Montag, 28. Juni 2010
[Familie]
midori, 15:46h
Ich habe Verwandte, aber keine Familie.
Immer wieder bin ich überrascht über den Zusammenhalt, den manche Familien haben und auch leben. Da wird sich gegenseitig geholfen, unterstützt, beraten. Ich kenne das nicht. Stattdessen gibt es bei uns: Streit, Konkurrenz, Unausgesprochenes und ein "jeder für sich".
Unlängst anläßlich des monatlichen Hormontiefs darüber in Tränen ausgebrochen mit einem Gefühl tiefer Einsamkeit und gleichzeitig Inkompatibilität.
Hatte Mutter nicht gesagt, daß sie anläßlich der Ruhr 2010 zu einem Besuch kommen wollte? Hatte ich sie nicht gebeten, sich eine Veranstaltung ihrer Wahl auszusuchen? Und hat sie bis heute nicht konkret sagen können, was sie will und wann? Wie soll ich mich dann auf ihren Besuch einrichten? Urlaub nehmen? Wie soll das überhaupt funktionieren?
Überhaupt reist sie regelmäßig durch die Lande, könnte durchaus mal auf dem Weg für einen Tag oder eine Nacht Station machen. Stattdessen ist es immer kompliziert. Ja, und nach Berlin fährt sie natürlich lieber, da ist es ja auch schöner. Pech, daß ich in diesem kulturlosen und häßlichen Moloch wohne, nein, "mich verstecke". Ach.
Und ist es nicht so, daß meine Mutter, die sich ja immer so um mich gesorgt hat und mir so gewünscht hat, ich würde mich mal erholen, daß sie in den letzten 18 Jahren genau einmal da war, um für 5 Tage auf meine Katzen aufzupassen, damit ich ruhigen Gewissens verreisen konnte? Wenn ich in Berlin wohnte, wäre es wohl anders gewesen, aber so....
Nicht, daß ich mehr für sie dagewesen wäre, auch das tut mir irgendwie leid, aber sie läßt es auch gar nicht zu. Nicht einmal, wenn sie bei mir ist, läßt sie zu, daß ich für sie da bin, sondern verlangt nach meiner Bügelwäsche, damit sie etwas Sinnvolles tun kann.
Bin ich deshalb so irritiert, daß der Liebste stets so sorgsam mit mir umgeht, so voller Geduld und Zärtlichkeit steckt, daß ihm auch nach mehr als 5 Jahren nicht langweilig mit mir ist?
Seit ich ihn kenne, kann ich mir vorstellen, daß Familie auch etwas anderes sein kann, auch etwas Selbstverständliches und Leichtes, ohne all dieses schwierige Gedingse.
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Immer wieder bin ich überrascht über den Zusammenhalt, den manche Familien haben und auch leben. Da wird sich gegenseitig geholfen, unterstützt, beraten. Ich kenne das nicht. Stattdessen gibt es bei uns: Streit, Konkurrenz, Unausgesprochenes und ein "jeder für sich".
Unlängst anläßlich des monatlichen Hormontiefs darüber in Tränen ausgebrochen mit einem Gefühl tiefer Einsamkeit und gleichzeitig Inkompatibilität.
Hatte Mutter nicht gesagt, daß sie anläßlich der Ruhr 2010 zu einem Besuch kommen wollte? Hatte ich sie nicht gebeten, sich eine Veranstaltung ihrer Wahl auszusuchen? Und hat sie bis heute nicht konkret sagen können, was sie will und wann? Wie soll ich mich dann auf ihren Besuch einrichten? Urlaub nehmen? Wie soll das überhaupt funktionieren?
Überhaupt reist sie regelmäßig durch die Lande, könnte durchaus mal auf dem Weg für einen Tag oder eine Nacht Station machen. Stattdessen ist es immer kompliziert. Ja, und nach Berlin fährt sie natürlich lieber, da ist es ja auch schöner. Pech, daß ich in diesem kulturlosen und häßlichen Moloch wohne, nein, "mich verstecke". Ach.
Und ist es nicht so, daß meine Mutter, die sich ja immer so um mich gesorgt hat und mir so gewünscht hat, ich würde mich mal erholen, daß sie in den letzten 18 Jahren genau einmal da war, um für 5 Tage auf meine Katzen aufzupassen, damit ich ruhigen Gewissens verreisen konnte? Wenn ich in Berlin wohnte, wäre es wohl anders gewesen, aber so....
Nicht, daß ich mehr für sie dagewesen wäre, auch das tut mir irgendwie leid, aber sie läßt es auch gar nicht zu. Nicht einmal, wenn sie bei mir ist, läßt sie zu, daß ich für sie da bin, sondern verlangt nach meiner Bügelwäsche, damit sie etwas Sinnvolles tun kann.
Bin ich deshalb so irritiert, daß der Liebste stets so sorgsam mit mir umgeht, so voller Geduld und Zärtlichkeit steckt, daß ihm auch nach mehr als 5 Jahren nicht langweilig mit mir ist?
Seit ich ihn kenne, kann ich mir vorstellen, daß Familie auch etwas anderes sein kann, auch etwas Selbstverständliches und Leichtes, ohne all dieses schwierige Gedingse.
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diagonale,
Montag, 28. Juni 2010, 16:17
Ach Du, das klappt in meiner Familie auch nur in Teilen. Die anderen Teile blende ich lieber aus. Sie tun mir nicht gut. Ich kann mir aber nur schlecht vorstellen, wie es wäre, wenn auch mit meiner Mutter so ein gespaltenes Verhältnis herrschen würde. Ich glaube, gerade die Mutter/Eltern sind (mir?) wichtig.
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midori,
Montag, 28. Juni 2010, 16:25
Manchmal denke ich, wenn es wenigstens eine Person in der Familie gäbe, zu der ich irgendwie ein gutes Verhältnis hätte, aber da ist irgendwie nichts.... aber auch die anderen untereinander kommen auch nicht besser miteinander aus.
Es ist nicht so, daß ich Streit mit einem von ihnen hätte, aber irgendwie ist da nicht das, was vielleicht sein könnte. Schade.
Es ist nicht so, daß ich Streit mit einem von ihnen hätte, aber irgendwie ist da nicht das, was vielleicht sein könnte. Schade.
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diagonale,
Montag, 28. Juni 2010, 16:58
Ja, schade ist es. Sehr. Aber da sie auch untereinander nicht gut auskommen, brauchst Du das sicher nicht persönlich nehmen. Es liegt wohl kaum an Dir!
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conma,
Montag, 28. Juni 2010, 17:44
Meine Schwiegermutter hat kein Interesse an meinem Kind, ihrem Enkel. Das finde ich auch sehr schade, für beide.
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jazz,
Freitag, 2. Juli 2010, 13:14
Die heilige Familie ...
... gibt es nicht. Und wer mir das tatsächlich weismachen will, dem trete ich sehr skeptisch gegenüber. Meiner Erfahrung nach gibt es in jeder Familie offene und unausgesprochene Konflikte mit manchmal mehr oder minder ernsten Konsequenzen.
Man kann sich seine Familie eben nicht aussuchen. Man kann nur versuchen, für sich selbst Grenzen zu finden, inwieweit man Nähe sucht, sie zulässt oder auch eben nicht. Das schwierige ist nur, dass Blut eben doch dicker als Wasser ist, und man Familienbande nicht so einfach kappen kann wie andere menschliche Beziehungen.
Auch ich suche immer wieder neu nach dieser Balance. Und ich bin auch sicher, dass ich sie nie ganz finden werde.
Man kann sich seine Familie eben nicht aussuchen. Man kann nur versuchen, für sich selbst Grenzen zu finden, inwieweit man Nähe sucht, sie zulässt oder auch eben nicht. Das schwierige ist nur, dass Blut eben doch dicker als Wasser ist, und man Familienbande nicht so einfach kappen kann wie andere menschliche Beziehungen.
Auch ich suche immer wieder neu nach dieser Balance. Und ich bin auch sicher, dass ich sie nie ganz finden werde.
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