Freitag, 27. März 2009
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Ich mag das nicht, das Selbstmitleid.
Aber trotzdem kommt es immer wieder.
Obwohl: wo ist der Unterschied zwischen Leid und Selbstmitleid?
Heute denke ich: draußen wird es Frühling, in mir ist Winter. Ist das Selbstmitleid? Dieses stumpfe Gefühle, voller Trostlosigkeit und Desillusionierung?

Da gibt es ja diese Theorie, daß einen das am meisten an anderen aufregt, was bei einem selbst verborgene Baustelle ist. Angesichts dessen sollte man schon mal den Rand halten, auch wenn einem nach Aufregen ist, wenn da andere ihr Selbstmitleid und das immerwährend Wiederkehren der gleichen frustrierenden Episoden in ihrem Leben nahezu zur Kunstform des Bloggens erheben.
Ja, so richtig aufregen kann mich das, so sehr, daß ich manche Sachen gar nicht mehr lesen mag.
Aber sie sind ja nicht weg, da liegt einfach nur ein Deckel auf dem Kochtopf und es ist nur eine Frage der Zeit, wann es zu zischeln beginnt und erster Dampf austritt.

Warum regt es mich also auf, wenn andere so gravierende Offensichtlichkeiten ignorieren?
Bin ich genauso? Und drehe ich mich einfach immer weiter im Kreis, um letztlich immer wieder an dem gleichen Punkt anzukommen, den der immerwährend wiederkehrenden frustrierenden Episoden?

Es gibt ja auch noch diese andere Theorie, die vom Wiederholungszwang. Man macht die Sachen immer genauso, wie man sie macht, immer wieder rennt man gegen die Wand.

Steve hat das mal so ausgedrückt: Du kriegst 'nen Tritt in den Arsch und dann heulst Du.
Beim nächsten mal denkst Du Dir, Du paßt besser auf, aber Du bekommst wieder einen Tritt in den Arsch.
Und nach dem zehnten Mal, da tust Du Dir ein Polster in die Hose, damit's nicht so wehtut. Aber Du bekommst Deinen Tritt und Du heulst eben wieder.
Du bekommst so lange Deinen Tritt in den Arsch, bis Du stirbst oder bis Du endlich einsiehst, daß Du diesen Weg nicht mehr gehen willst und siehst, da ist noch ein anderer Weg, der mit genug Abstand zum Tretenden, oder der, wo der Tretende gar nicht ist. Irgendwie so.

Ich bekomme also meinen Tritt in den Arsch. Und andere auch. So ist das. Ich habe mit einigen kein Mitleid, aber sie ja auch nicht mit mir.
Manche möchte man einfach zurücktreten, aber die Dee sagt, es gleicht sich alles aus im Leben, ganz von selbst.




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Es ist dann aber auch so, wie mein Lieblingsengländer neulich feststellte, als wir das erste Mal zusammen in Düsseldorf waren: Dass hier kein oder kaum ein Mensch mal so richtig offen lacht. Dass alle hängende Gesichter haben oder mindestens versuchen, bannig cool auszusehen. Und dass das seit langem mal wieder jemand bestätigt hat, dass nämlich Manches hier so trostlos wirkt. So kenne ich das nicht. Nicht aus Braunschweig zumindest. Hannover vielleicht... da rannten manche rum, als wären sie irre...
Es ist manchmal auch das Umfeld, was runterzieht.
Kollektive Depression sozusagen.
Ich hätte 'ne Runde Mitleid über. Aber willst Du das wirklich?? ;)

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