Montag, 22. Februar 2010
[seltsame Mutter]
Je älter ich werde, desto seltsamer muten mir einige Verhaltensweisen meiner Mutter an, wobei ich nicht sicher sagen kann, ob sie schon immer so war, oder ob sie erst jetzt, mit fortschreitendem Alter, diese Schrullen entwickelt hat.

Vielleicht sollte ich versuchen, es festzuhalten.

Folgende Szene:
Sonntag. Ich bin relativ früh aufgestanden, mein Wecker steht Sonntags ca. auf 8:30 h, damit ich ganz in Ruhe und Stille den Tag beginnen kann, langsam wachwerden, wie ich es mag, bis ich gegen 11 h aufbreche, um mich zwei Stunden lang zu lauter Discomusik schweißnaß zu zappeln.
Ich sitze da also am Küchentisch, alleine, still und plötzlich klingelt mein Mobifon.
Ich orte es in meiner Handtasche, aber als ich es herausnehme, hat es bereits aufgehört zu klingeln.
Ich sehe: Mutter.
Ok, rufe ich also zurück, sie hat wohl gedacht, ich schlafe noch.
Sie nimmt ab, ist draußen.
Ich frage, wo sie sei, ja draußen, in der Hauptstadt, auf dem Weg zum Bus, sie wolle in den Dom, da so einen bestimmten Prediger hören. Aha. Sie wirkt sehr beschäftigt, gar nicht so, als hätte sie eben mich versucht anzurufen, um mit mir sprechen zu wollen, liest mir den Busfahrplan vor, stellt fest, daß der nächste Bus erst in 20 Minuten fährt. Lang genug, um ein relativ entspanntes Gespräch zu führen, denke ich, aber nein, sie fängt irgendwie direkt an, über die problematische Beziehung zwischen uns Schwestern zu sprechen, um dann das Gespräch abrupt zu beenden, da der Bus auf einmal kommt, nach nicht einmal 2 Minuten.
Aufgelegt.

Manchmal wundere ich mich nicht mehr darüber, daß ich ein wenig seltsam geworden bin.




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