Dienstag, 2. Juni 2009
[Surreal]
midori, 15:10h
Ich brauche morgens länger, um wach zu werden. Ich bin also nicht sofort ansprechbar, wenn der Wecker klingelt, das nur mal so vorab.
Szene:
Ich schlafe.
Der Wecker klingelt.
Meine Mutter (zu Besuch) stürmt in mein Zimmer und sagt: "Ist das Dein einziges Radio?"
Ich schrecke hoch und sehe sie mit einer Mischung aus Erstaunen und Verständnislosigkeit an, bin nicht wirklich in der Lage, hierauf in angemessener Zeit eine adäquate Antwort zu präsentieren.
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Szene:
Ich schlafe.
Der Wecker klingelt.
Meine Mutter (zu Besuch) stürmt in mein Zimmer und sagt: "Ist das Dein einziges Radio?"
Ich schrecke hoch und sehe sie mit einer Mischung aus Erstaunen und Verständnislosigkeit an, bin nicht wirklich in der Lage, hierauf in angemessener Zeit eine adäquate Antwort zu präsentieren.
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Mittwoch, 25. Februar 2009
[john]
midori, 15:55h
Wie seltsam, in sein Gesicht zu sehen, auf diesem Foto. Damals, da hatte er kürzere Haare und das Bild, das er mir schickte, das war schwarzweiß. Ein Mann, der mir nicht unbedingt aufgefallen wäre.
Unsere Leben hätten nicht unterschiedlicher sein können. Er, verheiratet mit seiner Sandkastenliebe, der nie eine andere Frau gehabt hatte, zwei Kinder, ein Haus irgendwo in der Vorstadt, guter Job, alles geregelt. Dort hatten sich nie Zweifel eingeschlichen, sich bestimmte Fragen nie gestellt.
Doch dann....
Ich weiß gar nicht, wie er an mich geriet und was ihn letztendlich so an mir faszinierte, daß er begann, mir zu schreiben, sich zu offenbaren.
Er fand mein Leben spannend, das sagte er mir am Telefon. Doch das, was er spannend fand, das waren all die Unsicherheit, die Verzweiflung, die Aufs und Abs, die Begegnungen mit kranken Typen, das immer wiederkehrende Scheitern, das waren all die Dinge, die ich lieber heute als morgen losgewesen wäre.
Er zog die Parallele der unglücklichen Liebe, das war unser Link. Er hatte sich verliebt, heimlich und wie es schien unauslöschlich und er stand unter Druck, es mußte irgendwo hinaus, das Schweigen machte ihn ganz krank.
Sie war die Frau eines befreundeten Ehepaares. Sie reagierte im Grunde nicht oder kaum auf sein Werben, doch er war wie verrannt, deutete jede Geste zigfach um, wendete jedes Wort von ihr hundertemal. Er glaubte fest daran, daß sie seine Gefühle erwiderte, sich aber nur aus Angst ihnen nicht stellte, aus Angst, all das, was war, auf's Spiel zu setzen, die ganze heile Welt.
Er versuchte Kontakt zu ihr aufzunehmen, unverbindlich und deutete unverbindliche Antworten in Richtung Wunschdenken.
Anfangs war ich geschmeichelt, daß jemand mir so viel Vertrauen schenkte, doch irgendwann wußte ich damit nicht mehr umzugehen. Er machte mich zu seiner Komplizin; was ich sagte, wie ich versuchte, ihm seine Lage auch meiner Sicht zu schildern - es war unerheblich, er verrannte sich immer weiter.
Ebensowenig fühlte ich mich gehört mit meiner Situation, die ihm eigentlich völlig fremd war.
Der Anlaß, der dazu führte, daß unser Kontakt abbrach, war nichtig; ich erinnere mich nicht mehr daran. Doch es war wohl der sprichwörtliche Tropfen, der nach einer Phase großer Anspannung in der Kommunikation.
Einige Monate später fand ich heraus, daß er krank geworden war, dem Leben und der Arbeit nicht mehr gewachsen, depressiv. Ich wollte schreiben, doch dann tat ich es nicht, fühlte mich hilflos und leer.
Seine Liebe blieb wohl unerfüllt, denn sein Leben ist, wie vorher auch, äußerlich wieder heil.
Familie, ein Haus in der Vorstadt, die Kinder, die Frau, ein neuer Job, die Depression überwunden.
Jetzt hätte ich gerne gesagt, ich habe an Dich gedacht, mich gefragt, wie es Dir geht, es freut mich, daß es Dir wieder gut geht, was ist damals mit Dir gewesen. Aber auch jetzt schreibe ich nicht.
Manche Dinge sollte man vielleicht besser ruhen lassen.
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Unsere Leben hätten nicht unterschiedlicher sein können. Er, verheiratet mit seiner Sandkastenliebe, der nie eine andere Frau gehabt hatte, zwei Kinder, ein Haus irgendwo in der Vorstadt, guter Job, alles geregelt. Dort hatten sich nie Zweifel eingeschlichen, sich bestimmte Fragen nie gestellt.
Doch dann....
Ich weiß gar nicht, wie er an mich geriet und was ihn letztendlich so an mir faszinierte, daß er begann, mir zu schreiben, sich zu offenbaren.
Er fand mein Leben spannend, das sagte er mir am Telefon. Doch das, was er spannend fand, das waren all die Unsicherheit, die Verzweiflung, die Aufs und Abs, die Begegnungen mit kranken Typen, das immer wiederkehrende Scheitern, das waren all die Dinge, die ich lieber heute als morgen losgewesen wäre.
Er zog die Parallele der unglücklichen Liebe, das war unser Link. Er hatte sich verliebt, heimlich und wie es schien unauslöschlich und er stand unter Druck, es mußte irgendwo hinaus, das Schweigen machte ihn ganz krank.
Sie war die Frau eines befreundeten Ehepaares. Sie reagierte im Grunde nicht oder kaum auf sein Werben, doch er war wie verrannt, deutete jede Geste zigfach um, wendete jedes Wort von ihr hundertemal. Er glaubte fest daran, daß sie seine Gefühle erwiderte, sich aber nur aus Angst ihnen nicht stellte, aus Angst, all das, was war, auf's Spiel zu setzen, die ganze heile Welt.
Er versuchte Kontakt zu ihr aufzunehmen, unverbindlich und deutete unverbindliche Antworten in Richtung Wunschdenken.
Anfangs war ich geschmeichelt, daß jemand mir so viel Vertrauen schenkte, doch irgendwann wußte ich damit nicht mehr umzugehen. Er machte mich zu seiner Komplizin; was ich sagte, wie ich versuchte, ihm seine Lage auch meiner Sicht zu schildern - es war unerheblich, er verrannte sich immer weiter.
Ebensowenig fühlte ich mich gehört mit meiner Situation, die ihm eigentlich völlig fremd war.
Der Anlaß, der dazu führte, daß unser Kontakt abbrach, war nichtig; ich erinnere mich nicht mehr daran. Doch es war wohl der sprichwörtliche Tropfen, der nach einer Phase großer Anspannung in der Kommunikation.
Einige Monate später fand ich heraus, daß er krank geworden war, dem Leben und der Arbeit nicht mehr gewachsen, depressiv. Ich wollte schreiben, doch dann tat ich es nicht, fühlte mich hilflos und leer.
Seine Liebe blieb wohl unerfüllt, denn sein Leben ist, wie vorher auch, äußerlich wieder heil.
Familie, ein Haus in der Vorstadt, die Kinder, die Frau, ein neuer Job, die Depression überwunden.
Jetzt hätte ich gerne gesagt, ich habe an Dich gedacht, mich gefragt, wie es Dir geht, es freut mich, daß es Dir wieder gut geht, was ist damals mit Dir gewesen. Aber auch jetzt schreibe ich nicht.
Manche Dinge sollte man vielleicht besser ruhen lassen.
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