Mittwoch, 12. Mai 2010
[garstig]
Ich kann ja schonmal richtig garstig sein.
So zum Beispiel heute morgen.
Ich war mit dem falschen Fuß aufgestanden und das auch noch zu spät, so spät, daß ich schon im Geiste abwägen mußte, ob ich innerhalb von 40 Minuten soweit sein würde, die Müdigkeit derart abzuschütteln, daß ich zum Sport gehen könnte oder ob das einfach nicht reichte, denn ich mußte vorher noch etwas zu mir nehmen, die Haare waschen und trocknen und dann das übliche Zeug, die Morgentoilette nennt man das und ich meine das unter anderem auch im wörtlichen Sinne.
Um es kurz zu machen: ich habe es tatsächlich geschafft, denn statt zu Fuß zu gehen bin ich mit dem Auto gefahren (=Zeitgewinn) und weiters packte ich keine Kleidung zum Wechseln ein, denn das Auto muß ja auch wieder heim, bevor ich zur Arbeit fahre, also kann ich Klamotten auch daheim wechseln.
In so einem Organisationsstreß, innerlich froh dann pünktlich beim Sport angekommen zu sein, bemerke ich dann, wie die Thekenhexe, die gerne mal die Chefin spielt, sich einen von den Flächentrainersklaven (schlecht ausgebildet, schlecht bezahlt, dafür aber dumm und willig) heranwinkt und ihm Instruktionen gibt.
Später werde ich feststellen, worum es dabei geht, denn unter den Kursteilnehmerinnen entsteht auf einemal ein Tumult, der Knabe hat den Auftrag, den Leuten zu verbieten, Taschen mit in den Kursraum zu nehmen. Alle regen sich auf.
Ja, warum eigentlich?

Es ist so, daß Taschen im Kursraum generell nicht erlaubt sind, aber durch Gewohnheitsrecht hat es sich eingebürgert, daß viele Leute kleine Taschen mitnehmen. Man braucht ja dann doch das eine oder andere Ding. 1-2 Trinkflaschen, 1-2 Handtücher, Taschentücher, den Schlüssel für den Spind, manche Medikamente, andere können nicht von ihrem Handy lassen. Angenommen wir haben nicht gerade Hochsommer, wird auch bald noch die Trainingsjacke oder der Sweater in der Tasche landen, sobald man sich aufgewärmt hat.
Wir stellen uns also einmal vor, jeder hat also dieses Sammelsurium an Einzelteilen, daß da am Rand herumliegt. Versus das Szenario "kleine Tasche".
Aber: Taschen sind ja nicht erlaubt, das Sammelsurium ist erlaubt.
Ich liebe es ja, wenn Mitturnerinnen ihre Flaschen dann mal neben den Step stellen, später dranstoßen und das Ding kullert dann durch die Reihen. Oder ein herrenloser Schlüssel schießt über den Boden.
Auch total toll, wenn ich meine Klamotten an den Rand lege und andere ihr Wasser drauf verplempern oder noch besser: drauflatschen. Ich soll mir also dann mit dem Drecksding noch den Schweiß abwischen.

Nur mal so.
Ich bin ja guten Argumenten zugänglich, aber der Knabe hatte mir gegenüber keine guten Argumente. Seine waren nämlich: "Ich kann ja nichts dafür" und "Ich bekomme einen drüber, wenn der Chef das sieht."
Es ging hier also um die Durchsetzung von Willkür, weil der Chef, der mit einem IQ unter dem Gefrierpunkt ausgestattet ist, denkt: keine Taschen = Sicherheit. Daß "keine Taschen" aber bedeutet: superviel Kleinkram = Unsicherheit, soweit wird nicht gedacht.
Daß man 1-3 Regale am Rand aufstellen könnte für Taschen und Kleinkram, darauf kommt man nicht bzw. das kostet ja Geld und macht Arbeit und wäre obendrein noch eine gute Lösung. Aber in diesem Laden wird gibt's ja Discount nicht nur beim Preis, sondern auch in allen anderen Belangen.

Nein, nein, ich sollte mich nicht aufregen.
Warum gehst Du nicht woanders hin, wird man mich fragen. Ja, warum?
Kein adäquates Angebot in der Stadt, das ist die Antwort.
Ich würde ja mehr bezahlen für ordentliche Qualität, allein: das gibt es (momentan) nicht.

Und dem Knaben habe ich ins Gesicht gebölkt,
er solle sich nicht zum Werkzeug machen lassen für Sachen, hinter denen er nicht steht, sondern vernünftige Lösungen suchen. Ich habe meine Tasche (eine Pliage) zusammengefaltet und ihn gefragt: siehst Du eine Tasche? Nein? Ok.
Dann habe ich meinen Kram schön verteilt und ihn gefragt, ob das so in seinem Sinne sei und er ist abgedackelt.


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Ja, ich kann sehr garstig sein.

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Montag, 3. Mai 2010
[Dinge, die ohne Internet nicht funktionieren würden]
Das Internet, hach!
Gestern den Regenradar konsultiert, mich umgezogen, erstaunte Blicke vom Liebsten: "Willst Du JETZT laufen? Es regnet doch wie aus Kübeln!"
Ich so: "Meine Berechnungen haben ergeben, daß es in ca. 15 Minuten aufhört und ich dann eine Stunde laufen kann."
Und so war es auch.
Und besonders schön: es waren so gut wie keine anderen Leute im Naherholungsgebiet unterwegs.
Danke, Internet!



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Montag, 25. Januar 2010
[Verrenkungen]
Ich habe meinen Lieblingssport und den betreibe ich auf recht hohem Niveau: Step-Aerobic.
Leider lebe ich in einer Stadt, wo dieser Sport nur von wenigen Leuten auf hohem Niveau betrieben wird, und dies beschränkt sich auf zwei Fitness-Studios, wobei ich von dem anderen nur vom Hörensagen weiß und das dortige Niveau nur vom Hörensagen kenne.

Nun verhält es sich so, daß meine Lieblingstrainerin aufgrund familiärer Verpflichtungen nicht mehr am Wochenende oder abends arbeiten kann. Lediglich am Freitag gibt sie abends noch Stunden in der Stadt, in der ich arbeite, aber eigentlich ja freitags eben nun nicht mehr arbeite. Außerdem in einem Studio, das keine Möglichkeit des Tagesbesuchs anbietet, sondern: Cash für 12 Monate und Du bist dabei, hieße also: 240,- EUR auf den Tisch blättern, um dann freitags in die Stadt zu fahren, in der ich eigentlich arbeite, aber eigentlich ja nicht arbeite.

Darüberhinaus hätte ich die Möglichkeit, am Mittwochmorgen für eine Stunde ins Studio zu gehen und zu steppen, mich dann hektisch und verschwitzt notdürftig herzurichten und dann Mittags im Büro zu erscheinen. Um nicht erst gegen 21:00 Uhr das Büro zu verlassen, müßte ich dann doch regelmäßig wieder freitags arbeiten, um die Stunden herauszuholen, würde aber das Geld sparen und mich nicht an ein unsicheres Angebot binden, das ich an anderen Tagen ohnehin nicht nutzen könnte.

Wenn ich diese Verrenkungen nicht mache, hieße das: meinen Lieblingssport bei einer schlechteren Trainerin auf niedrigerem Niveau machen, mich regelmäßig Sonntags ärgern, Convention könnte man auch vergessen, weil die Auffassungsgabe leidet, wenn man nicht regelmäßig getriezt wird und die Kondition muß man sich sowieso erarbeiten.
Der Streß in der Woche hieße dann, daß ich Sonntags ausschlafen könnte, wäre auch nicht zu verachten.

Ich möchte weitermachen, aber entweder müßte ich umziehen oder aufhören zu arbeiten, um es wirklich bequem alles unter einen Hut zu bekommen...



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Freitag, 4. Dezember 2009
[Wie ist das denn so mit dem Spocht?, II]
Ok, mein Blick auf den Sport ist recht eingeschränkt, ich interessiere mich nicht für Fußball oder Tennis, nur eingeschränkt für Leichtathletik, Schach und Formel 1 rauschen an mir vorbei (alles Spocht!).

Was macht Otto-Normal-Frau, wenn sie nun also der Meinung ist, sie müßte mal Spocht machen und weiß nicht so genau, was, aber möchte vielleicht mal das eine oder andere ausprobieren?

Es gibt viele Möglichkeiten, auch hier.
Und: es kommt auch hier immer drauf an.

Wo kann ich denn jetzt eigentlich Sport treiben?

Sport ist ein Feld, das von der Bundesregierung gefördert wird. Die Sportpolitik kümmert sich um so einiges, den Leistungssport und den Breitensport und hier vor allem um die Vereine.
Es gibt z.B. den Landessportbund und in meiner Stadt den Stadtsportbund.
In der Region, in der ich wohne, kann ich über diese beiden Institutionen deren sogenanntes Bildungswerk erreichen, über welches ich dann in meiner Nähe zu verschiedenen Zeiten jeweils für ein Trimester Kurse buchen kann, die meinem Interessengebiet entsprechen. Da kann ich also mal was ausprobieren und reinschnuppern, muß mich nicht langfristig binden und keine Aufnahmegebühr oder ähnliches bezahlen.
Je nach Region ist das Angebot natürlich sehr unterschiedlich und wer eher ländlich wohnt, wird in der Regel weniger Auswahl haben als der Hauptstadtbewohner, der ja wahrscheinlich auch im gewaltfreien Ohrenkerzendrehen Kurse belegen könnte.
Dank Internet kann man das Angebot der Sportbünde und Vereine einmal nach etwas Passendem durchstöbern und in der Regel ist es kein Problem, mal unverbindlich irgendwo hineinzuschnuppern.

Auch andere Träger haben manchmal Sportkurse im Angebot, so habe ich vor Jahren einmal bei der AWO Sportkurse belegt, die dann abends in einer Schulsporthalle stattfanden, aber in meiner Stadt bieten die jetzt keine Sportkurse mehr an, sondern haben ihr Bildungsangebot auf andere Gebiete gelenkt.

Vereine haben je nach Größe nicht nur eine Ausrichtung, sondern können auch ein breites Sportprogramm anbieten. Auch hier ist es häufig nicht so teuer.

Natürlich kann man auch auf eigene Faust Sport treiben. Laufschuhe kaufen und raus an die frische Luft. Oder rauf auf's Fahrrad und ab in die Region. Oder irgendwo eine Squash-Box gemietet und auf den Ball gedroschen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: man ist zeitlich flexibel und wenn man Sport in der Gruppe oder in der Halle nicht mag, sondern sich lieber alleine durchkämpft, kann man die Dinge auch in die eigene Hand nehmen, auch wenn ich hier mal dazu rate, sich ab einem gewissen Alter, vor allem wenn man vorher 20 Jahre keinen Sport gemacht hat, einmal beim Arzt durchchecken zu lassen auf Sporttauglichkeit, sich vorher intellektuell mit dem Thema auseinanderzusetzen und dem gesunden Menschenverstand zu folgen und nicht einem falschen Ehrgeiz.

Was ich noch nicht genannt habe?
Die Fitness-Studios, die überall aus dem Boden sprießen. Alteingesessen versus neu, Muckibude mit viel Stahl versus vollelektronische Geräteparks, funktionell versus Wellnessanlage mit Duftberieselung und Feng Shui, Einzelunternehmen versus Kette, breites Angebot versus spezialisiertes Etablissement.
Die einen können wieder wählen, in anderen Regionen ist vielleicht nur ein Angebot überhaupt erreichbar.
Ein Fitness-Studio ist jedoch immer eines: ein Unternehmen, das zum Ziel hat, Geld zu verdienen. Es folgt keinem öffentlichen Auftrag und wird nicht staatlich gefördert. Zertifizierungen und unabhängige Qualitätsmanagement-Systeme haben in diesem Geschäftszweig noch nicht flächendeckend Fuß gefasst - wobei ich allerdings fairerweise sagen muß, daß dies bei Vereinen und Sportbünden auch eher zaghafte Triebe zeigt, aber diese sind nicht immer unbedingt kommerziell ausgerichtet.

Wenn man lieber in ein Fitness-Studio gehen möchte und außerdem die Wahl hat, sollte man sich überlegen, was einem wichtig ist: Atmosphäre, Leute, Hygiene, Ausstattung, Wellness, whatever und wieviel es einem Wert ist.
Der Preis hat in meinen Augen den größten Einfluß auf das Publikum, das sich in so einem Laden regelmäßig blicken läßt, ein hoher Preis läßt auch eher vermuten, daß die Trainer besser bezahlt und besser ausgebildet sind als beim Discounter und natürlich bietet ein hochpreisiges Studio auch meist weitere Möglichkeiten, meistens solche, mittels derer man noch mehr Geld dort lassen kann (Lounge mit Getränken, Nahrungsergänzung, Eiweißshakes, Sauna, Sonnenbank, Personal Training, Trainingsbekleidung, Herzfrequenzmeßgeräte, Kosmetik, Kinderbetreuung etc.).

Auch im Fitness-Tempel kann man einiges ausprobieren, hier sollte man einfach mal schauen, inwieweit es möglich ist, sich vertraglich in den ersten Monaten noch nicht längerfristig zu binden, damit man, sollte man nach ein paar Wochen die Lust verlieren, man nicht schlimmstenfalls noch zwei Jahre fleißig zahlt.


Wer vor dem Sport steht, muß sich viele Fragen stellen, wie häufig möchte ich überhaupt Zeit investieren, wie häufig kann ich das überhaupt, läßt es sich in meinen Alltag integrieren, kann ich feste Zeiten einhalten, oder muß ich flexibel bleiben, draußen oder drinnen, alleine oder mit anderen, verfolge ich bestimmte Ziele, oder möchte ich mich einfach nur bewegen und herausfinden, was mir gut tut...

Wessen Budget nicht unbegrenzt ist, der muß sich auch überlegen, welche Ausrüstung brauche ich, wieviel kostet mich eine Trainingsstunde in den erreichbaren Angeboten über den Daumen? Brauche ich Zusatzangebote und werde ich sie vorraussichtlich nutzen bzw. was ist mir das eine oder andere wert.

Aber vor lauter Überlegen nur nicht aufgeben!
Einfach mal machen.




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Dienstag, 1. Dezember 2009
[Wie ist das denn so mit dem Spocht?, I]
Bewegung ist und hält gesund, so sagt man.
Das konnte ich so an die 20 Jahre auch gut überhören, war ich doch ein ausgemachter Sportmuffel.
Das, was ich vielleicht gerne angefangen hätte, habe ich mich dann nicht getraut, weil ich ich zu unsportlich fühlte oder weil ich ungerne irgendwo alleine hingehe, wo ich niemanden kenne.

Später ist dann alles anders gekommen, aber das ist eine andere Geschichte.

Also Sport ist gesund. Warum eigentlich? Und ist jeder Sport gesund?
Regelmäßige Bewegung kann einen positiven Einfluß auf vielerlei körperliche Funktionen haben.
Das Herzvolumen wird vergrößert, dadurch wird der Sauerstoff besser transportiert, die Herzarbeit wird ökonomisiert, der Stoffwechsel wird angekurbelt, Stütz- und Bewegungsapparat werden gestärkt, die Beweglichkeit verbessert.
Offenbar ist es möglich, das Risiko für bestimmte Krankheiten durch Sport zu mindern.
Ausdauersport wirkt außerdem antidepressiv.

Natürlich finden sich auch Gegenbeispiele: sportliche Menschen, die trotzdem depressiv sind, wie jüngst in der Presse zu lesen, sportliche Menschen, die trotz allem früh versterben, unsportliche Menschen, die ewig leben und das nicht einmal schlecht. Letztlich kann jeder sein Leben gestalten, wie es ihm am besten gefällt, wenn er erwachsen ist und keiner ist, wenn er die Schule verlassen hat, gezwungen Sport zu treiben.

Ich bin der Ansicht, daß es einem in erster Linie Spaß machen muß. Wenn man keine Bewegungsform findet, die einem Spaß macht, kann man nicht dauerhaft Sport treiben, es wird immer mit Überwindung und Quälerei zu tun haben. Was soll man jemandem sagen: Geh doch joggen, wenn Laufen absolut nicht sein Ding ist? Soll man jemanden Gewichte stemmen lassen, der sich in einem Maschinenpark verloren vorkommt?

Es gibt viele Arten, sich zu bewegen, körperlich zu betätigen und es gibt vielleicht auch einen aktiven Lebensstil, der es nicht unbedingt erforderlich macht, daß jemand Sport im Sinne einer institutionalisierten Bewegungsform zu bestimmten Zeiten betreibt.
Wer seine alltäglichen Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, wer im Haushalt stark gefordert ist, der sehnt sich vielleicht eher nach Ruhe und Ausgeglichenheit und findet das vielleicht einmal in der Woche beim Yoga. Der nächste braucht den absoluten Gegenpol und powert sich beim TaeBo mit Schlägen und Tritten und Geschrei richtig aus, einige finden beim Laufen innere Ruhe, die anderen brauchen es, um schwungvoll in den Tag zu starten, andere hassen es und gehen lieber Spazieren.

Jede Form von Bewegung kann einem Gutes tun, vorausgesetzt, man kann sie genießen, findet Freude daran und vollzieht sie nicht mit zusammengebissenen Zähnen. Und dann bringt die Bewegung einem auch dauerhaft Vorteile, innen und außen.

Der Rest ist Experimentierfreude und: einfach mal machen.



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Dienstag, 24. November 2009
[Wie ist das denn so mit dem Spocht?]
Früher hatte ich ja jede Menge Vorurteile, was den Spocht angeht.
Seit ich selbst regelmäßig Sport treibe, ist das anders geworden, ich habe Spaß dran und mit dem Spaß kam auch das Interesse, das Lesen.

Ich habe den Eindruck, daß viele Menschen, die nicht regelmäßig Sport treiben, dies aber aus irgendwelchen Gründen, sei es "Rücken", sei es Gewichtsreduktion, Figurverbesserung, Steigerung des Wohlbefindens oder Verbesserung der allgemeinen Gesundheit, tun wollen, sich in einem Dschungel aus Möglichkeiten, Erwartungen und Illusionen befinden, aus dessen Dickicht eigentlich nur die intensive Beschäftigung mit der Materie an sich hilft, die - verständlicherweise - gescheut wird.

Deshalb habe ich mir gedacht, ich könnte ja mal das eine oder andere zu dem Thema schreiben, meine rein subjektive Sicht der Dinge, vielleicht sogar die eine oder andere Frage beantworten, wenn jemand welche hat, wie z.B.

- schlanker Bauch durch Bauchtraining?
- Grenzen der Problemzonengymnastik
- was ist eigentlich Step-Aerobic / Pilates / TaeBo / Pump etc.?
- werde ich durch Sport abnehmen / zunehmen / meine Figur verbessern?
- was ist gut für meinen Rücken?
- was bringen diese Zusatzmittelchen wie Carnitin und Co?
- was bringen diese innovativen Geräte mit Vakuum oder Vibration?

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Jemand Interesse?

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Dienstag, 17. November 2009
[Gelddruckmaschine]
Du mietest eine größere Fläche an, mehr als vier Toiletten brauchst Du nicht, ein paar Duschen, zwei Räume mit kleinen Spinden, dann least Du jede Menge Trainingsgeräte und stattest zwei Räume mit dem nötigsten aus. Gib nicht zuviel Geld aus und pfeife auf solche Kinkerlitzchen wie Schwingboden oder gutes Material, alles Verschwendung.
Dann suchst Du Dir ein paar engagierte Leute, mit denen Du so zwei Jahre den Laden richtig nach vorne bringst.
Die Leute kannst Du später einfach rausschmeißen, denn inzwischen ist Dein Fitness-Discounter ein Selbstläufer. Du verteilst Flyer und machst ein paar Beilagen im Wochenblättchen, und das Kundenvieh strömt in Deinen Laden.
Qualität? Wozu? Die Leute sollen kommen und zahlen. Die meisten haben eh keine Ahnung, warum also teures Geld für Qualitätstrainer rauswerfen? Und wenn die Kunden sich die Knie oder den Rücken kaputtmachen, egal. Die kommen doch eh nicht drauf, daß es an der schlechten Anleitung liegt, sondern schieben es auf ihre morschen Knochen. Um die Haftung braucht man sich also auch keine Gedanken zu machen.
Tja, und wenn es den Leuten nicht gefällt, dann sollen sie doch woanders hingehen, denn dort bezahlen sie dreimal so viel und bekommen auch nicht mehr, vielleicht ist es ein wenig sauberer, geräumiger, heller, besser belüftet, aber ist das dreimal soviel wert?
Und das Trainermaterial, da rücken doch immer welche nach, irgendwelche Anfänger, die kosten ja auch nicht so viel.
Nach vorne geben wir uns den Anstrich von Gesundheit und Sportlichkeit und wenn im Hintergrund bloß Dilettanten sitzen, so what?

Sie sollen pleite gehen, diese Arschlöcher.



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Montag, 16. Februar 2009
[Convention]
Eine Convention, also was ist das?
Wikipedia gibt darüber Auskunft.

Ich war nun also auf einer Aerobic-Convention.
Man muß sich das so vorstellen, daß es da zwei Tage Sport am Stück gibt, je nach Neigung kann man sich bei Step oder Dance verausgaben, oder neue Seiten an Workout oder Pilates kennenlernen.

Zum Mitmachen ist keiner gezwungen, aber deswegen sind die meisten da: mitmachen und filmen.
Zweiteres wird insbesondere von Trainern praktiziert, die gerne neue Impulse für ihre Choreographien mitnehmen möchten. Ich habe einige gesehen, die noch handschriftliche Notizen gemacht haben, aber moderne Videokameras haben diese Praxis bereits überwiegend abgelöst.

Interessant an so einer Convention ist, daß man ziemlich geballt in kurzer Zeit eine große Bandbreite an (hier: Step-) Stunden ("Classes") absolvieren kann, die von einem internationalen Trainerteam ("Presenter") gegeben werden.
Da heißt es also nach jeder Stunde: löschen, was im Hirn gerade noch gespeichert wurde und dann sofort wieder neu konzentrieren.

Das Publikum war gemischt, wie ich zu meiner Erleichterung feststellen konnte. Nicht nur 20jährige Sportskanonen, sondern auch Teilnehmer in meinem Alter, Dicke, Dünne, Top-Könner und Immer-wieder-Rauskommer, alles dabei, wobei das je nachdem, wer gerade vorne steht und die Stunde gibt, durchaus variieren kann.

Das Publikum war teilweise auch international, zumindest konnte ich Italiener und Franzosen ausmachen, die in kleineren Gruppen angereist waren. Die inländischen Teilnehmer kamen teilweise von recht weit her.

Auf Aerobic-Convention ist es üblich, seiner Begeisterung durch lautes Schreien Ausdruck zu verleihen. Dabei ist es unerheblich, ob die Lautstärke des Schreiens lediglich ausreicht, den Vordermann zu irritieren und nicht etwa geeignet ist, die Musik zu übertönen und den Weg bis zur Bühne zu finden, wo der Presenter steht. Schreien ist wichtig, sobald ein neuer, ausgefallener Schritt gezeigt wird, wenn ein Block beendet wurde und natürlich jedesmal, wenn ein neues Musikstück beginnt.

Presenter sind die Sexsymbole der Aerobicszene. Sie sind gerne knapp und eng bekleidet und falls nicht, bringen sie die Frauen schon mit einem schiefen Lächeln und zweideutigen Hüftbewegungen zum Kreischen; es gibt kaum sprachliche Hürden in der internationalen Verständigung, hier ist alles global.

Unter Teilnehmern ist es sehr wichtig, daß man mindestens einen kennt, der einen kennt, der den Presenter X oder Y persönlich kennt. Später kann man dann in einschlägigen Foren dann über Presenter X oder Y schreiben und ihm dabei Spitznamen geben und weitreichendes persönliches Hintergrundwissen simulieren.

Es ist wichtig, daß man am ersten Tag sehr zeitig anreist. Auch wenn der Veranstaltungsort alljährlich mehrere größere Projekte abwickelt, ist die Organisation chaotisch und die Informationen, die man im Vorfeld erhalten hat völlig unzureichend.
Es empfiehlt sich die Mitnahme einer ausreichenden Trinkmenge, falls nicht explizit eine Wasserversorgung angekündigt wurde. Auch etwas zu Essen sollte man einpacken, die Schlangen am Buffet in der Pause sind gerne mal länger.
Kleingeld für den Spind oder so, eine EC-Karte für das eine oder andere Schnäppchen, das man an den Verkaufsständen einschlägiger Ausrüster machen kann.

Das Phänomen, das viele aus Pauschalurlauben kennen, kann man auch auf Conventions beobachten: um sich einen guten Platz zu sichern, werden Steps mit Flaschen und Handtüchern zum eigenen Revier markiert, und so kann man, selbst wenn die Halle noch leer ist, kaum einen freien Platz in den ersten Reihen bekommen. Das ist aber nicht so schlimm, denn solange man gute Augen hat, kann man in den hinteren Reihen die bessere Luft atmen.


Ich glaube, ich werde Wiederholungstäter.


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