Montag, 7. Juni 2010
[Fachgeschäfte]
midori, 12:53h
Am Sonnabend drei Kontakte mit drei verschiedenen Fachgeschäften gleicher Fachrichtung gehabt.
Kontakt 1:
Ich rufe an, Anrufbeantworter, ist ja ok, ist ja noch früh. Also gehe ich Zähne putzen und rufe später nochmal an, denke ich bei mir.
Mitten im Zähneputzen klingelt das Telefon. Das Fachgeschäft ruft zurück. Ich, positiv überrascht, bin sehr freundlich, sage der Dame am Telefon, daß ich ihr Fachgeschäft im Internetz gefunden habe und daß sie ja Produkte des Herstellers xyz führe und daß ich doch gerne einmal vorbeischauen würde, um Modell a oder b zu begutachten.
Das will die Dame am anderen Ende aber offenbar nicht, denn sie erzählt mir, daß ich doch im August kommen solle, da hätte sie einen Abverkauf und ich könnte mir dann in aller Ruhe einen Gesamteindruck verschaffen und im Herbst kämen dann die neuen Modelle und ich wäre dann bestimmt sehr begeistert und das wäre doch dann alles ganz toll.
Meine darauffolgenden Versuche, der Dame klarzumachen, daß ich ihr Geschäft aber gerne JETZT besuchen möchte und daß es mir egal ist, was in ein paar Monaten alles zu haben sei, sondern daß ich mir JETZT die Dinge anschauen möchte, die JETZT zu haben sind, scheitern kläglich.
Ich lege schließlich nach freundlicher Verabschiedung "bis zum August" auf und bin ziemlich schlecht gelaunt.
Suche also zwei weitere Adressen heraus und begebe mich mit dem Auto zu Fachgeschäft 2, wenn ich erstmal vor Ort bin, kann man mich ja nicht einfach wieder abwimmeln.
Im Fachgeschäft 2 ist eine sehr nette Dame, hilfsbereit und alles, ich bin sehr angetan. Ich leiere meinen Text herunter, daß ich im Internetz gesehen hätte, daß man Waren des Herstellers xyz führe, ich sei jedoch, so betone ich, nicht festgelegt auf diesen Hersteller, wenn man etwas von anderen Herstellern in ähnlichem Stile vorrätig habe, so wäre ich nicht abgeneigt, die Modelle a und b hätten mir ganz gut gefallen und vielleicht hätten sie das ja da.
Nein, haben sie nicht da, nur andere Modelle des Herstellers, aber ist ja auch egal, wo ich schonmal da bin, kann ich mir ja das gesamte Sortiment ansehen. Ich gebe der Dame noch die Information, daß für meine Wahl bestimmte Randbedingungen gelten und daß gewisse Details auch ein Ausschlußkriterium darstellen. Fluchs zieht die Dame ein Modell mit genau solchen Ausschlußdetails aus dem Regal und sagt "Das ist doch auch ganz schön!?". Ich erwidere freundlich, daß es ja aus diesen und jenen Gründen nicht für mich in Frage käme, woraufhin sie ein weiteres Modell mit Ausschlußkriterium aus dem Regal zieht und ihren Satz "Dies ist doch auch sehr schön!?" wiederholt. Dieses Spiel setzt sich immer weiter fort, bis wir eigentlich alles, bis zum Abverkaufsbereich durchgesehen haben und ich endlich freundlich lächelnd den Laden verlassen kann, denkend, daß die mich wahrscheinlich nicht wieder sehen werden bei der kundenorientierten Beratung.
Fachgeschäft 3 hat auf seiner Internetseite genau damit geworben: kundenorientierte Beratung, "wir finden genau das richtige für Sie" sozusagen.
Also frohen Mutes dorthin. Ein edler Laden, keine Frage. Man hat sogar die Modelle a und b des Herstellers xyz vor Ort und ich kann sie genauestens unter die Lupe nehmen, stelle jedoch fest, daß beide dann doch nicht geeignet sind, was sehr schade ist. Die individuelle und kundenorientierte Beratung findet aber auch dort nicht statt. Als ich sage, ich hätte auf der Seite des Herstellers xyz gesehen, daß sie diese Marke führen, beschränkt sich die Beratung der Dame auf genau diese Marke, was völlig absurd ist, denn man führt ja auch eine Reihe anderer Hersteller.
Am Ende bietet die Dame mir an, ich könne ja noch einen Prospekt mitnehmen, was ich sehr begrüße, aber genau von xyz hat sie keinen Prospekt mehr da, weshalb sie mir eine Reihe anderer Prospekte mitgibt von Waren, die ich mir nicht ansehen konnte, weil ja von anderen Herstellern.
Bin jetzt etwas mutlos, was das Aufsuchen weiterer Fachgeschäfte angeht.
.
Kontakt 1:
Ich rufe an, Anrufbeantworter, ist ja ok, ist ja noch früh. Also gehe ich Zähne putzen und rufe später nochmal an, denke ich bei mir.
Mitten im Zähneputzen klingelt das Telefon. Das Fachgeschäft ruft zurück. Ich, positiv überrascht, bin sehr freundlich, sage der Dame am Telefon, daß ich ihr Fachgeschäft im Internetz gefunden habe und daß sie ja Produkte des Herstellers xyz führe und daß ich doch gerne einmal vorbeischauen würde, um Modell a oder b zu begutachten.
Das will die Dame am anderen Ende aber offenbar nicht, denn sie erzählt mir, daß ich doch im August kommen solle, da hätte sie einen Abverkauf und ich könnte mir dann in aller Ruhe einen Gesamteindruck verschaffen und im Herbst kämen dann die neuen Modelle und ich wäre dann bestimmt sehr begeistert und das wäre doch dann alles ganz toll.
Meine darauffolgenden Versuche, der Dame klarzumachen, daß ich ihr Geschäft aber gerne JETZT besuchen möchte und daß es mir egal ist, was in ein paar Monaten alles zu haben sei, sondern daß ich mir JETZT die Dinge anschauen möchte, die JETZT zu haben sind, scheitern kläglich.
Ich lege schließlich nach freundlicher Verabschiedung "bis zum August" auf und bin ziemlich schlecht gelaunt.
Suche also zwei weitere Adressen heraus und begebe mich mit dem Auto zu Fachgeschäft 2, wenn ich erstmal vor Ort bin, kann man mich ja nicht einfach wieder abwimmeln.
Im Fachgeschäft 2 ist eine sehr nette Dame, hilfsbereit und alles, ich bin sehr angetan. Ich leiere meinen Text herunter, daß ich im Internetz gesehen hätte, daß man Waren des Herstellers xyz führe, ich sei jedoch, so betone ich, nicht festgelegt auf diesen Hersteller, wenn man etwas von anderen Herstellern in ähnlichem Stile vorrätig habe, so wäre ich nicht abgeneigt, die Modelle a und b hätten mir ganz gut gefallen und vielleicht hätten sie das ja da.
Nein, haben sie nicht da, nur andere Modelle des Herstellers, aber ist ja auch egal, wo ich schonmal da bin, kann ich mir ja das gesamte Sortiment ansehen. Ich gebe der Dame noch die Information, daß für meine Wahl bestimmte Randbedingungen gelten und daß gewisse Details auch ein Ausschlußkriterium darstellen. Fluchs zieht die Dame ein Modell mit genau solchen Ausschlußdetails aus dem Regal und sagt "Das ist doch auch ganz schön!?". Ich erwidere freundlich, daß es ja aus diesen und jenen Gründen nicht für mich in Frage käme, woraufhin sie ein weiteres Modell mit Ausschlußkriterium aus dem Regal zieht und ihren Satz "Dies ist doch auch sehr schön!?" wiederholt. Dieses Spiel setzt sich immer weiter fort, bis wir eigentlich alles, bis zum Abverkaufsbereich durchgesehen haben und ich endlich freundlich lächelnd den Laden verlassen kann, denkend, daß die mich wahrscheinlich nicht wieder sehen werden bei der kundenorientierten Beratung.
Fachgeschäft 3 hat auf seiner Internetseite genau damit geworben: kundenorientierte Beratung, "wir finden genau das richtige für Sie" sozusagen.
Also frohen Mutes dorthin. Ein edler Laden, keine Frage. Man hat sogar die Modelle a und b des Herstellers xyz vor Ort und ich kann sie genauestens unter die Lupe nehmen, stelle jedoch fest, daß beide dann doch nicht geeignet sind, was sehr schade ist. Die individuelle und kundenorientierte Beratung findet aber auch dort nicht statt. Als ich sage, ich hätte auf der Seite des Herstellers xyz gesehen, daß sie diese Marke führen, beschränkt sich die Beratung der Dame auf genau diese Marke, was völlig absurd ist, denn man führt ja auch eine Reihe anderer Hersteller.
Am Ende bietet die Dame mir an, ich könne ja noch einen Prospekt mitnehmen, was ich sehr begrüße, aber genau von xyz hat sie keinen Prospekt mehr da, weshalb sie mir eine Reihe anderer Prospekte mitgibt von Waren, die ich mir nicht ansehen konnte, weil ja von anderen Herstellern.
Bin jetzt etwas mutlos, was das Aufsuchen weiterer Fachgeschäfte angeht.
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Mittwoch, 24. Juni 2009
[Mach Du mal...]
midori, 13:14h
...ich hab mir grad die Hände eingecremt.
Ich glaube, ich brauche dieses Shirt von Rumpfkluft. Als Funktionsshirt bitte, um den Sarkasmus-Schweiß nach außen abzuleiten.
Ich so zum Liebsten: Du, Liebster, guck mal, dann und dann Konzert da und da, haste Lust da hinzugehen? Wir waren doch auch schon so lange nicht mehr und guck mal, das sind drei total gute Konzerte an einem Abend!
Er so: Jakönnwamachn.
Jakönnwamachn. Wie ich das hasse! Nicht: oh, super, ja, total Lust drauf, ich kümmer mich um die Karten! Nicht: super Idee, besorgst Du die Karten, ich geb Dir das Geld?
Nein: jakönnwamachn.
Ob wir da tatsächlich hingehen hängt ganz allein an mir, ob ICH jetzt die Karten besorge, sie ihm auf dem Silbertablett präsentiere, ihn rechtzeit nochmal erinnere, Du, Liebster, morgen, da gehen wir zum Konzert.
Pfffffft.
Dann Sommertanzkurse. Erst findet er es genauso doof wie ich, daß in den Sommerferien auch Tanzschulferien sind. Man will ja nicht alles vergessen. Also recherchiere ich. Hier, Liebster, Tanzschule xy hat hier Sommerkurs und die Tanzschule abc hat dieses Programm, wir können ja das eine oder andere machen.
Jakönnwamachn.
Äh, ja, und wer darf das organisieren? Da anrufen? Nach Inhalten fragen?
Sommersportkurse.
Ich versuche ein paar Leute zu rekrutieren, schreibe sie an, bla und blubb.
Grundsätzlich finden alle, ja nette Idee, könnwamachn.
Nur: zur Tat schreitet keiner. Konkret wird keiner.
Ich kann mich da ja jetzt anmelden. Die Plätze sind begrenzt. Sollen die doch machen was sie wollen, wenn's hinterher keinen freien Platz mehr gibt, schließlich bin ich doch nicht deren Arschnachträger.
Und dann verabschiedet sich Kollegin C nach fast 10 Jahren in der Firma.
Wer fragt in Ihrer Abteilung eine Kollegin, ob was zum Abschied geplant ist?
Wer hat daraufhin die Kollegen informiert, daß gesammelt wird? Ich schlage vor, wir könnten einen Kuchen backen.
Jakönnwamachn.
Bis heute hat keiner einen Cent Geld gespendet für das Abschiedsgeschenk.
Leute! Wacht auf!
Könnwamachn is nich. Nicht mit mir!
Und außerdem: ich hab mir grad die Hände eingecremt!
.
Ich glaube, ich brauche dieses Shirt von Rumpfkluft. Als Funktionsshirt bitte, um den Sarkasmus-Schweiß nach außen abzuleiten.
Ich so zum Liebsten: Du, Liebster, guck mal, dann und dann Konzert da und da, haste Lust da hinzugehen? Wir waren doch auch schon so lange nicht mehr und guck mal, das sind drei total gute Konzerte an einem Abend!
Er so: Jakönnwamachn.
Jakönnwamachn. Wie ich das hasse! Nicht: oh, super, ja, total Lust drauf, ich kümmer mich um die Karten! Nicht: super Idee, besorgst Du die Karten, ich geb Dir das Geld?
Nein: jakönnwamachn.
Ob wir da tatsächlich hingehen hängt ganz allein an mir, ob ICH jetzt die Karten besorge, sie ihm auf dem Silbertablett präsentiere, ihn rechtzeit nochmal erinnere, Du, Liebster, morgen, da gehen wir zum Konzert.
Pfffffft.
Dann Sommertanzkurse. Erst findet er es genauso doof wie ich, daß in den Sommerferien auch Tanzschulferien sind. Man will ja nicht alles vergessen. Also recherchiere ich. Hier, Liebster, Tanzschule xy hat hier Sommerkurs und die Tanzschule abc hat dieses Programm, wir können ja das eine oder andere machen.
Jakönnwamachn.
Äh, ja, und wer darf das organisieren? Da anrufen? Nach Inhalten fragen?
Sommersportkurse.
Ich versuche ein paar Leute zu rekrutieren, schreibe sie an, bla und blubb.
Grundsätzlich finden alle, ja nette Idee, könnwamachn.
Nur: zur Tat schreitet keiner. Konkret wird keiner.
Ich kann mich da ja jetzt anmelden. Die Plätze sind begrenzt. Sollen die doch machen was sie wollen, wenn's hinterher keinen freien Platz mehr gibt, schließlich bin ich doch nicht deren Arschnachträger.
Und dann verabschiedet sich Kollegin C nach fast 10 Jahren in der Firma.
Wer fragt in Ihrer Abteilung eine Kollegin, ob was zum Abschied geplant ist?
Wer hat daraufhin die Kollegen informiert, daß gesammelt wird? Ich schlage vor, wir könnten einen Kuchen backen.
Jakönnwamachn.
Bis heute hat keiner einen Cent Geld gespendet für das Abschiedsgeschenk.
Leute! Wacht auf!
Könnwamachn is nich. Nicht mit mir!
Und außerdem: ich hab mir grad die Hände eingecremt!
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Montag, 30. März 2009
[kein Bock im Job?]
midori, 15:28h
Klar, die wenigsten gehen mit Begeisterung zur Arbeit. Und auch Fachwissen ist nicht jedem gegeben. Viele wurschteln sich einfach so durch. Normal. Immer wieder begegne ich diesem Phänomen und selbst studierte Kollegen glänzen häufig mit Ahnungslosigkeit, während bei mir selbst ja der Unwillen der eigentliche Makel ist.
Problematisch wird sowas immer dann, wenn man einen Job hat, in dem man in Kontakt mit dem Kunden steht.
Samstag im Baumarkt.
Ich habe vor etwas mehr als zwei Jahren in diesem Baumarkt ein Waschbecken gekauft. Nun benötige ich für dieses Becken einen neuen Abfluß, ach nein, das heißt ja "Ablaufventil", so schlau bin ich schon.
Wir irren durch die Gänge. Regal um Regal mit Einhebelmischern jeglicher Couleur, Design und Nichtdesign, rund und eckig, Duschbrauseköpfe bis zu UFO-Größe, Klobürsten, ja und dann irgendwann in so einer verschrömmelten Ecke, da gibt es dann die Ablaufventile.
Gebrannte Kinder durch einen bereits erfolgten, teuren Fehlkauf, nesteln wir das Ding aus der Verpackung, begutachten es, nein, das paßt nicht, das ist zu lang. Aber es muß doch....
Wir suchen die Regale ab. Nichts.
Also spreche ich so einen freundlichen Herrn in rotem Shirt an, das ihn als Mitarbeiter ausweist. Ob er denn Zeit hätte, mir mal weiterzuhelfen, ich hätte da mal so eine Frage.
Und dann sowas:
Achja, erzählensemal, zeigensemal, ach, ja, das paßt schon, ach nee, das paßt nicht, wie das Becken haben sie hier gekauft? Zeigensemal... nee, also dafür brauchen sie SO ein Ablaufventil... wie, das wollen sie nicht? Aber das MÜSSEN Sie dafür nehmen! Wie, sie haben schon ein anderes? Und was ist damit? Hm? Wie, das war dabei? Haben Sie den Namen? Ja, ohne Namen kann ich Ihnen da gar nichts sagen. Also entweder Sie nehmen das oder Sie gehen in den Fachhandel. Und Tschüß. In zwei Minuten abgefertigt. Unfreundlichst.
Und weg isser.
Ich wollte eigentlich noch Blumen kaufen, aber meine Laune nach diesem Beratungsgespräch mit dem hilfsbereiten Mann, die war so im Minusbereich, daß selbst der schönste Blumengarten mir da nicht rausgeholfen hätte.
Der Liebste brauchte aber noch Schrauben, und deshalb konnte ich nicht direkt wutschnaubend nach draußen stürmen.
Stattdessen kramte er bei den Schrauben und ich schraubte in der Ausstellungsfläche an den Waschbecken die Ablaufventile auseinander, machte mir ein Bild, zählte eins und eins zusammen und dann griff ich mir einen anderen Herrn.
Also, ich bräuchte da so ein Ablaufventil für das Becken mit dem wohlklingenden Namen "Bijou". Ja zeigensemal, sagt der und ich zeige und sage und sehense, da, da ist so ein Ding drin, aber das paßt ja gar nicht! Und Ihr Kollege meine, ich muß das nehmen. So geht das da ja nun nicht. Und an dem anderen Becken, dem von der Firma sowieso, da haben Sie ja auch so ein Ablaufding installiert und den Abstand da mit einer großen Mutter überbrückt, ob ich das zu Hause denn auch machen könne und er sagt, nein, das kriegense nicht dicht, aber kommensemal und zeigensemal, ach, das? Das paßt, da müssense nur einfach 2 cm absägen, sehense? Das Gewinde geht doch durch und dann paßt das!
Und ich sag: achja, klar, jetzt woses sagen, stimmt! Warum hat der Kollege das denn nicht gleich?
Blumen hab ich trotzdem nicht mehr gekauft, aber der neue Abfluß paßt 1a.
.
Problematisch wird sowas immer dann, wenn man einen Job hat, in dem man in Kontakt mit dem Kunden steht.
Samstag im Baumarkt.
Ich habe vor etwas mehr als zwei Jahren in diesem Baumarkt ein Waschbecken gekauft. Nun benötige ich für dieses Becken einen neuen Abfluß, ach nein, das heißt ja "Ablaufventil", so schlau bin ich schon.
Wir irren durch die Gänge. Regal um Regal mit Einhebelmischern jeglicher Couleur, Design und Nichtdesign, rund und eckig, Duschbrauseköpfe bis zu UFO-Größe, Klobürsten, ja und dann irgendwann in so einer verschrömmelten Ecke, da gibt es dann die Ablaufventile.
Gebrannte Kinder durch einen bereits erfolgten, teuren Fehlkauf, nesteln wir das Ding aus der Verpackung, begutachten es, nein, das paßt nicht, das ist zu lang. Aber es muß doch....
Wir suchen die Regale ab. Nichts.
Also spreche ich so einen freundlichen Herrn in rotem Shirt an, das ihn als Mitarbeiter ausweist. Ob er denn Zeit hätte, mir mal weiterzuhelfen, ich hätte da mal so eine Frage.
Und dann sowas:
Achja, erzählensemal, zeigensemal, ach, ja, das paßt schon, ach nee, das paßt nicht, wie das Becken haben sie hier gekauft? Zeigensemal... nee, also dafür brauchen sie SO ein Ablaufventil... wie, das wollen sie nicht? Aber das MÜSSEN Sie dafür nehmen! Wie, sie haben schon ein anderes? Und was ist damit? Hm? Wie, das war dabei? Haben Sie den Namen? Ja, ohne Namen kann ich Ihnen da gar nichts sagen. Also entweder Sie nehmen das oder Sie gehen in den Fachhandel. Und Tschüß. In zwei Minuten abgefertigt. Unfreundlichst.
Und weg isser.
Ich wollte eigentlich noch Blumen kaufen, aber meine Laune nach diesem Beratungsgespräch mit dem hilfsbereiten Mann, die war so im Minusbereich, daß selbst der schönste Blumengarten mir da nicht rausgeholfen hätte.
Der Liebste brauchte aber noch Schrauben, und deshalb konnte ich nicht direkt wutschnaubend nach draußen stürmen.
Stattdessen kramte er bei den Schrauben und ich schraubte in der Ausstellungsfläche an den Waschbecken die Ablaufventile auseinander, machte mir ein Bild, zählte eins und eins zusammen und dann griff ich mir einen anderen Herrn.
Also, ich bräuchte da so ein Ablaufventil für das Becken mit dem wohlklingenden Namen "Bijou". Ja zeigensemal, sagt der und ich zeige und sage und sehense, da, da ist so ein Ding drin, aber das paßt ja gar nicht! Und Ihr Kollege meine, ich muß das nehmen. So geht das da ja nun nicht. Und an dem anderen Becken, dem von der Firma sowieso, da haben Sie ja auch so ein Ablaufding installiert und den Abstand da mit einer großen Mutter überbrückt, ob ich das zu Hause denn auch machen könne und er sagt, nein, das kriegense nicht dicht, aber kommensemal und zeigensemal, ach, das? Das paßt, da müssense nur einfach 2 cm absägen, sehense? Das Gewinde geht doch durch und dann paßt das!
Und ich sag: achja, klar, jetzt woses sagen, stimmt! Warum hat der Kollege das denn nicht gleich?
Blumen hab ich trotzdem nicht mehr gekauft, aber der neue Abfluß paßt 1a.
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