehen, daß man sich in England Tanzschuhe nach Wunsch fertigen lassen kann.
Ok, das wäre dann wohl doch zu viel des Guten..

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Das vermißte Paket aus Übersee ist nun doch endlich angekommen. Beim Zoll waren die Beamten wieder so unglaublich zuvorkommend. Frage mich, ob die sich in einem Geschäft wohl auch so anbrummeln lassen würden.

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Das erste Mal etwas über eine Menstruationstasse gehört. War erst befremdet, dann neugierig. Könnte man ja mal ausprobieren.
(Nein, die Tasse ist nicht zum Trinken)

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Undercover Facebook-Account eröffnet.
Mal gucken.

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Gartenschlauch gekauft, weil er mich im Baumarkt so angelacht hat für 10,- EUR. Daheim dann Balkon auf Hochglanz geschrubbt. Frühling: bitte kommen!

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Dem Obdachlosen mit dem Frettchen gegen meine Prinzipien schon zweimal Geld in die Hand gedrückt. Ihn gefragt, wo sein Frettchen sei, er meinte, es sei bei seiner Freundin, Passanten hätten ihn der Tierquälerei beschuldigt, weil es doch zu kalt sei für das Tier.
Mag ihn irgendwie.

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Besuch gehabt. Dafür die Wohnung zu 1/3 aufgeräumt und geputzt. Festgestellt, daß sie dann wirklich was hermacht, die Wohnung.
Nur das Wohnzimmerkonzept geht immer noch nicht auf.

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Der Mann der Freundin hat sich ein Spielzeugauto gekauft und ich verspürte dann doch einen leichten Stich, weil der Liebste immer so dagegen ist, gegen Auto, gegen Protzerei, erst Recht gegen so ein Auto, dafür gibt er wirklich unglaublich viel Geld für sein Hobby aus, das er für sich alleim im Stillen betreibt. Und während die Freundin dann mit ihrem Mann Spritztouren nach Wasweißichwohin macht, schweige ich. Freue mich trotzdem für die beiden.

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Gewissensfrage. Ich kann mit der Bahn bequem und pünktlich in die Arbeitsstadt zum Sportstudio fahren und vor allem kostenlos. Die Mitturnerin, die unbedingt mit dem Auto fahren will und mich und noch jemanden mitnimmt, will dann für die Fahrt Geld haben. Soll ich beim nächsten Mal die Bahn nehmen?

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Stunde bei Lieblingsnachwuchstrainerin besucht und enttäuscht gewesen. Ringe jetzt nach den richtigen Worten für sachliche Kritik und merke, wie schwer es mir fällt - sie hat in letzter Zeit schon viel (unberechtigterweise) einstecken müssen.

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Komme langsam in Gang, Dinge wieder zu regeln, die zähe, dunkle Winterdepressionsphase scheint fast überwunden.
Plan: Lohnsteuerjahresausgleich => Geld => Coaching => Verbesserung der beruflichen Situation


tbc


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Montag, 8. März 2010
[anhänglich]
Beim Tanzen so Wiedereinsteiger kennengelernt, die nach 30 Jahren mit dem Tanzen halt wieder angefangen haben, die Kinder aus dem Haus und so.
Ist schon interessant, daß Leute mit Kindern keine Zeit für sowas mehr haben und daß die Kinder noch so lange so viel Zeit beanspruchen, naja, die Prioritäten verschieben sich wohl und dann irgendwann sitzt man auf dem Sofa und langweilt sich oder man stellt fest, daß das mit dem Sitzen nicht mehr so gut geht, weil der Bauch im Weg ist und bevor man auf einen Liegesessel umsattelt, geht man dann doch wieder zum Tanzen.

Jedenfalls, der Altersunterschied ist nicht wegzuleugnen und eigentlich war da ja auch diese angenehme Zurückhaltung, die da ist, wenn man sich nicht kennt, aber dann trifft der Liebste an einem fernen Bahnhof den Mann auf dem Bahnsteig und seitdem: Klette!
So nach dem Motto: Wir beiden (wichtigen) beruflich Fernreisenden.

Jetzt hat es sich so ergeben, daß wir gestern auf einem Tag der offenen Tür bei der Konkurrenz war, man wollte das Parkett mal testen, aber es war zu voll und das andere Paar kam mit einem dritten Paar, die gingen aber gleich wiede rund das Paar mit dem Klett-Mann blieb aber, etwas unschlüssig, und wir sagten, naja, dann fahren wir halt in die Nachbarstadt, zur anderen Konkurrenz und da sagten sie, ja, also, das täten sie ja auch gerne mal angucken und nahmen uns im Auto mit.

Und wie es so kommt, ein wenig Smalltalk, aber der Liebste wie stets sehr zurückhaltend damit, was er beruflich so macht, der ist ja da fast so, als würde er beim Geheimdienst arbeiten, ich habe das ja auch erst spät begriffen, was er so macht.

Heute dann den Klett-Mann gegoogelt und Mittags dem Liebsten am Telefon gesagt, er habe gut daran getan, nichts zu sagen, der Klett-Mann ist sozusagen in der gleichen Branche tätig, also fachlich schon etwas anderes, aber es gibt da Berührungspunkte und wenn der das rauskriegt, dann will der bestimmt bei uns einziehen.



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[begrabene Träume]
Jahrelang verschiebt man die Dinge, weil ja noch Zeit ist. Es drängt ja nicht, es gibt keinen Grund, die Dinge anzugehen. Und manchmal bräuchte es für den Start zur Verwirklichung eines Traums ja auch die eine oder andere Zutat, die man nicht selbst und eben nicht alleine beisteuern kann, manchmal, da lassen sich Träume eben nur verwirklichen, wenn man einen zweiten Ruderer mit im Boot hat.

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Warum ist W. denn nun nicht mit Dir zusammengezogen, frage ich sie ganz direkt und sie eiert ein wenig herum, vielleicht, weil sie es nicht wirklich weiß, denn er hat sich selbst auch gar nicht so klar artikuliert, schwammige Ausreden und vorgeschobene Argumente, Unterhaltszahlungen für die Tochter, der Unfall, die restless legs, das jahrelange Alleinewohnen und die Schrullen, mit denen das einhergeht, das Mißtrauen, das immer noch da ist, wegen der schlechten Erfahrungen aus seiner Ehe.
Zehn Jahre sind sie nun zusammen, haben einige Krisen durchgestanden, durch dick und dünn sozusagen und dann, dann ist man in einem Alter, wo man sich eben nicht mehr so leicht tut mit der Veränderung, mit einem Umzug, wo man vielleicht sagt, wenn ich jetzt umziehe, dann will ich da auch länger bleiben und nicht bloß zwei Jahre, also investiere ich da auch etwas mehr Geld, damit ich's dann auch auf längere Zeit schön habe und wenn man diese Entscheidung trifft, dann ist damit auch die andere Entscheidung abschlägig beschieden, dann kann man nicht nach zwei Jahren vielleicht sagen, ok, nee, wir machen es jetzt doch anders und ziehen doch zusammen, denn dann ist kein Geld mehr da, jedenfalls nicht in der Menge und die Kräfte und Nerven vielleicht ja auch nicht.
Und vor allem dieser Stachel der Enttäuschung, jetzt abgelehnt worden zu sein und zu wissen, daß diese Entscheidung jetzt auf längere Sicht, wenn nicht gar für immer getroffen wurde.

Plötzlich schießen ihr die Tränen in die Augen und in ihrer burschikosen Art sagt sie eben nicht, wie traurig sie das macht und wie verletzt sie deswegen ist, sondern "Du merkst ja, wie mich das anpißt", sagt sie und wischt sich trotzig die Tränen weg, schluckt alles runter und höhnt noch, ja, vor kurzem seien sie noch irgendwo unterwegs gewesen, ländlich und da habe er gesagt, "Ach, hier kann man ja auch gut wohnen".


Ein wenig kann ich es verstehen, es ist dieser symbolische Akt, der die Beziehung besiegelt oder eben auch nicht, das Sich-Bekennen, oder eben auch nicht.

Ich mag auch nicht über das Heiraten reden oder über Kinder, das Thema hat sich ohnehin erledigt. Und damals, da hätte man ja sagen können, ok, wir beide hauen ein paar Jahre richtig rein und leben sparsam und dann können wir vielleicht etwas kaufen oder etwas bauen, aber stattdessen Mietwohnung bei krankhaft verspießten Leuten.
Über die letzten 15 Jahre habe ich auch so manchen Traum begraben und so manche Kränkung eingesteckt.
Vielleicht heiraten wir ja doch mal, wer weiß, und was die Zukunft bringt, weiß keiner.
Und Träume kann ich ja trotzdem weiterhin haben.
Nur andere.



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