Montag, 9. November 2009
[Glaube]
midori, 14:06h
Ich bin nicht religiös, habe keinen ausgeprägten Glauben, der mir eine Richtung vorgibt.
Natürlich bin ich geprägt durch ein christliches Elternhaus und die Werte, die unsere Kultur mir mitgegeben hat.
Ich habe Respekt vor dem Glauben anderer, tue diese, auch wenn ich selbst nicht deren Überzeugungen teile, nicht als krude Spinner ab, benehme mich in Gotteshäusern respektvoll und angemessen, um die nicht zu beleidigen, denen so ein Ort heilig ist.
Jetzt wurde ich vor nicht allzulanger Zeit in einem Radiointerview (spielt hier keine Rolle mit wem) an ein Lied erinnert, nämlich "Always look on the bright side of life" von Monty Python.
Monty Python, das war während unserer Schulzeit der Oberkult und galt als die Krönung des Humors. Ok, wir waren jung. Und natürlich habe ich alles von Monty Python gesehen, auch "Das Leben des Brian", aus dem dieser Song stammt.
Jetzt hörte ich also diesen Song wieder und dachte bei mir, oh, der ist wirklich cool, lustig, die Szene sarkastisch und humoristisch im Grenzbereich, aber ehrlich: was haben wir gelacht und beim Verlassen des Kinos oder am Ende des Videoabends noch mitgesummt.
Mir fiel auf, daß das Lied sogar irgendwie tanzbar ist; ist eben so eine Marotte seit ich tanze wird halt alles auch Tanzbarkeit abgeklopft. Ok, bissi schnell für einen Slowfox, aber durchaus tanzbar.
Und am Wochenende, es war schon spät am Welttanztag und die meisten Gäste waren schon weg, da habe ich dann gefragt, ob die Tanzlehrerin denn zufällig dieses Lied habe.
Ja, nee, hm, von wem das denn sei und ich so "Das Leben des Brian" und sie war total entsetzt.
Dieser Film sei Gotteslästerung und überhaupt, sie habe den ja nach 10 Minuten ausgeschaltet und sowas würde sie nicht sehen, sie sei ein tiefgläubiger Mensch und das sei ja nicht zu ertragen.
Man kann sich vorstellen, daß mir angesichts dieser heftigen Reaktion die Situation äußerst peinlich war und ich hilflos stammelte, daß es ja in dem Film nicht um Gott oder Jesus ginge, der ja lediglich am Kreuzweg in einer Nebenrolle auftauche, sondern eher um einen gewissen Brian, der hilflos durchs Leben stolpert und den irgendwelche Leute aus unerfindlichen Gründen für erleuchtet halten.
Gottseidank, dachte ich mir, kennt sie dann die Hintergrundszene dieses Songs nicht, das hätte aber ein Hallo gegeben, eieieieieieiei.....
Und keine Frage: dieser plötzliche Ausbruch hat zwischen mir und dem Liebsten für reichlich Diskussionsstoff gesorgt.
Bevor ich aber unsere Gedankengänge hier darlege, würde mich interessieren:
Wie ist das bei Euch mit dem Glauben?
Kennt Ihr den Film?
Findet Ihr den lustig oder fürchterlich und gar blasphemisch?
.
Natürlich bin ich geprägt durch ein christliches Elternhaus und die Werte, die unsere Kultur mir mitgegeben hat.
Ich habe Respekt vor dem Glauben anderer, tue diese, auch wenn ich selbst nicht deren Überzeugungen teile, nicht als krude Spinner ab, benehme mich in Gotteshäusern respektvoll und angemessen, um die nicht zu beleidigen, denen so ein Ort heilig ist.
Jetzt wurde ich vor nicht allzulanger Zeit in einem Radiointerview (spielt hier keine Rolle mit wem) an ein Lied erinnert, nämlich "Always look on the bright side of life" von Monty Python.
Monty Python, das war während unserer Schulzeit der Oberkult und galt als die Krönung des Humors. Ok, wir waren jung. Und natürlich habe ich alles von Monty Python gesehen, auch "Das Leben des Brian", aus dem dieser Song stammt.
Jetzt hörte ich also diesen Song wieder und dachte bei mir, oh, der ist wirklich cool, lustig, die Szene sarkastisch und humoristisch im Grenzbereich, aber ehrlich: was haben wir gelacht und beim Verlassen des Kinos oder am Ende des Videoabends noch mitgesummt.
Mir fiel auf, daß das Lied sogar irgendwie tanzbar ist; ist eben so eine Marotte seit ich tanze wird halt alles auch Tanzbarkeit abgeklopft. Ok, bissi schnell für einen Slowfox, aber durchaus tanzbar.
Und am Wochenende, es war schon spät am Welttanztag und die meisten Gäste waren schon weg, da habe ich dann gefragt, ob die Tanzlehrerin denn zufällig dieses Lied habe.
Ja, nee, hm, von wem das denn sei und ich so "Das Leben des Brian" und sie war total entsetzt.
Dieser Film sei Gotteslästerung und überhaupt, sie habe den ja nach 10 Minuten ausgeschaltet und sowas würde sie nicht sehen, sie sei ein tiefgläubiger Mensch und das sei ja nicht zu ertragen.
Man kann sich vorstellen, daß mir angesichts dieser heftigen Reaktion die Situation äußerst peinlich war und ich hilflos stammelte, daß es ja in dem Film nicht um Gott oder Jesus ginge, der ja lediglich am Kreuzweg in einer Nebenrolle auftauche, sondern eher um einen gewissen Brian, der hilflos durchs Leben stolpert und den irgendwelche Leute aus unerfindlichen Gründen für erleuchtet halten.
Gottseidank, dachte ich mir, kennt sie dann die Hintergrundszene dieses Songs nicht, das hätte aber ein Hallo gegeben, eieieieieieiei.....
Und keine Frage: dieser plötzliche Ausbruch hat zwischen mir und dem Liebsten für reichlich Diskussionsstoff gesorgt.
Bevor ich aber unsere Gedankengänge hier darlege, würde mich interessieren:
Wie ist das bei Euch mit dem Glauben?
Kennt Ihr den Film?
Findet Ihr den lustig oder fürchterlich und gar blasphemisch?
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mark793,
Montag, 9. November 2009, 14:25
Der Film
ist natürlich grandios, und ich kriege auch beim besten Willen nicht zusammen, wie jemand diesen Streifen ernsthaft für blasphemisch halten kann.
Aber gut, mir ist der Glaube meiner Kindheit in der Jugend abhanden gekommen, und ich könnte Ihren ersten Absatz in vielen Punkten auch so unterschreiben. Mit dem Unterschied, dass ich mich nicht als unbedingt unreligiös bezeichnen würde, allerdings hänge ich keiner bestimmten Lehre oder eng gefassten Vorstellung von so-und-nicht-anders an. Entsprechend nehme ich es mit leichtem innerlichen Zwiespalt zur Kenntnis, wenn meine Tochter Sonntag morgens mit Begeisterung die Gottesdienst-Übertragungen im Radio hört. ;-)
Aber gut, mir ist der Glaube meiner Kindheit in der Jugend abhanden gekommen, und ich könnte Ihren ersten Absatz in vielen Punkten auch so unterschreiben. Mit dem Unterschied, dass ich mich nicht als unbedingt unreligiös bezeichnen würde, allerdings hänge ich keiner bestimmten Lehre oder eng gefassten Vorstellung von so-und-nicht-anders an. Entsprechend nehme ich es mit leichtem innerlichen Zwiespalt zur Kenntnis, wenn meine Tochter Sonntag morgens mit Begeisterung die Gottesdienst-Übertragungen im Radio hört. ;-)
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giardino,
Montag, 9. November 2009, 14:37
Ich bin gläubiger Katholik. Und liebe den Film und auch die Kreuzigungsszene mit dem Lied (und halte ihn überhaupt viel mehr für eine Parodie auf die Nahostprobleme und religiöser Verblendung von Menschen als auf das Christentum an sich).
Aber ich kann auch mit dem Vorwurf der Blasphemie oder der "Verletzung religiöser Gefühle" grundsätzlich nicht viel anfangen. Man muss sich m. E. als erwachsener Mensch irgendwann damit abfinden, dass andere Menschen andere Schmerz- und Humorgrenzen haben, solange dem Spott nicht Verhetzung und Menschenverachtung zugrunde liegen, was man "Life of Brian" nun wirklich nicht vorwerfen könnte. Und den hauptberuflichen Vertretern der christlichen Kirchen mehr noch als ihren einfachen Anhängern würde ich etwas mehr Gelassenheit und, nun, Gottvertrauen wünschen. Entweder glaube ich an eine universale Kraft des Glaubens und der christlichen Botschaft — dann werden ein aufmüpfiges Buch oder verulkender Film wohl kaum daran kratzen können — oder ich stecke Gott in meine Jackentasche und versuche, als Wächter über die Moral der anderen seine vermeintliche Rolle zu übernehmen.
Der Film "Die Passion Christi" von Mel Gibson scheint mir in seiner Gewaltverliebtheit übrigens wesentlich geschmackloser, und die Tatsache, dass er vorgibt, seine Bilder im Sinne des christlichen Glaubens zu entwickeln, rückt ihn für mich daher viel näher an Blasphemie. (Disclosure: Ich habe ihn selbst bislang nur trailer- und ausschnittweise gesehen.)
Aber ich kann auch mit dem Vorwurf der Blasphemie oder der "Verletzung religiöser Gefühle" grundsätzlich nicht viel anfangen. Man muss sich m. E. als erwachsener Mensch irgendwann damit abfinden, dass andere Menschen andere Schmerz- und Humorgrenzen haben, solange dem Spott nicht Verhetzung und Menschenverachtung zugrunde liegen, was man "Life of Brian" nun wirklich nicht vorwerfen könnte. Und den hauptberuflichen Vertretern der christlichen Kirchen mehr noch als ihren einfachen Anhängern würde ich etwas mehr Gelassenheit und, nun, Gottvertrauen wünschen. Entweder glaube ich an eine universale Kraft des Glaubens und der christlichen Botschaft — dann werden ein aufmüpfiges Buch oder verulkender Film wohl kaum daran kratzen können — oder ich stecke Gott in meine Jackentasche und versuche, als Wächter über die Moral der anderen seine vermeintliche Rolle zu übernehmen.
Der Film "Die Passion Christi" von Mel Gibson scheint mir in seiner Gewaltverliebtheit übrigens wesentlich geschmackloser, und die Tatsache, dass er vorgibt, seine Bilder im Sinne des christlichen Glaubens zu entwickeln, rückt ihn für mich daher viel näher an Blasphemie. (Disclosure: Ich habe ihn selbst bislang nur trailer- und ausschnittweise gesehen.)
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asa,
Montag, 9. November 2009, 19:08
Da darf man dann mal daran erinnern, dass die Engländer seit Heinrich dem 8. (der mit den vielen geköpften Damen) ja nun eh der katholischen Kirche gern den blanken Hintern zeigen...und das auch oft mit Hei-den-spaß ;-)
Soviel Hintergrundwissen dürfte aber nicht mal der Grund sein für diese Reaktion. Fanatische Religiosität ist nicht zu ertragen und überdeckt oft nur ganz andere Problemchen, oder?
Lass Dir von sowas nicht den Spaß verderben.
Ich bin unkatholisch genug, den Sohn nicht in die Kirche zu zwingen und katholisch genug, nicht auszutreten. Und damit haben sie noch Glück.
Der Film war, ist und bleibt toll :-)
Soviel Hintergrundwissen dürfte aber nicht mal der Grund sein für diese Reaktion. Fanatische Religiosität ist nicht zu ertragen und überdeckt oft nur ganz andere Problemchen, oder?
Lass Dir von sowas nicht den Spaß verderben.
Ich bin unkatholisch genug, den Sohn nicht in die Kirche zu zwingen und katholisch genug, nicht auszutreten. Und damit haben sie noch Glück.
Der Film war, ist und bleibt toll :-)
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midori,
Dienstag, 10. November 2009, 12:22
Vielen Dank für die ausführlichen Kommentare!
Meine Gedanken zu dem Thema waren, nach längerem Nachdenken:
Der Film ist eine lustige Satire, die, betrachtet man sie vielleicht im Kontext der endenden 70er Jahre, zum einen die Verbreitung von Sekten, Gurus und Heilsversprecher bzw. deren leichtgläubige Follower auf's Korn nimmt, zum anderen sehe ich auch die Kritik am Dogmatismus hyperintellektueller Überzeugungsrichtungen wie Marxismus, Leninismus, Trotzkismus (s. Volksfront von Judäa und Judäische Volksfront), die sich teilweise bittere Wortschlachten liefern, im Grunde aber die gleichen Ziele haben (oder so, ich gebe zu, u.U. etwas weiter Gedankenbogen).
Über Geschmack und die persönlichen Gefühle kann man freilich nicht diskutieren.
Der Liebste sprach von einer fundamentalistischen Haltung, die umso vehementer verteidigt werden muß, indem sie Bedrohendes vehement bekämpft, umso schwächer im Grunde der eigene Glaube an sich ist, zog Parallelen zum Karikaturenstreit und zur Psychologie des eigenen Selbstwerts.
Nun, uns war nicht bekannt, daß der Film tatsächlich bei der Erstausstrahlung auf eine breite Front des Widerstands traf, was bei Wikipedia sehr schön nachzulesen ist.
Ich persönlich finde, daß der Glaube in einigen Aspekten wichtig sein kann:
er gibt einem (auch im Kontext der kirchlichen Organisation) eine Richtschnur von Werten vor, die man sich nicht erst selbst mühsam erarbeiten muß; ich lerne, was richtig und was falsch ist, was gut und was schlecht ist, was erlaubt oder verboten ist.
Es gibt einem doch ein gutes Gefühl, wenn man auf der "richtigen Seite" steht und für die eigenen Überzeugungen eine Rückendeckung in Form eines Kanons hat.
Zum anderen hat die Kirche einen sozialen Aspekt, das Eingebundensein in eine Gemeinschaft kann insbesondere in unserer Zeit, wo Familienverbände in mehreren Generationen nicht mehr nahe beieinanderleben, zu einer Ersatzfamilie werden, in der sich die Mitglieder umeinander kümmern. Das sehe ich z.B. sehr stark bei meiner Mutter und bin froh, sie gut aufgehoben zu wissen.
Zum anderen kann der Glaube helfen, das Unerklärliche erklärlich zu machen, in tiefen Krisen Sinn zu stiften und nicht zu verzweifeln. Da die Kirchen als Organisation immer rückläufiger sind, orientieren sich jüngere Generationen häufig in Richtung Esoterik. Nun ist es nicht mehr Gottes Wille, sondern eben eine Energie, die ihre Werke tut, ob nun gut oder zerstörerisch.
Ich gebe zu, daß ich zu wenig belesen bin und diese Diskussion nicht auf ein breites Fundament an Wissen stellen kann.
Ich finde den Film wirklich komisch, wenn auch im Grenzbereich agierend, was vielleicht auch den Reiz ausmacht.
Dort, wo jemand gegen meine persönlichen Überzeugungen handelt, reagiere ich unter Umständen auch heftig (z.B. bei solchen Situationen, wie im vorletzten Eintrag), kann es also niemandem übelnehmen, wenn er ebenso agiert.
Ich finde es aber besser, wenn man so etwas erstmal mit sich selbst ausmacht.
.
Meine Gedanken zu dem Thema waren, nach längerem Nachdenken:
Der Film ist eine lustige Satire, die, betrachtet man sie vielleicht im Kontext der endenden 70er Jahre, zum einen die Verbreitung von Sekten, Gurus und Heilsversprecher bzw. deren leichtgläubige Follower auf's Korn nimmt, zum anderen sehe ich auch die Kritik am Dogmatismus hyperintellektueller Überzeugungsrichtungen wie Marxismus, Leninismus, Trotzkismus (s. Volksfront von Judäa und Judäische Volksfront), die sich teilweise bittere Wortschlachten liefern, im Grunde aber die gleichen Ziele haben (oder so, ich gebe zu, u.U. etwas weiter Gedankenbogen).
Über Geschmack und die persönlichen Gefühle kann man freilich nicht diskutieren.
Der Liebste sprach von einer fundamentalistischen Haltung, die umso vehementer verteidigt werden muß, indem sie Bedrohendes vehement bekämpft, umso schwächer im Grunde der eigene Glaube an sich ist, zog Parallelen zum Karikaturenstreit und zur Psychologie des eigenen Selbstwerts.
Nun, uns war nicht bekannt, daß der Film tatsächlich bei der Erstausstrahlung auf eine breite Front des Widerstands traf, was bei Wikipedia sehr schön nachzulesen ist.
Ich persönlich finde, daß der Glaube in einigen Aspekten wichtig sein kann:
er gibt einem (auch im Kontext der kirchlichen Organisation) eine Richtschnur von Werten vor, die man sich nicht erst selbst mühsam erarbeiten muß; ich lerne, was richtig und was falsch ist, was gut und was schlecht ist, was erlaubt oder verboten ist.
Es gibt einem doch ein gutes Gefühl, wenn man auf der "richtigen Seite" steht und für die eigenen Überzeugungen eine Rückendeckung in Form eines Kanons hat.
Zum anderen hat die Kirche einen sozialen Aspekt, das Eingebundensein in eine Gemeinschaft kann insbesondere in unserer Zeit, wo Familienverbände in mehreren Generationen nicht mehr nahe beieinanderleben, zu einer Ersatzfamilie werden, in der sich die Mitglieder umeinander kümmern. Das sehe ich z.B. sehr stark bei meiner Mutter und bin froh, sie gut aufgehoben zu wissen.
Zum anderen kann der Glaube helfen, das Unerklärliche erklärlich zu machen, in tiefen Krisen Sinn zu stiften und nicht zu verzweifeln. Da die Kirchen als Organisation immer rückläufiger sind, orientieren sich jüngere Generationen häufig in Richtung Esoterik. Nun ist es nicht mehr Gottes Wille, sondern eben eine Energie, die ihre Werke tut, ob nun gut oder zerstörerisch.
Ich gebe zu, daß ich zu wenig belesen bin und diese Diskussion nicht auf ein breites Fundament an Wissen stellen kann.
Ich finde den Film wirklich komisch, wenn auch im Grenzbereich agierend, was vielleicht auch den Reiz ausmacht.
Dort, wo jemand gegen meine persönlichen Überzeugungen handelt, reagiere ich unter Umständen auch heftig (z.B. bei solchen Situationen, wie im vorletzten Eintrag), kann es also niemandem übelnehmen, wenn er ebenso agiert.
Ich finde es aber besser, wenn man so etwas erstmal mit sich selbst ausmacht.
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jammernich,
Dienstag, 10. November 2009, 12:42
Ganz großer Fim. Fabelhafter Humor und das Lied ist großartig. Ich liebe Monty Python und empfinde as ganze in keinsterweise als blasphemisch!
Wer sich wegen dieses Films religiös verletzt fühlt, hat meiner Ansicht nach entweder den Film oder aber den christlichen Glauben nicht verstanden.
Wer sich wegen dieses Films religiös verletzt fühlt, hat meiner Ansicht nach entweder den Film oder aber den christlichen Glauben nicht verstanden.
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jazz,
Dienstag, 10. November 2009, 12:56
Glaube ...
... ist echt ein schwieriges Thema. Ich bin in einer ziemlich katholischen Familie aufgewachsen und war jahrelang auch in unterschiedlichen Gemeinden aktiv in der Jugendarbeit und in musikalischen Dingen. Man kann schon sagen, dass mich das sehr geprägt hat. Allerdings hat mich die hierarchische Struktur der katholischen Kirche und das bisweilen vollkommen weltfremde und aus meiner Sicht menschenverachtende Verhalten schon früh abgestoßen. Als dann Ratzinger Papst wurde und das Land von dieser unsäglichen "Wir sind Papst"-Hysterie erfasst wurde, bin ich zwei Tage später aus der Kirche ausgetreten. Und dass, obwohl beide meiner Geschwister bei dem Laden arbeiten.
Ich für mich habe den Spagat zwischen "die da oben" und "wir hier unten" nicht mehr ausgehalten. Mir ist mein Glaube nach wie vor wichtig, aber die Kirche (zumindest die katholische) hat mir definitiv zu viel davon verraten. Mit der Organisation möchte ich nichts mehr zu tun haben.
Der Film ist einer meiner "alltime favourites". Ich kann ihn mittlerweile synchron sprechen und liebe ihn heiß und innig. Die Aufregung und Ablehnung kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Er ist in gewisser Weise Satire. Und die darf bekanntlich alles. Zum ersten Mal habe ich den Film übrigens im Reli-Unterricht in der Schule gesehen. Und in der Gemeinde gab es einmal im Jahr eine große LdB-Nacht. Da hat sich keiner dran gestoßen.
Ich finde der Film korrespondiert natürlich schön mit der oben schon erwähnten Hysterie. Dass Menschen, die einem Menschen wie Ratzinger kritiklos und nahezu blind zujubeln, den Film nicht gut finden und ablehen ist m.E. nur konsequent. Auch wenn ich das sehr bedenklich finde.
Aber religiöser Fanatismus gepaart mit Humorlosigkeit ist immer gefährlich. Egal, um welche Konfession es sich handelt.
Ich für mich habe den Spagat zwischen "die da oben" und "wir hier unten" nicht mehr ausgehalten. Mir ist mein Glaube nach wie vor wichtig, aber die Kirche (zumindest die katholische) hat mir definitiv zu viel davon verraten. Mit der Organisation möchte ich nichts mehr zu tun haben.
Der Film ist einer meiner "alltime favourites". Ich kann ihn mittlerweile synchron sprechen und liebe ihn heiß und innig. Die Aufregung und Ablehnung kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Er ist in gewisser Weise Satire. Und die darf bekanntlich alles. Zum ersten Mal habe ich den Film übrigens im Reli-Unterricht in der Schule gesehen. Und in der Gemeinde gab es einmal im Jahr eine große LdB-Nacht. Da hat sich keiner dran gestoßen.
Ich finde der Film korrespondiert natürlich schön mit der oben schon erwähnten Hysterie. Dass Menschen, die einem Menschen wie Ratzinger kritiklos und nahezu blind zujubeln, den Film nicht gut finden und ablehen ist m.E. nur konsequent. Auch wenn ich das sehr bedenklich finde.
Aber religiöser Fanatismus gepaart mit Humorlosigkeit ist immer gefährlich. Egal, um welche Konfession es sich handelt.
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midori,
Dienstag, 10. November 2009, 19:24
"einmal im Jahr eine große LdB-Nacht" in einer katholischen Gemeinde? Ein Traum!
Die Gemeinde muß ja ganz ok gewesen sein, aber das Hadern mit "denen da oben" kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich bin nach wie vor Mitglied in der Kirchen und betrachte meinen Beitrag als Beisteuerung zu einer Organisation, die bestimmte soziale Aufgaben wahrnimmt, während der Staat immer mehr Leistungen zurückschraubt. Vielleicht auch eine etwas naive Sichtweise, aber würde man den Betrag spenden, zahlte man keine Kirchensteuer? Höchstwahrscheinlich nicht...
Die Gemeinde muß ja ganz ok gewesen sein, aber das Hadern mit "denen da oben" kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich bin nach wie vor Mitglied in der Kirchen und betrachte meinen Beitrag als Beisteuerung zu einer Organisation, die bestimmte soziale Aufgaben wahrnimmt, während der Staat immer mehr Leistungen zurückschraubt. Vielleicht auch eine etwas naive Sichtweise, aber würde man den Betrag spenden, zahlte man keine Kirchensteuer? Höchstwahrscheinlich nicht...
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jazz,
Dienstag, 17. November 2009, 13:49
Ich spende das Geld tatsächlich. Und zwar an einen befreundeten Franziskaner-Pater, der in Brasilien tolle Sozialarbeit mit Straßenkindern in den Favelas leistet.
Was Kirche angeht befasse ich mich angesichts des unterwegs befindlichen Nachwuchses momentan ernsthaft mit dem Gedanken, zu konvertieren und evangelisch zu werden. Wohl wissend, dass auch dort nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber mir sind Gemeinschaft und Glaube eben schon wichtig.
Was den sozialen Beitrag der Kirchen angeht, bin ich sicher, dass der überschätzt wird. Viele Trägerschaften sind lediglich noch in kleinen Bruchteilen tatsächlich von den Kirchen finanziert. Das meiste kommt aus dem "normalen" Steuersäckel. Und insbesondere die katholische Kirche zieht sich doch mehr und mehr aus Trägerschaften zurück. Im Bistum Essen sind im letzten Jahr sehr viele Kindergärten entweder dicht gemacht oder in andere (nicht konfessionelle) Trägerschaften überführt worden.
Was Kirche angeht befasse ich mich angesichts des unterwegs befindlichen Nachwuchses momentan ernsthaft mit dem Gedanken, zu konvertieren und evangelisch zu werden. Wohl wissend, dass auch dort nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber mir sind Gemeinschaft und Glaube eben schon wichtig.
Was den sozialen Beitrag der Kirchen angeht, bin ich sicher, dass der überschätzt wird. Viele Trägerschaften sind lediglich noch in kleinen Bruchteilen tatsächlich von den Kirchen finanziert. Das meiste kommt aus dem "normalen" Steuersäckel. Und insbesondere die katholische Kirche zieht sich doch mehr und mehr aus Trägerschaften zurück. Im Bistum Essen sind im letzten Jahr sehr viele Kindergärten entweder dicht gemacht oder in andere (nicht konfessionelle) Trägerschaften überführt worden.
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