Montag, 1. Februar 2010
[Bestätigung]
Stell Dir vor, Du hältst jemanden für einen Blödmann und dann phantasierst Du herum, mit welcher Verhaltensweise er seine Blödmannhaftigkeit unter Beweis stellen könnte, also wenn er xyz tut, dann, ja dann: Beweis!

Und dann, heute morgen, da ist er dann da: der Beweis!

Keine Ahnung, warum ich mich dann noch so aufgeregt habe, aber ehrlich: Blutdruck, frage nicht!



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Dienstag, 12. Januar 2010
[war!]
Gestern kam ich heim und vor der Wohnungstür lag ein Zettel.
Darauf stand geschrieben, wohl gemerkt: fein säuberlich auf dem Computer geschrieben und ausgedruckt, dann mit der Hand unterschrieben eine kurze Mitteilung, daß die Dame aus dem Erdgeschoß uns ja leider nicht angetroffen habe und sie uns (wir wohnen in der 2. Etage) darum bitte, daß wir unsere Schuhe in der Wohnung aufbewahren, denn das sehe ja nicht so toll aus, wenn die vor der Tür stünden.

Uff.
Sacken lassen.

Vergegenwärtigen wir uns die Situation:
Die Frau Blockwart aus dem Erdgeschoß weiß sehr genau, wann wir im Haus sind und wann nicht. Wenn sie uns leider nicht persönlich angetroffen hat, dann deswegen, weil sie die direkte Konfrontation scheut.
Auch so ein ausgedruckter Zettel zeigt deutlich, daß es sich hier nicht um eine spontane Mitteilung handelt, sondern um eine wohl geplante.
Zumal die Schuhe nun schon eine ganze Weile vor der Tür stehen, genau genommen seit hier einiges an Schnee heruntergekommen ist und wir uns gedacht haben, daß Rollsplit und Schneematsch sich auf dem Parkett irgendwie nicht so gut machen.
Nach dem Einsetzen des ersten Schnees waren wir urlaubsbedingt durchaus regelmäßig daheim anzutreffen, aber es störte ja niemanden.
Über uns wohnt, alleinstehend, der erwachsene Sohn der Blockwartin.
Ich gehe davon aus, daß Mutter also ihren Sohn regelmäßig aufsucht, zumal sie bis zu seinem Einzug ohnehin regelmäßig bei ihm in der Wohnung war und dort geputzt hat, selbst als der eine Freundin hatte, die hatte das ja nicht ordentlich genug gemacht.
Nun hat der Sohn zwar eine Putzfrau, aber wahrscheinlich muß Mutter das Arbeitsergebnis kontrollieren und auf ihrem Weg nach oben stießen ihr unsere Schuhe dann wohl regelmäßig sauer auf. Wer weiß das schon?

Dazu muß man sagen, daß die Blockwartin die Putzfrau, die regelmäßig unser Treppenhaus geputzt hat, irgendwie geschaßt hat, die genauen Umstände sind mir nicht bekannt, jedenfalls wollte die Dame bzw. ihr Mann, daß nun die Putzfrau des Sohnes das Treppenhaus mitputzt und wir das mit bezahlen.
Nach einigem Überlegen und in Konspiration mit dem Nachbarn unter uns haben wir uns dafür entschieden, hier nicht linientreu einzuschlagen, sondern den Töchtern der Nachbarin, ihres Zeichens Mitvermieterin und Miteigentümerin neben dem Ehemann der Blockwartin, die Gelegenheit zu geben, sich ein paar Euro dazuzuverdienen, einfach mal gucken, wie es so klappt.
Weiters war es so, daß der Ehemann der Blockwartin, seines Zeichens auch mit sehr guten Blockwartqualitäten ausgestattet, nun in den drei Jahren, die wir dort wohnen, IMMER Schnee geschippt hat. Zwar hatte er einmal angedeutet, daß es da so einen Schneemann gebe, so ein Figürlein, das von Tür zu Tür wanderte und dann sei man dran mit Schippen, aber niemals seit unserem Einzug hatten wir dieses Männlein zu Gesicht bekommen. Auch in diesem Winter, wir erinnern uns, daß vor Weihnachten ja bereits einiges an Schnee gefallen ist, sahen wir nichts davon und plötzlich, ja glauben Sie's?, die Feiertage waren vorüber und am Montag verläßt man morgens das Haus und da hängt am Briefkasten also dieses Schneemännlein.
Ohne Vorwarnung. Einfach so. Und am Sonntagabend, ich war erst spät heimgekommen, hatte es dort ganz sicher nicht gehangen.

Man kann sich nun also denken, daß in diesem Konglomerat aus Situation und Nicht-Kommunikation, in der eigentlich einiges gesagt wird, aber nie ausgesprochen, nun meine Toleranz recht arg strapaziert war, auch wenn ich natürlich sehe, daß die Blockwarte nun ihre Macht schwinden sehen, das Haus in ihren Augen zu verlottern droht, aber ich rief bei der Nachbarin an, der Mutter von den Putztöchtern, welche -Gott sei dank!- die Hausverwaltung innehat und lud dort alles ab, freundlich, aber bestimmt und betonend, daß mich so ein Verhalten aufrege und daß es mir definitiv reiche und daß es im Hausflur regelmäßig nach Essen stinkt, weil die Blockwartin wohl mit der Funktion ihrer Abzugshaube in Verbindung mit der Küchentür nicht vertraut sei, mich das auch störe, aber ich nicht auf solch blöde Gedanken käme, dort heimlich Zettel vor die Tür zu legen oder despotisch zu bestimmen, daß die, wenn der größte Schnee angesagt ist, Schnee schippen müssen und daß wir ruhige Menschen sind, die keinem etwas tun, wir sind nicht laut, wir sind nicht schmutzig, wir zahlen unsere Miete und fertig. Und wenn die wollen, daß wir ausziehen, dann sollen die das sagen. Punkt.

Ja, das könne sie verstehen, sagt die Dame. Aber sie selbst hat auch keine Lust auf diese krankhaft spießigen und übermäßig cleanen Verwandten. Trotzdem klärt sie das, so geht es nicht.

Genug aufgeregt.

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