Donnerstag, 28. Oktober 2010
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These A:
Du kannst abnehmen, es ist möglich, Du kannst Deine Traumfigur (oder das, was jahrelange Gehirnwäsche Dir als Deine Traumfigur vorspiegelt) erreichen. Alles, was Du dafür brauchst, ist die richtige Diät, einen langen Atem und Disziplin. Mit diesen Zutaten wirst Du das Gewicht (resp. die Figur) erreichen können, die Du anstrebst. Niedriges Gewicht / niedriges Körperfett = Gesundheit.

These B:
Diäten funktionieren nicht bzw. funktionieren sie nicht auf Dauer. Wer abnimmt, nimmt auf jeden Fall wieder zu, das Gewicht, resp. der Setpoint ist genetisch programmiert, jede Abweichung nach unten beantwortet der Körper mit einem Notfallprogramm, das uns schnell wieder zunehmen läßt. Diäten an sich sind ungesund, es ist besser, sich bewußt und abwechslungsreich zu ernähren und sich regelmäßig zu bewegen. Gesundheit = das Gewicht, für das Du genetisch bestimmt bist.

Für jede der beiden Thesen findet man, wenn man das Internet durchsucht, genügend Belege, wissenschaftliche Aussagen und jede Menge Blabla, will heißen: wer sich für eine These entscheidet, wird mit Sicherheit Seiten finden, die genau die Seite untermauern, der man ohnehin zugeneigt ist.
Wo soll man also anfangen zu suchen, wenn man die Wahrheit wissen will?

Was ich sehe:
Diäten füttern eine ganze Industrie. Ratgeber-Bücher, Zeitschriften, Diätnahrungsmittel, Unternehmen, Ernährungsberater und nicht zu vergessen die Fitnessindustrie, die ganz vorne mit dabei ist mit ihren Schlagwörtern wie Fatburner, Fettverbrennungspuls, Körperfettanteil, aber auch offzielle Stellen, die z.B. den BMI als Kriterium für bzw. gegen Verbeamtung einsetzen.
Und da es keine feststehende Wahrheit gibt, wie man es richtig macht, gibt es Tausende: Low Fat, Low Carb, Logi, Atkins, Schlank im Schlaf, Metabolic Balance, Weight Watchers, Ernährungspyramiden, Kalorienzählen, FDH, Rohkost und und und....
Wenn man anfängt sich damit zu beschäftigen, dem schwindelt es irgendwann.

Dann:
es gibt Körpertypen, habe ich letztens an einem Nachmittag nochmals nachdrücklich erklärt bekommen, dieses Mesomorph-/ Endomorph-/Ektomorph-Ding.
Die Ektomorphen, das sind diese langen, dünnen Spiddel-Leute, die auf den Laufstegen der Welt herumlaufen und für uns alle Vorbild sind, sie prägen seit Jahrzehnten unser Bild für Schönheit (ich nenne das ja Gehirnwäsche). Nur leider, leider leider: Ektomorphe sind prozentual in der Bevölkerung hier gar nicht so häufig vertreten wie auf den Titelblättern der Frauenzeitschriften (ob nun mit oder ohne Models).
Da bin ich also so ein Mischtyp irgendwo zwischen Endo und Meso und soll aber bitteschön in Ekto-Klamotten gut aussehen. Wer weiß, wie viele Teenies darüber schon Tränen weinen, daß ihnen keine Skinny-Jeans paßt. Es ist genauso affig wie Modefarben, denn welche Farbe einem steht ist ja auch abhängig vom Typ und ich sehe in Senfgelb nunmal krank aus, warum soll ich mir dann sowas kaufen?


Dennoch gibt es auch diese Gedanken:
Wenn ich pfundweise Schokolade und Chips in mich hineinstopfe und andere reichhaltige Sachen, dann nehme ich zu. Das ist sichtbar und fühlbar.
Sollte es unmöglich sein, das wieder abzunehmen? Oder reguliert sich das von selbst? (bei mir nicht)
Verschiebt sich der Setpoint mit dem Alter? (glaub schon)


Es gibt noch viel mehr Fragen und auf jede Frage gibt es noch mehr Antworten.
Sollte ich dann nicht lieber aufhören, über dieses Thema nachzudenken?



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"Sollte ich dann nicht lieber aufhören, über dieses Thema nachzudenken?"

Genau das!!
Es gibt doch bestimmt ein persönliches Wohlfühlgewicht: wenn man sich in seiner Haut wohlfühlt (nicht im Spiegel), wenn Treppen laufen Spaß macht und nicht der Eindruck entsteht, man hätte gerade einen Rücksack mit Wasserflaschen auf...
danach würde ich gehen - setpoint verschiebt sich im Alter, weil man dann mehr Reserven braucht, wenn man mal richtig krank wird.

Ansonsten, was mit (neben mind. 300 g Schoki am Tag) Sicherheit gut tut: Jeden Tag eine Stunde raus. Entweder mit Partner oder mit Hund, wenn man sich selber nicht genugu motivieren kann. Und was ist mit Tanzen? Das brennt doch auch ordentlich weg....

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Das ist das Schlimmste, das ich mir vorstellen kann: Zu viel über Kalorien und dergleichen nachzudenken. Damit meine ich nicht, dass es blöde ist, sich gesund zu ernähren und es sich zu verkneifen die Tafel Schokolade GANZ zu essen. Man sollte sein Ernährungskonzept durchaus gelegentlich überdenken.
ABER: Ich kenne einige Damen, die bei jedem Salatblatt darüber nachdenken, ob es noch in ihren Diätplan passt. Bei Essenseinladungen picken sie vereinzelte Dinge vom Teller und schieben in dann seufenz beiseite...
Ich meine: Alles muss im Rahmen bleiben. Ein Mensch der gerne isst, sollte es vielleicht nicht übertreiben, sein Essen aber eben auch genießen. Es gibt fast nix wichtigeres im Leben als Genuss!

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Aaahhh...

immer wieder schön und ein gern genommenes Thema :)

Natürlich kann man sich lang und breit Kopf darüber machen, welcher Einfluss denn jetzt wo und wie wirklich ins Spiel kommt, inwieweit und wie lange man sein Gewicht verändern kann und ab wann und wo man a. sich wohlfühlt, b. es anfängt, ungesund zu werden.
Aus meinen, nicht immer ganz unzerrissenen, Erfahrungen kann ich mal die ganz persönlichen Standpunkte loslassen:
- Der Setpoint ist ein guter Punkt und an den glaube ich ganz fest. Bis zu einem gewissen Grad kann Mensch nämlich nicht aus der eigenen Haut und da kann man manchmal mit Abstand ganze Familien beobachten, die sich, nicht nur ernährungstechnisch, ein wenig "chunky" darstellen. Knochenbau, Hormone und Genetik sind da sicher viel im Spiel und speziell nach meiner Schwangerschaft war dieser Setpoint sowas von hoch...der wollte gar nicht mehr runter..

Endomorph und ektomorph und das Athletische dazwischen sind sicher Anhaltspunkte. Vielleicht ist es hilfreich zu wissen, dass ektomorphe schneller frieren und die armen Mädels vom Laufsteg wirklich, wirklich ganz schlimm eingefallene Schultern haben. Da bin ich lieber gerade und athletisch und manchmal etwas zu rund. Willst Du das wirklich? Immerzu frieren??

Aus dem eigenen Training habe ich erfahren, dass es schön ist und die Endorphine pusht, wenn man mal eben eine Runde am See läuft, in der Woche drei Mal Power-Out gegeben hat und der Körper langsam ausmergelt, während man natüüürlich, fressen kann, was man will...aber sich doch immer noch irgendwie zu rund fühlt.
Viel schöner war, die Mischung Bodystyling, ab und zu mal joggen und viel Pilates, die einen nicht so auspowerten, aber doch einen ungeheuren Wohlfühltrieb losließen...und einen das Essen etwas vergessen ließen, witzigerweise.

Diät, mal grundsätzlich, ist immer dem Körper verweigern...Strafarbeit. Und somit nicht motivierend. My two cent.

Wohl aber kann man einschränken. Ab acht Uhr eben keine Schokolade und Chips mehr, dafür vielleicht was Leichtes knabbern, hat hier immer Wunder gewirkt. Tatsächlich sind oft die, die über das Gewicht nicht froh sind, oft solche, die sich den Schokokuchen in der Tat spät abends antun. Hmmm....

Jedenfalls, zwei Kilo leichter machen nicht wirklich glücklicher. Bei um die zwanzig zuviel...sollte man drüber reden ;)

Und ich find, die meisten Trainer übertreiben...

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Ich glaube schon, dass Du Dein Gewicht beeinflussen kannst, allerdings nicht in dem Maße, wie es uns die Medien so gern suggerieren. Lass Dich nicht verrückt machen.

Du schreibst in Deinem vorherigen Beitrag, Essen sei Genuss, und ich glaube, diese Betrachtungsweise ist auch gesund. Der Körper sagt einem, was er braucht.

Ich kriege zum Beispiel nach drei Tagen Junk-Food am Stück regelrecht die Krise, mein Körper will dann unbedingt was Frisches. Das Problem ist, dass wir im Umgang mit Nahrung vollständig untrainiert und fehlprogrammiert sind. Wir wissen nicht mehr, wie Dinge schmecken, außer süß und würzig. Und nichts ist uns süß und würzig genug. Die Lebensmittelindustrie baut genau darauf, und dass wir noch Nährwert zu unseren Geschmacksverstärkern dazu kriegen, ist eher Zufall denn Absicht. Kein Wunder, dass man immer mehr möchte, wenn einem Nichts als Etwas verkauft wird.

Und dann kommt noch das Gewissen dazu: Die Annahme, dass wir eigentlich spindeldürr zu sein hätten, macht uns jede Süßigkeit zur Qual, selbst dann, wenn wir uns bewusst vornehmen, uns das mal zu "gönnen". Im Kopf sitzt fest: "Verboten, aber gigantisch gut!" Die Wahrheit ist eigentlich eher: "Ab und an mal ganz lecker, aber nicht notwendig." Höre im wahrsten Sinne des Wortes auf Dein Bauchgefühl. Dann findest Du zu Deiner ganz persönlichen Form.

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Das Gemeine an den Jojo-Diäten ist eben, dass der Körper sich halt unbedingt zurückholen will, was er durch die Diät verloren hat, die er evolutionsbedingt nur als "Hilfe, es kommt eine Hungersnot!" wahrnehmen kann.

Außerdem gibt es Leute, die ohne Ende Chips und Süßigkeiten in sich reinstopfen können, ohne im Geringsten zuzunehmen. So einer sitzt bei mir in der Arbeit im Nachbarbüro. Wenn ich versuchen würde, einen Tag das zu essen, was der isst, dann würde mein Magen spätestens nach dem Mittagessen wegen fataler Überfüllung in Streik treten. Der gute Mann hat offensichtlich eine genetische Prädisposition für hohen Energieumsatz oder wenig effektive Stoffwechselauswertung. In einer echten Hungersnot würde es den möglicherweise als erstes umhauen.

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