Mittwoch, 16. März 2011
[Irrtümer]
midori, 16:10h
Ein Fitness-Studio verkauft weder Gesundheit noch Training noch Kompetenz seiner Mitarbeiter.
Das, was tatsächlich verkauft wird, ist die Möglichkeit, sich körperlich in den Räumlichkeiten des Studios zu betätigen, sei es mit Hilfe von Maschinen oder unter den Augen eines Animateurs.
Um ein Fitness-Studio zu betreiben, benötigt man keine spezielle Ausbildung oder Fachkompetenz, es gibt keine Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen.
Weder Studioleitung noch Bereichsleitung müssen eine Ausbildung nachweisen.
Sogenannte Trainer können ihre Ausbildung in Wochenendlehrgängen bei Ausbildungsinstituten machen, die niemanden durchfallen lassen.
Manche Institute vergeben Trainerlizenzen zeitlich nur begrenzt und machen deren Fortbestand von Fortbildungen abhängig.
De facto wird die Vorlage der Lizenzen aber von den Studios i.d.R. nicht verlangt, bei ausgelaufenen Lizenzen gibt es also auch keine Konsequenzen.
Es ist also Glückssache, ob man an einen gut ausgebildeten und fachkompetenten Trainer gerät oder an jemanden, der sich in der Muckibude, wo er selbst Kunde ist, ein paar Euro dazuverdient.
Anamnestische Angaben des Trainingswilligen zu körperlichen Leiden haben in der Regel kaum Einfluß auf das empfohlene Training.
Merke: Trainer sind Trainer sind keine Physiotherapeuten oder gar Ärzte!
Fitness-Studios schüren und verbreiten alte und längst widerlegte oder auch neue Mythen von Gesundheit, Fitness und vor allem Schlankheit.
Gerade im Hinblick auf die weibliche Zielgruppe sind Fitness-Studios im Grunde getarnte Abnehm- und Figur-Optimierungs-Studios.
Fitness-Trends kommen meistens "aus den USA", was wahrscheinlich so viel bedeutet wie "aus der Weltraumforschung".
Ein Fitness-Studio ist ein betriebswirtschaftlich geführtes Unternehmen, das dazu da ist, Gewinne zu erwirtschaften. Sein Zweck ist nicht die Gesunderhaltung seiner Mitglieder.
Um seinem Zweck zu dienen, werden Methoden, welche als besonders effektiv, modern und technisch raffiniert gelten natürlich nur für zusätzliches Geld angeboten. Es wird aber nicht der tatsächliche Erfolg bezahlt, sondern wieder nur die Möglichkeit diesen unter Umständen zu erreichen (oder auch nicht).
Besonders beliebt sind seit längerem sogenannte "Krankenkassenkurse". Ein Trainer erwirbt eine Erlaubnis zur Durchführung von Präventionskursen und wer da eine gewisse Zeit hingeht, der bekommt einen Teil seiner Beiträge von der Krankenkasse zurück. Wohlgemerkt: wem solche Präventionskurse zu langweilig, zu wenig fordernd, zu easy sind, und wer deshalb nicht hingeht, sondern Prävention anders betreibt, bekommt kein Geld! Wer seine Leistungsfähigkeit niemals steigert und für ewig in diesen "Rückenkursen" verbleibt, der bekommt regelmäßig Geld! Es findet selbstverständlich keinerlei Erfolgsmessung statt. Man kann auch hingehen und während des Kurses doof gucken und sich hinterher auf der Liste abhaken.
Hat ein Mitglied keinen Erfolg bei Steigerung seiner Gesundheit, seiner Muskelmasse oder Sportlichkeit oder auch bei der Reduzierung seines Gewichts, sind daran nicht das Studio oder die angebotenen Methoden Schuld, sondern natürlich nur der Sportwillige.
Erleidet ein Mitglied während der Nutzung des Studios gesundheitliche Schäden, wird er/sie schwerlich nachweisen können, daß Anleitung, Unterweisung und ggf. Korrektur der Übungen seitens eines Mitarbeiters im Studio nicht sachgerecht waren.
Verändert (resp. verschlechtert) ein Studio sein Angebot, so ist dies noch lange kein Grund, ein Mitglied aus den meist langfristen Knebelverträgen zu entlassen.
Es gibt keine Verordnung, die vorschreiben würde, welche Ausstattungsmerkmale solch ein Studio haben muß, um gesundheitliche Gefahren ggf. zu vermeiden. Insbesondere ist das Vorhandensein eines tauglichen Sportbodens mitnichten Vorraussetzung für die Eröffnung einer Trainingsfläche. Mitglieder können schließlich auch auf Beton und Laminat hüpfen.
Ebenso gibt es keine Bestimmungen zu Belüftung, Temperaturregelung und Lichtverhältnisse.
Die Haupteinnahmequelle und die besten Mitglieder der Studios sind die Mitglieder, die nicht kommen, aber trotzdem bezahlen (ich geh ja bald wieder, ich müßte mal wieder, der Sommer kommt, der Winterspeck...).
[Ergänzung 1]
Kursprogramme werden nicht so zusammengestellt und angeboten, wie sie sinnvoll sein könnten oder so, daß jedes Mitglied, ob Früh- oder Spätschicht, Wechselschicht, sportlich oder unsportlich, sich möglichst sinnvoll und flexibel sein Programm zusammenstellen kann. Nein: Kursprogramme werden so angeboten, wie man Trainer hat und wie diese Zeit haben und was deren Fähigkeiten entspricht.
[/Ergänzung 1]
Fassen wir zusammen:
Man betritt die Räumlichkeiten so eines Sportunternehmens auf eigene Gefahr und gut Glück. Ob man seine Ziele dort erreicht, Gesundheit gewinnt und nicht verliert, ist ebenfalls Glückssache. Ebenso ist es Glückssache, ob man auf kompetente oder inkompetente, gut oder schlecht ausgebildete Mitarbeiter trifft.
Fitness-Studios werben mit Träumen und garantieren für nichts.
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Das, was tatsächlich verkauft wird, ist die Möglichkeit, sich körperlich in den Räumlichkeiten des Studios zu betätigen, sei es mit Hilfe von Maschinen oder unter den Augen eines Animateurs.
Um ein Fitness-Studio zu betreiben, benötigt man keine spezielle Ausbildung oder Fachkompetenz, es gibt keine Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen.
Weder Studioleitung noch Bereichsleitung müssen eine Ausbildung nachweisen.
Sogenannte Trainer können ihre Ausbildung in Wochenendlehrgängen bei Ausbildungsinstituten machen, die niemanden durchfallen lassen.
Manche Institute vergeben Trainerlizenzen zeitlich nur begrenzt und machen deren Fortbestand von Fortbildungen abhängig.
De facto wird die Vorlage der Lizenzen aber von den Studios i.d.R. nicht verlangt, bei ausgelaufenen Lizenzen gibt es also auch keine Konsequenzen.
Es ist also Glückssache, ob man an einen gut ausgebildeten und fachkompetenten Trainer gerät oder an jemanden, der sich in der Muckibude, wo er selbst Kunde ist, ein paar Euro dazuverdient.
Anamnestische Angaben des Trainingswilligen zu körperlichen Leiden haben in der Regel kaum Einfluß auf das empfohlene Training.
Merke: Trainer sind Trainer sind keine Physiotherapeuten oder gar Ärzte!
Fitness-Studios schüren und verbreiten alte und längst widerlegte oder auch neue Mythen von Gesundheit, Fitness und vor allem Schlankheit.
Gerade im Hinblick auf die weibliche Zielgruppe sind Fitness-Studios im Grunde getarnte Abnehm- und Figur-Optimierungs-Studios.
Fitness-Trends kommen meistens "aus den USA", was wahrscheinlich so viel bedeutet wie "aus der Weltraumforschung".
Ein Fitness-Studio ist ein betriebswirtschaftlich geführtes Unternehmen, das dazu da ist, Gewinne zu erwirtschaften. Sein Zweck ist nicht die Gesunderhaltung seiner Mitglieder.
Um seinem Zweck zu dienen, werden Methoden, welche als besonders effektiv, modern und technisch raffiniert gelten natürlich nur für zusätzliches Geld angeboten. Es wird aber nicht der tatsächliche Erfolg bezahlt, sondern wieder nur die Möglichkeit diesen unter Umständen zu erreichen (oder auch nicht).
Besonders beliebt sind seit längerem sogenannte "Krankenkassenkurse". Ein Trainer erwirbt eine Erlaubnis zur Durchführung von Präventionskursen und wer da eine gewisse Zeit hingeht, der bekommt einen Teil seiner Beiträge von der Krankenkasse zurück. Wohlgemerkt: wem solche Präventionskurse zu langweilig, zu wenig fordernd, zu easy sind, und wer deshalb nicht hingeht, sondern Prävention anders betreibt, bekommt kein Geld! Wer seine Leistungsfähigkeit niemals steigert und für ewig in diesen "Rückenkursen" verbleibt, der bekommt regelmäßig Geld! Es findet selbstverständlich keinerlei Erfolgsmessung statt. Man kann auch hingehen und während des Kurses doof gucken und sich hinterher auf der Liste abhaken.
Hat ein Mitglied keinen Erfolg bei Steigerung seiner Gesundheit, seiner Muskelmasse oder Sportlichkeit oder auch bei der Reduzierung seines Gewichts, sind daran nicht das Studio oder die angebotenen Methoden Schuld, sondern natürlich nur der Sportwillige.
Erleidet ein Mitglied während der Nutzung des Studios gesundheitliche Schäden, wird er/sie schwerlich nachweisen können, daß Anleitung, Unterweisung und ggf. Korrektur der Übungen seitens eines Mitarbeiters im Studio nicht sachgerecht waren.
Verändert (resp. verschlechtert) ein Studio sein Angebot, so ist dies noch lange kein Grund, ein Mitglied aus den meist langfristen Knebelverträgen zu entlassen.
Es gibt keine Verordnung, die vorschreiben würde, welche Ausstattungsmerkmale solch ein Studio haben muß, um gesundheitliche Gefahren ggf. zu vermeiden. Insbesondere ist das Vorhandensein eines tauglichen Sportbodens mitnichten Vorraussetzung für die Eröffnung einer Trainingsfläche. Mitglieder können schließlich auch auf Beton und Laminat hüpfen.
Ebenso gibt es keine Bestimmungen zu Belüftung, Temperaturregelung und Lichtverhältnisse.
Die Haupteinnahmequelle und die besten Mitglieder der Studios sind die Mitglieder, die nicht kommen, aber trotzdem bezahlen (ich geh ja bald wieder, ich müßte mal wieder, der Sommer kommt, der Winterspeck...).
[Ergänzung 1]
Kursprogramme werden nicht so zusammengestellt und angeboten, wie sie sinnvoll sein könnten oder so, daß jedes Mitglied, ob Früh- oder Spätschicht, Wechselschicht, sportlich oder unsportlich, sich möglichst sinnvoll und flexibel sein Programm zusammenstellen kann. Nein: Kursprogramme werden so angeboten, wie man Trainer hat und wie diese Zeit haben und was deren Fähigkeiten entspricht.
[/Ergänzung 1]
Fassen wir zusammen:
Man betritt die Räumlichkeiten so eines Sportunternehmens auf eigene Gefahr und gut Glück. Ob man seine Ziele dort erreicht, Gesundheit gewinnt und nicht verliert, ist ebenfalls Glückssache. Ebenso ist es Glückssache, ob man auf kompetente oder inkompetente, gut oder schlecht ausgebildete Mitarbeiter trifft.
Fitness-Studios werben mit Träumen und garantieren für nichts.
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kaltmamsell,
Samstag, 19. März 2011, 11:20
Ja.
(Letzte Woche mal wieder einen Feedback-Fragebogen ausgefüllt mit Bitte nach mehr 60-Minuten-Ausdauerstunden, wahlweise einfach zwei 45-Minuten-Ausdauerstunden hintereinander. Ohne eigentliche Hoffnung auf Beachtung.)
(Letzte Woche mal wieder einen Feedback-Fragebogen ausgefüllt mit Bitte nach mehr 60-Minuten-Ausdauerstunden, wahlweise einfach zwei 45-Minuten-Ausdauerstunden hintereinander. Ohne eigentliche Hoffnung auf Beachtung.)
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