Montag, 2. Mai 2011
[across the border]
Der NT erzählt in der privaten Trainingsstunde, daß er zweimal fast verheiratet war, aber beide Male kurz vorher einen Rückzieher gemacht hat. Ganzes Leben? Nee, das wäre es dann doch nicht gewesen.
Die Frauen seien heute glücklich mit anderen Männern.

Er dagegen macht eher so den Eindruck einer verkrachten Existenz und so richtig blickt man auch nicht hinter seine Fassade. Nur, daß er eine Fassade hat, ist nicht wegzuleugnen.

In Plauderlaune hat er dann aber noch ein wenig aus dem Nähkästchen Geschichten ausgegraben: wie er im Hotel gearbeitet hat und die allein reisende Geschäftsfrau bestellt sich eine Flasche Sekt auf's Zimmer und will ihn überreden, doch dazubleiben. Oder die Frau, die immer Lambada-Privatstunden nahm, vorher den BH auszog und sich eng an ihn preßte und verzückt juchzte.

Und dann sagt er, daß er eine Frau brauche. Er macht einen Witz über seinen Bauchansatz, aber er braucht die Frau ja nicht für seinen Bauch, die Bedürftigkeit quillt ihm faktisch aus den Poren.

Und eigentlich denke ich, ist er doch einer, der in seinem Beruf mit so vielen Menschen in Kontakt kommt, gerade Frauen, und zurückhaltend ist er ja auch nicht gerade, da ist doch bestimmt schon die eine oder andere dabei gewesen, oder etwa nicht?
Aber stattdessen greift er dann doch zu anderen Mitteln, hat sich aus der Tanzschuldatenbank die Mobilnummer ausgerechnet meiner lieben Sportskollegin herausgefischt, intellektuell und auch altersmäßig überhaupt gar nicht seine Kragenweite, zu klug, zu jung, aber auch zu lieb und dann will er mit ihr Essen gehen und letztens wollte er sie nach Hause fahren.

Irgendwie ein Fall von mangelndem sozialem Einfühlungsvermögen oder Feingefühl oder wie auch immer, aber andererseits denke ich, gerade in der Liebe muß man ja auch etwas wagen, auch wagen, Grenzen zu überschreiten, und in einem gewissen Alter hat man vielleicht auch das Herumtaktieren satt, sondern geht über zum Frontalangriff.

Irgendwo zwischen Mitleid und Entsetzen.



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Lass mich gehässig sein:
Vielleicht ist er deswegen Tanzlehrer, weil er so immer an genügend "Material" herankommt.

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Könnte man sich so zusammenreimen, aber ich glaube, der ist Tanzlehrer, weil es das einzige ist, was er wirklich kann. Wenn er tanzt, kann er tatsächlich punkten, aber sonst....

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Hm...klassischer Fall von Selbstüberschätzung? Kommt vor, bei einigen Männern. Manchmal haben sie damit Glück :-)

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