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Dienstag, 26. Januar 2010
[Liebe Packstation...]
midori, 17:10h
Ich bin seit geraumer Zeit Kunde bei der Packstation.
Und das hat einen bestimmten Grund: ich bin berufstätig und tagsüber nicht zu Hause, wenn ich Feierabend habe und dann Zeit hätte, in der Postfiliale meine Post abzuholen, hat diese leider bereits geschlossen. Also bleibt mir nur der Samstag (und seit neuestem der Freitag) um meine Post in der Filiale abzuholen.
Da bist Du viel praktischer, denn Du stehst direkt am Bahnhof, an dem ich jeden Tag morgens in den Zug ein- und abends wieder aus dem Zug aussteige; wenn also etwas in Dir liegt, kann ich es direkt mitnehmen.
Super Sache.
Nicht so super ist, daß Du an einer dunklen Ecke hinter dem Bahnhof stehst, wo ständig irgendwelche Männer hinurinieren, die offenbar unter Blasenschwäche gepaart mit Kleingeldmangel für das Bahnhofsklo leiden.
Jetzt im Winter bei Minusgraden ist das nicht so schlimm, aber sobald der Frost nachläßt, muß ich Dich immer mit angehaltener Luft aufsuchen und beim notgedrungenen Atmen (so schnell geht es denn ja doch nicht bzw. so weltrekordverdächtig sind meine Leistungen noch nicht) stecke ich die Nase in die Armbeuge, oder was auch immer sich gerade anbietet, um den Jauchegeruch zu mildern.
Das nehme ich aber alles in Kauf.
Aber jetzt das!
Ok, Weihnachten, das kann ich ja noch verstehen, da ist viel los, Pakete und so, da wurde dann schonmal das eine oder andere Paket umgeleitet: in die Filiale! Du warst voll mit fremden Paketen von anderen Leuten!
Ich muß also wieder bis zum Wochenende warten und darf mich dann in lange Warteschlangen einreihen. Gebongt. Weihnachten. Ist schon ok.
Aber heute, heute ist es wieder passiert und ehrlich, liebe Packstation, ich habe dafür keinerlei Verständnis!
Ein anderer Transportdienstleister bietet z.B: die Option, daß die Sendung dann an eine andere Adresse zugestellt werden kann. Klappt auch. Habe ich schon durch. Und war direkt am nächsten Tag bei mir im Büro. Aber Packstation: yok. Nichts. Keine Antwortmöglichkeit, keine Umleitung, nix. Gehstu Filiale oder nix Paket.
Nee, nee, liebe Packstation, so wird das nichts mit uns beiden! Wenn das nochmal vorkommt, laß ich mich scheiden!
Hochachtungsvoll, M.
Und das hat einen bestimmten Grund: ich bin berufstätig und tagsüber nicht zu Hause, wenn ich Feierabend habe und dann Zeit hätte, in der Postfiliale meine Post abzuholen, hat diese leider bereits geschlossen. Also bleibt mir nur der Samstag (und seit neuestem der Freitag) um meine Post in der Filiale abzuholen.
Da bist Du viel praktischer, denn Du stehst direkt am Bahnhof, an dem ich jeden Tag morgens in den Zug ein- und abends wieder aus dem Zug aussteige; wenn also etwas in Dir liegt, kann ich es direkt mitnehmen.
Super Sache.
Nicht so super ist, daß Du an einer dunklen Ecke hinter dem Bahnhof stehst, wo ständig irgendwelche Männer hinurinieren, die offenbar unter Blasenschwäche gepaart mit Kleingeldmangel für das Bahnhofsklo leiden.
Jetzt im Winter bei Minusgraden ist das nicht so schlimm, aber sobald der Frost nachläßt, muß ich Dich immer mit angehaltener Luft aufsuchen und beim notgedrungenen Atmen (so schnell geht es denn ja doch nicht bzw. so weltrekordverdächtig sind meine Leistungen noch nicht) stecke ich die Nase in die Armbeuge, oder was auch immer sich gerade anbietet, um den Jauchegeruch zu mildern.
Das nehme ich aber alles in Kauf.
Aber jetzt das!
Ok, Weihnachten, das kann ich ja noch verstehen, da ist viel los, Pakete und so, da wurde dann schonmal das eine oder andere Paket umgeleitet: in die Filiale! Du warst voll mit fremden Paketen von anderen Leuten!
Ich muß also wieder bis zum Wochenende warten und darf mich dann in lange Warteschlangen einreihen. Gebongt. Weihnachten. Ist schon ok.
Aber heute, heute ist es wieder passiert und ehrlich, liebe Packstation, ich habe dafür keinerlei Verständnis!
Ein anderer Transportdienstleister bietet z.B: die Option, daß die Sendung dann an eine andere Adresse zugestellt werden kann. Klappt auch. Habe ich schon durch. Und war direkt am nächsten Tag bei mir im Büro. Aber Packstation: yok. Nichts. Keine Antwortmöglichkeit, keine Umleitung, nix. Gehstu Filiale oder nix Paket.
Nee, nee, liebe Packstation, so wird das nichts mit uns beiden! Wenn das nochmal vorkommt, laß ich mich scheiden!
Hochachtungsvoll, M.
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Montag, 25. Januar 2010
[Verrenkungen]
midori, 15:27h
Ich habe meinen Lieblingssport und den betreibe ich auf recht hohem Niveau: Step-Aerobic.
Leider lebe ich in einer Stadt, wo dieser Sport nur von wenigen Leuten auf hohem Niveau betrieben wird, und dies beschränkt sich auf zwei Fitness-Studios, wobei ich von dem anderen nur vom Hörensagen weiß und das dortige Niveau nur vom Hörensagen kenne.
Nun verhält es sich so, daß meine Lieblingstrainerin aufgrund familiärer Verpflichtungen nicht mehr am Wochenende oder abends arbeiten kann. Lediglich am Freitag gibt sie abends noch Stunden in der Stadt, in der ich arbeite, aber eigentlich ja freitags eben nun nicht mehr arbeite. Außerdem in einem Studio, das keine Möglichkeit des Tagesbesuchs anbietet, sondern: Cash für 12 Monate und Du bist dabei, hieße also: 240,- EUR auf den Tisch blättern, um dann freitags in die Stadt zu fahren, in der ich eigentlich arbeite, aber eigentlich ja nicht arbeite.
Darüberhinaus hätte ich die Möglichkeit, am Mittwochmorgen für eine Stunde ins Studio zu gehen und zu steppen, mich dann hektisch und verschwitzt notdürftig herzurichten und dann Mittags im Büro zu erscheinen. Um nicht erst gegen 21:00 Uhr das Büro zu verlassen, müßte ich dann doch regelmäßig wieder freitags arbeiten, um die Stunden herauszuholen, würde aber das Geld sparen und mich nicht an ein unsicheres Angebot binden, das ich an anderen Tagen ohnehin nicht nutzen könnte.
Wenn ich diese Verrenkungen nicht mache, hieße das: meinen Lieblingssport bei einer schlechteren Trainerin auf niedrigerem Niveau machen, mich regelmäßig Sonntags ärgern, Convention könnte man auch vergessen, weil die Auffassungsgabe leidet, wenn man nicht regelmäßig getriezt wird und die Kondition muß man sich sowieso erarbeiten.
Der Streß in der Woche hieße dann, daß ich Sonntags ausschlafen könnte, wäre auch nicht zu verachten.
Ich möchte weitermachen, aber entweder müßte ich umziehen oder aufhören zu arbeiten, um es wirklich bequem alles unter einen Hut zu bekommen...
.
Leider lebe ich in einer Stadt, wo dieser Sport nur von wenigen Leuten auf hohem Niveau betrieben wird, und dies beschränkt sich auf zwei Fitness-Studios, wobei ich von dem anderen nur vom Hörensagen weiß und das dortige Niveau nur vom Hörensagen kenne.
Nun verhält es sich so, daß meine Lieblingstrainerin aufgrund familiärer Verpflichtungen nicht mehr am Wochenende oder abends arbeiten kann. Lediglich am Freitag gibt sie abends noch Stunden in der Stadt, in der ich arbeite, aber eigentlich ja freitags eben nun nicht mehr arbeite. Außerdem in einem Studio, das keine Möglichkeit des Tagesbesuchs anbietet, sondern: Cash für 12 Monate und Du bist dabei, hieße also: 240,- EUR auf den Tisch blättern, um dann freitags in die Stadt zu fahren, in der ich eigentlich arbeite, aber eigentlich ja nicht arbeite.
Darüberhinaus hätte ich die Möglichkeit, am Mittwochmorgen für eine Stunde ins Studio zu gehen und zu steppen, mich dann hektisch und verschwitzt notdürftig herzurichten und dann Mittags im Büro zu erscheinen. Um nicht erst gegen 21:00 Uhr das Büro zu verlassen, müßte ich dann doch regelmäßig wieder freitags arbeiten, um die Stunden herauszuholen, würde aber das Geld sparen und mich nicht an ein unsicheres Angebot binden, das ich an anderen Tagen ohnehin nicht nutzen könnte.
Wenn ich diese Verrenkungen nicht mache, hieße das: meinen Lieblingssport bei einer schlechteren Trainerin auf niedrigerem Niveau machen, mich regelmäßig Sonntags ärgern, Convention könnte man auch vergessen, weil die Auffassungsgabe leidet, wenn man nicht regelmäßig getriezt wird und die Kondition muß man sich sowieso erarbeiten.
Der Streß in der Woche hieße dann, daß ich Sonntags ausschlafen könnte, wäre auch nicht zu verachten.
Ich möchte weitermachen, aber entweder müßte ich umziehen oder aufhören zu arbeiten, um es wirklich bequem alles unter einen Hut zu bekommen...
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[Obdachlosenzeitung]
midori, 10:37h
Dieses Ding mit der Obdachlosenzeitung, habe ich das das schonmal thematisiert? Ich bin nicht sicher, denn immer noch bringt mich so ein Verkäufer einer Obdachlosenzeitung in die innere Zwickmühle.
Da steht also dieser Verkäufer und ich, ich könnte also ein gutes Werk tun und ihm eine seiner Zeitungen abkaufen. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon getan, aber ganz ehrlich: die Zeitung hat mich nicht angesprochen, ich weiß nicht, was ich damit soll, außer sie direkt zu entsorgen. Und das wäre Quatsch, denn bei uns landen schon genug ungelesene Zeitungsseiten in den Papiermüll.
So, nun könnte ich dem Mann also Geld geben und sagen, daß ich die Zeitung nicht will. Dann bekäme er aber Geld ohne Gegenleistung, also einen Almosen, was dem Konzept des Verkaufs von Obdachlosenzeitungen widersprechen würde, denn die Leute sollen ja eben nicht betteln und ihr Geld so bekommen, sondern sie demonstrieren ja, daß sie etwas dafür tun.
Warum verkaufen die nicht normale Zeitungen?, frage ich mich. Und der Liebste erklärt, daß es ja durchaus so gewollt ist, daß diese Leute Dinge machen, die möglichst sinnfrei sind, damit sie keine Konkurrenz für den Rest der Gesellschaft darstellen.
Aber so ein Quatsch, denke ich oft, schließlich hätte ich mehr davon, wenn der Mann mir dabei hilft, meinen Balkon zu schrubben oder die Fenster oder die Treppe putzt, sowas halt.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn es sowas gäbe wie Sozialversicherungsmarken und man könnte die Leute vom Fleck weg rekrutieren und sie dabei noch sozial absichern? Ich glaube, in Frankreich gibt es sowas.
Naja, Deutschland, hier geht sowas halt nicht.
Jedenfalls habe ich die Situation für mich immer noch nicht gelöst.
Meine Mutter kauft den Leuten dann immer was zu essen, Brot oder Bananen. Aber was macht man, wenn die dann kaum Zähne haben oder Banenen nicht mögen? Wäre ja auch gemein.
Da ist dann also dieser Obdachlosenzeitungsverkäufer, der jeden Tag am Bahnhof steht und immer freundlich ist. Er hat ein Frettchen und das Frettchen ist sein Freund.
Also dachte ich mir: kaufste Frettchenfutter und gibst es ihm. Das ist noch halbwegs sinnvoll.
Also ich am Freitag in der Zoohandlung Frettchenfutter gekauft, nach Wochen der Inkubationszeit versteht sich und dann auf dem Weg zum Arzt das Futter dabei, aber nirgendwo der Obdachlosenzeitungsverkäufer.
Und heute morgen schlurfe ich müde mit der Tüte zum Zug: ist er auch nicht da!
Das Leben macht es einem nicht leicht, denke ich. Es ist viel einfacher, jemandem zehn Euro in die Hand zu drücken, als unter Umständen tagelang vergeblich mit dieser nicht gerade kleinen Tüte Frettchenfutter herumzueiern.
Jetzt steht sie jedenfalls neben meinem Schreibtischcontainer.
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Da steht also dieser Verkäufer und ich, ich könnte also ein gutes Werk tun und ihm eine seiner Zeitungen abkaufen. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon getan, aber ganz ehrlich: die Zeitung hat mich nicht angesprochen, ich weiß nicht, was ich damit soll, außer sie direkt zu entsorgen. Und das wäre Quatsch, denn bei uns landen schon genug ungelesene Zeitungsseiten in den Papiermüll.
So, nun könnte ich dem Mann also Geld geben und sagen, daß ich die Zeitung nicht will. Dann bekäme er aber Geld ohne Gegenleistung, also einen Almosen, was dem Konzept des Verkaufs von Obdachlosenzeitungen widersprechen würde, denn die Leute sollen ja eben nicht betteln und ihr Geld so bekommen, sondern sie demonstrieren ja, daß sie etwas dafür tun.
Warum verkaufen die nicht normale Zeitungen?, frage ich mich. Und der Liebste erklärt, daß es ja durchaus so gewollt ist, daß diese Leute Dinge machen, die möglichst sinnfrei sind, damit sie keine Konkurrenz für den Rest der Gesellschaft darstellen.
Aber so ein Quatsch, denke ich oft, schließlich hätte ich mehr davon, wenn der Mann mir dabei hilft, meinen Balkon zu schrubben oder die Fenster oder die Treppe putzt, sowas halt.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn es sowas gäbe wie Sozialversicherungsmarken und man könnte die Leute vom Fleck weg rekrutieren und sie dabei noch sozial absichern? Ich glaube, in Frankreich gibt es sowas.
Naja, Deutschland, hier geht sowas halt nicht.
Jedenfalls habe ich die Situation für mich immer noch nicht gelöst.
Meine Mutter kauft den Leuten dann immer was zu essen, Brot oder Bananen. Aber was macht man, wenn die dann kaum Zähne haben oder Banenen nicht mögen? Wäre ja auch gemein.
Da ist dann also dieser Obdachlosenzeitungsverkäufer, der jeden Tag am Bahnhof steht und immer freundlich ist. Er hat ein Frettchen und das Frettchen ist sein Freund.
Also dachte ich mir: kaufste Frettchenfutter und gibst es ihm. Das ist noch halbwegs sinnvoll.
Also ich am Freitag in der Zoohandlung Frettchenfutter gekauft, nach Wochen der Inkubationszeit versteht sich und dann auf dem Weg zum Arzt das Futter dabei, aber nirgendwo der Obdachlosenzeitungsverkäufer.
Und heute morgen schlurfe ich müde mit der Tüte zum Zug: ist er auch nicht da!
Das Leben macht es einem nicht leicht, denke ich. Es ist viel einfacher, jemandem zehn Euro in die Hand zu drücken, als unter Umständen tagelang vergeblich mit dieser nicht gerade kleinen Tüte Frettchenfutter herumzueiern.
Jetzt steht sie jedenfalls neben meinem Schreibtischcontainer.
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