Freitag, 11. April 2014
[kinderlos]
Ich habe keine Kinder (plural). Auch kein Kind (singular).
Ich bin kinderlos.
Das hat Gründe.
Alle meine Schwestern sind kinderlos. So ist es eben. Nettofertilitätsrate 0.

Gestern kam es dazu, dass sich an diesem kinderlosen Sein plötzlich einiges aufrieb, aber warum?
Beginnen wir also mit dem Ereignis, das alles auslöste.

Meine direkte Kollegin (ein Kind) kam mit strahlendem Gesicht auf mich zu und mit verschwörerisch leiser Stimme versuchte sie mir etwas mitzuteilen, was ich aber nicht sogleich verstand. Nach einiger Verwirrung, sie sprach von einer Kollegin, deren Namen sie nicht wusste (!), nur den Sitzplatz und sie versuchte mir also anhand der Sitzplatzanordnung zu erklären, wen sie jetzt meinte, also ebendiese Kollegin, die hätte sie jetzt angesprochen, weil die ja so aussah als habe diese abgenommen (!), aber die habe dann geantwortet, nein, sie sei schwanger. Meine direkte Kollegin war nun voll der Freude über diese Nachricht und musste mir nun mitteilen, dass sie sich ja soooo für diese Kollegin freue, die sei ja "so eine Liebe".

Meine direkte Reaktion: ich habe ihr erstmal erklärt, dass ich diese Kollegin eigentlich nicht für "so eine Liebe" halte, stattdessen für eine etwas dümmliche Person (Einwurf Kollegin: "Ja, aber doch so lieb!") und berichtete außerdem von einer Zusammenarbeit mit eben dieser Kollegin, wo sich sich mir gegenüber angelegentlich einer umfangreichen Arbeit für sie in meinen Augen inadäquat, ignorant und sogar ein wenig arschlochmäßig verhalten habe und seitdem mache ich eigentlich einen Bogen um sie.
Als meine Kollegin in ihrem "Ein Baby kommt"-Wahn immer noch nicht merkte, dass ihr Bericht mir gegenüber unerwünscht war und mit weiteren Details versuchte zu insistieren, bügelte ich sie ab mit dem Satz "Ich denke, es reicht jetzt, Du solltest Dir ja denken können, dass ich mit diesem Thema ein Problem habe.", woraufhin sie deutlich ihr Strahlen verlor und murmelte "Naja, so in der Deutlichkeit sei ihr das nicht klar gewesen."

Es gibt viele Aspekte an dieser Geschichte, die mich aufregen.

Seit geraumer Zeit, also seit hier in meinem Arbeitsumfeld die Frauen Kinder bekommen haben, habe ich verschiedene Dinge beobachtet. Zum Beispiel diesen fast verschwörerischen Pakt zwischen Müttern, den Zusammenschluss, der natürlich kinderlose Leute auch ausschließt. Es wird nicht mehr so sehr nach der Person entschieden, sondern nach dem Familienstand, ob man ein adäquater Gesprächspartner ist oder sich gar für nähere Kontakte eignet. Es ist natürlich auch verständlich. Das ganze Leben ändert sich mit einem Kind, es bestimmt den Alltag und das Denken, viele Dinge müssen entschieden werden, beeinflussen Lebensplanungen, Kaufentscheidungen, Termine, Flexibilität, Ressourcen etc. Es ist gut und wichtig, dass man sich darüber austauscht. Dennoch habe ich sehr häufig den Eindruck, dass es bei Müttern oft NUR noch darum geht.
Ich habe verschiedene Wege versucht, damit umzugehen. Ignorieren, echtes Interesse, diplomatische Neutralität.
Ich mag meine Kollegin, aber nahezu alles, was sie zu berichten hat, handelt von ihrem Kind bzw. dem Leben mit ihrem Kind. Es ist zuweilen schwierig für mich, da immer das Interesse aufzubringen, das sie für angemessen halten mag. Ich habe eben kein Kind. Ich höre mit dem mir zur Verfügung stehenden Interesse zu, versuche das Gehörte zu verarbeiten und zu verstehen und gut ist. Es hat keinen Übertrag auf meinen eigenen Alltag, solange in diesem keine Kinder auftauchen. Nicht, dass ich in diesen Gesprächen nichts gelernt hätte. Ich habe z.B. auch eine Art Toleranz und Verständnis entwickelt für Mütter, ihre Belastungen, ihre Sorgen und auch ihr Glück. Früher habe ich Kinder eigentlich nur als nervige Störer betrachtet, heute sind sie ggf. immer noch nervige Störer, aber ich habe ein anderes Gesamtbild.

Was mich allerdings einmal auch sehr getroffen hat, war, nachdem ich mich redlich bemüht hatte in einem Müttergespräch nicht nur stumm danebenzusitzen -sie hatten kurzerhand die Themenwahl an sich gerissen- sondern versuchte mich (positiv) am Gespräch zu beteiligen, was mir später mit einem "Du hast doch sowieso keine Ahnung" als inadäquate Einmischung interpretiert wurde, als hätte ich mich unerlaubt in ein bereits bestehendes Gespräch gedrängt. Seitdem halte ich meine Klappe und betrachte das als verbotenes Terrain.
Es gibt also auch so eine Art Themenbesitzanspruch von Müttern, aus der Vergangenheit ist mir noch eine in Erinnerung, die tatsächlich meinte, mit der Geburt würden so Instinkte freigesetzt und man mache dann als Mutter so viele Dinge einfach automatisch richtig. Das war noch vor der Zeit von populären Internetforen und der Flut von Beratungsbüchern, also mehr als 15 Jahre ist das her. Wäre ich schlecht gelaunt, könnte man es auch Rechthaberei nennen.

Kommen wir nun an den Punkt, warum ich eigentlich keine Kinder habe.
Kinder haben mich nie begeistert. Es gab ja diese Mädchen, die schon in der Grundschule versessen waren auf Babies oder kleinere Kinder. Diese jungen Frauen, die immer schon wussten, dass sie 1, 2, 3 oder wieviele auch immer Kinder haben wollten, aber auf jeden Fall gehörte das dazu zu einem abgerundeten Leben. Wie wäre es sonst anders zu erklären, dass Frauen übelste Qualen auf sich nehmen, um schwanger zu werden, wenn dies auf herkömmlichem Weg nicht gelingen will? Es gibt also diesen Kinderwunsch, den Ruf der Evolution. Ich habe ihn nicht gespürt oder gehört. Mich hat es nie zu Kindern hingezogen. Als Nachzüglerin in meiner Familie weiß ich auch aus erster Hand, dass es meinen Schwestern ebenso ging, ich war nicht das heißgeliebte kleine Geschwisterbaby, auf das sich alle Liebe fokussierte, nein, ich war das nervige kleine Ding, auch noch Konkurrent um die Ressource Mutterliebe.
Wenn es auch keine Erklärung sein kann, so ist es doch ein Aspekt, mit dem ich aufgewachsen bin und der mich vielleicht auch geprägt hat.

Später, so mit Anfang 30, da hätte ich erstmal gerne eine Zukunft gehabt mit einem Mann, denn meine Beziehungen waren bis dato immer instabil gewesen. Ich glaube, dass auch nie ein Mann auf die Idee gekommen wäre, mich als Mutter seiner Kinder zu betrachten, zumindest habe ich nie einen Mann kennengelernt, der das je so ausgesprochen hätte oder sich so benommen hätte als habe er derlei Absichten. Und so ist es wohl, dass man sich dann auch findet, wenn auf beiden Seiten kein Bedarf besteht. Der Bekanntenkreis besteht auch nicht gerade aus Menschen, die in den Startlöchern für die Familiengründung stehen, das Thema ist weit weg. Aber dann irgendwann kam es: das Ticken der biologischen Uhr. Es sind diese Jahre, in denen einem klar wird: Du hast nicht mehr ewig Zeit, die Dinge müssen sich innerhalb der nächsten paar Jahre entscheiden. Und dann ist die Entscheidung endgültig. Aber ohne Mann kam das für mich nicht in Frage (es gibt da ja andere Lebensmodelle, wie das einer früheren Bekannten, die sich als Pharmavertreterin den richten Erzeuger unter den Ärzten gesucht hat, um jetzt glückliche alleinerziehende Mutter zu sein, die wollte einfach keinen Mann). Als ich dann den Mann kennenlernte, kam das Thema relativ schnell auf. Er ist ja kein Dummer und ihm war klar, dass auch sein Leben maßgeblich verändert würde, wenn ich auf Nachwuchs bestünde. Ich war Mitte 30.
Immerhin war ich ehrlich, erzählte von meinen Zweifeln, meinem fehlenden Hang zu Kindern, trotzdem dem verklärten Wunsch nach einem "heilen Leben", das man sich ja immer mit Kindern vorstellt, der Angst vor der riesigen Verantwortung und auch der Angst, nicht klarzukommen, weil ich selbst ja auch voller unerfüllter Bedürfnisse stecke. Einem Kind wäre das nicht so zuträglich. Ich wäre keine gute Mutter. Gewesen. Denn: er wollte auch keine Kinder, das artikulierter er ganz glasklar. Und wenn man selbst nicht sicher ist, wird man den kleinen Keim eines möglicherweise komplett irrationalen Wunsches sicher nicht gegen den Willen des Partners durchsetzen (das hört man ja auch, dass Frauen dann die Pille "vergessen" oder wie auch immer es so drehen, dass sie ihren Willen bekommen).
Punktum, wir haben keine Kinder. Aus verschiedensten Gründen. Und wenn ich mich heute so ansehe, dann ist es auch besser so. Für das Kind, meine ich. Oder für alle Beteiligten.

Das heißt aber nicht, dass ich Kinder hasse. Ich stehe ihnen eher neutral gegenüber. Ich kann nicht viel mit ihnen anfangen. Der mangelnde Kontakt zu Kindern macht mich unsicher im Umgang mit ihnen, ich fühle mich unbeholfen und weiß nicht, in welchem Alter welche Gesprächsthemen und welcher Tonfall angemessen sind. So ein richtiger Draht kommt da meist nicht zustande. Manche Kinder finde ich tatsächlich süß. Vielleicht rein vom Ansehen her oder weil sie gerade nicht laut sind. Manche Kinder finde ich fürchterlich, aber das darf man sich ja nicht anmerken lassen. Mit manchen Kindern habe ich Mitleid, meistens wegen ihrer Eltern. Ich denke, Kinder können faszinierend sein, weil die Interaktion mit ihnen einmalig ist. Nicht ohne Grund sind Eltern trotz aller Strapazen und allen Stresses voller Liebe und Stolz für ihren Nachwuchs.

Eher sehe ich es so: es ist eine Entscheidung jedes Erwachsenen, ob er in seinem Lebensentwurf Kinder vorsieht. Es ist natürlich gesellschaftlich eher akzeptiert, das auch so zu wollen und auch so umzusetzen. Wenn man keine Kinder mag und/oder keine Kinder haben will, dann stimmt mit einem etwas nicht. Vielleicht ist das auch so. Aber das Leben kommt eben in vielen Varianten. Leute werden groß, klein, dick, dünn und weiteren Normvarianten geboren, warum soll es dann nicht auch diese Variante geben, mit der man dann trotzdem gesellschaftliche Akzeptanz erfährt?
Ich akzeptiere die Lebensentscheidung von Menschen mit Kindern. Ich erkenne diesen Schritt an als eine (hoffentlich) verantwortungsvolle Entscheidung, die ihr ganzes weiteres Leben maßgeblich beeinflussen wird.
Was mich aber regelmäßig irritiert, ist z.B. die fast kreischige Begeisterung von Müttern über fremde Babies. Babies sind ja so süß, am besten sind die Babies ja, wenn sie noch total hilflos sind und nichts können und total abhängig von den Müttern sind. Ich fühle mich dann regelmäßig wie bei einem Psychopathentreffen und frage mich „merkt einer noch was?“. Aber das scheint auch sozial akzeptiert und sogar erwünscht zu sein. Babies sind das Tollste, was es gibt und aus. Keine Widerrede. Natürlich lieben Eltern auch noch ihre Teenagerkinder oder Pubertiere, aber Babies rule. Das kann man vielleicht nur verstehen, wenn man mal selbst eines hatte, aber sorry: ich kann es nicht. Mir fehlt da was im Gehirn.
Und genauso irritiert es mich, wenn Frauen also nun erfahren, dass andere Frauen „guter Hoffnung“ sind. Sofort schnappt die Zange des solidarischen Mütterpaktes zu, der alles gegen äußere Widrigkeiten zu verteidigen bereit ist.
Aber mal ganz ehrlich: nur, weil irgendwer, den ich eigentlich gar nicht kenne, sich nun entschlossen hat, sich fortzupflanzen, soll ich in Freudentaumeln verfallen? Anderer Leute Leben ist anderer Leute Leben. Es hat nichts mit meinem zu tun. Ob sie heiraten, Häuser bauen, Kinder bekommen, Bäume pflanzen, warum soll mich das interessieren, solange mich die Person an sich nicht interessiert?
Vielleicht spielt da auch noch ein wenig Neid mit hinein, weil ich so etwas nicht habe, diese uneingeschränkte Zugehörigkeit zu etwas, dieses gemeinsame Thema, das sozusagen sozial gruppenübergreifend ist, genauso wie Männer immer über Fußball als gemeinsamen Nenner in Kontakt kommen, schaffen das Frauen über ihr Muttersein. Und da ich weder bei Fußball noch bei Kindern mitreden kann, bin ich eben außen vor. Und da ich mich auch nicht groß für andere gesellschaftlich breit angelegte Themen wie Mode / Kosmetik / Celebreties / Filmschmonzetten / Chartmusik / Pauschalurlaub usw. interessiere, wird es für mich eng.
Und vielleicht ist es in solchen Augenblicken wie der geschilderten Ausgangssituation dann einfach so, dass ich mich einfach belästigt fühle, dass da andere mit ihrem Weltbild kommen und meinen, das, was sie jetzt gerade total begeistert, das müsse auch mich total begeistern, wohlwissend, dass ich ja eigentlich gar nicht zum Adressatenkreis gehöre, der da in Begeisterung ausbricht, aber egal, das eigene Begeistertsein muss reichen, um andere anzustecken, aber wie unendlich weit weg bin ich dann in diesem Moment eigentlich von der Welt, wo ich zu nichts und niemandem gehöre, wo es keine gemeinsamen Themen gibt, wo sich keiner auch nur einen Dreck für das interessiert, was ich tue, was mich bewegt und interessiert, aber wo von mir verlangt wird, dass ich mich im Gegenzug sehr für die Belange der anderen interessiere oder gar begeistere?
Menschen haben das Bedürfnis nach Austausch mit Gleichgesinnten, ich habe das ja auch. So suchen sie sich dann vielleicht Vereine, religiöse Gemeinschaften, Fanclubs, Internetforen etc. Ich habe mir mein Leben ja auch so eingerichtet, dass ich meine Interessen verfolgen kann und mich auch mit anderen austauschen kann. Nur gehöre ich eben nicht dem „großen“ Club an, der weltumspannend Frauen vereint. Ist das ein Fehler?
Ich kenne ja mittlerweile auch ein paar Mütter, deren Kinder schon größer sind und die tatsächlich auch gerne über andere Themen mit mir reden. Vielleicht entspannen sich die Dinge ja tatsächlich, sobald die Kinder größer und auch selbständiger sind, die Anforderungen im Alltag ändern sich da einfach und es ist eben auch wieder möglich, ohne das Kind soziale Kontakte zu pflegen, was ja in den ersten Jahren nahezu unmöglich ist.

Vielleicht sollte ich jetzt zum Ende kommen und ein Fazit ziehen. Aber irgendwie hat mein Text ja nicht stringent auf eine Schlussfolgerung hingearbeitet. Vielleicht sollte ich sagen: Mütter, habt mehr Verständnis für Kinderlose, denn ihr wisst nicht, was dahintersteckt und es ist schwierig, das Verständnis füreinander zu entwickeln, wenn man undifferenziert und aus möglicherweise völlig emotionalem Überschwang heraus andere mit den eigenen Themen übergießt. Aber eigentlich gilt das für alle und zu allen Themen, finde ich. Was nicht bedeutet, dass ich jederzeit völlig korrekt bin und mit mir nicht die Pferde durchgehen, ganz im Gegenteil. Aber ich bin ein Mensch, der auch der Akzeptanz und Integration bedarf.

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Ich weiß nicht, ob es Sie ein bisschen tröstet, aber trotz unserer Elternschaft sind meiner Frau und mir diverse wtf-Momente im Kontakt mit anderen Eltern auch nicht fremd. Meine Frau war auch nie eine Kindernärrin von der Sorte, die in jeden Kinderwagen glotzt und die "ooorrrr, wie süß"-Sirene losgehen lässt.

Und wie sage ich immer? Nur dass man sich auch fortgepflanzt hat, bürgt noch lange nicht für weitergehende Gemeinsamkeiten mit anderen Eltern. Von daher würde ich nicht mal drauf wetten, dass es Ihnen mit eigenem Kind im Umgang mit dieser Sorte Mütter so viel anders ginge als jetzt.

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Ja, danke, doch, das tröstet ein wenig. Aber als Kinderlose hat man ja keine Argumente gegen so ein Verhalten, da man ja nicht "dazugehört", wenn Sie verstehen.

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Ja, absolut. Ich war ja 40 Jahre lang auch in der Situation (wobei es als Frau wahrscheinlich schon noch mal verschärft ist).

Ich kann Ihnen aber auch sagen, was Ihnen da noch entgeht: Die Aufnahme in den Kreis derer, die automatisch in das Hennengegacker miteinbezogen werden ist ja nur die andere Seite. Sie eröffnet auch schier unendliche Möglichkeiten für Unverständnis, Kopfschütteln, Zerwürfnisse und schlimmeres im weiteren Fortgang der Elternschaft, wenn man Dinge anders handhabt, andere Prioritäten setzt. Da können Sie mit Kind unter Eltern auf eine andere Art nicht weniger einsam und unverstanden sein als ohne Kind(er).

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glauben sie mir: auch als selber-mutter stand ich diesem phänomen stand ich immer schon fassungslos gegenüber - und das begann quasi mit der geburt meiner tochter vor bald vierzig jahren. bei manchen frauen ist das, als ob man einen schalter umgelegt hätte, und dann funktionieren die irgendwie anders.

schlimmer sind oft nur noch hund-statt-kind-frauen. die werden dann auch noch aggressiv wenn man den hund ohne leckerli erzieht oder einmal an der leine zuppelt.

oh: missionierende veganer hab ich vergessen, die sind ja manchmal auch sehr, äh, speziell.

ich wurde ja vielfach schief angesehen, weil ich nicht der meinung war die verdauungsvorgänge meiner tochter seien ein tischgespräch, oder pickel auf dem po und ähnliches. und noch immer breche ich nicht in winselndes glücksgeheul aus, wenn ich einen säugling sehe: manche davon sind tatsächlich niedlich, manche kinder sind einfach zombies, warum auch immer. manchmal verwächst sich das im lauf der zeit, manchmal nicht. wie mit erwachsenen: mit manchen kann man, mit manchen nicht.

die natur hat dieses konzept so beschlossen, damit muttertiere ihre jungen schützen. deshalb kann man ja auch einer säugenden katze hundewelpen unterjubeln, oder einer ziege ein rehkitz. die hormone richten das dann schon. und so muss man das auch sehen. gott sei dank hat es die natur aber auch so eingerichtet, dass nicht jedes weibliche wesen diesen drang verspürt, und nicht jedes weibliche wesen schwanger wird. das hat schon gute gründe, nur kennen wir noch lange nicht alle davon.

und jetzt können mich die hutschi-gutschi-weiber bitte steinigen. ich halt das aus.

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@mark793: ok, da haben Sie wahrscheinlich noch einige Geschichten auf Lager, um die ich Sie sicher nicht beneide. Mein Gedanke ist nur, dass man als Eltern und wenn man nicht gerade auf den Kopf gefallen / total unreflektiert ist und seine Entscheidungen auch argumentativ untermauern kann, immer noch ein besseres Standing hat, als jemand, der kinderlos seine Meinung zu einem Thema kundtut.

@kelef: Na, dass Sie ein streitbarer Geist sind, ist mir klar :) Aber wie wohltuend, dass sie mit derlei Zeug auch nichts anzufangen wissen!

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@midori: So viel richtig Schreckliches aus eigenem Erleben/Erleiden kann ich da eigentlich gar nicht erzählen. Vieles ist uns erspart geblieben durch das inverse Rollenmodell, das heißt, meine Frau stand für Glaubenskriege in Mütterrunden um dies oder jenes schon zeitlich und örtlich nicht zur Verfügung, und ich als Hausmann blieb in so Runden eigentlich auch meistens außen vor. Denke auch nicht, dass die Muttertiere mich als Mann halbwegs ernst genommen hätten, wenn ich mich da diskursiv mehr eingebracht hätte. Von daher dürfte das meiste Befremden darüber, wie wir dies oder jenes handhabten, eher hintenrum kommuniziert worden sein, wenn überhaupt. Hat mich aber auch nicht brennend interessiert.

@kelef: Hehe, Sie sind schon genau richtig so. Und ich weiß nicht, wie oft mich in den vergangenen Jahren dazu beglückwünscht habe, dass meine Frau auch nicht von der Sorte ist, bei der es den Schalter umgelegt hat. Und ich glaube nicht, dass Töchterlein Grund hat, sie (oder in Ihrem Fall: Ihre Tochter Sie) deswegen für eine schlechtere Mutter zu halten.

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@midori: sie dürfen mich aber gerne zitieren, ich geb ihnen das auch schriftlich: meine meinung und die erlaubnis.

frauen, die sich wie von ihnen beschrieben verhalten, haben selber ein grosses problem: da werden die kinder zum lebensinhalt gemacht, ohne rücksicht auf verluste, sie müssen als ausrede für alles und jedes herhalten, man hat keine zeit mehr sich geistig anderweitig zu beschäftigen, usw., denn so ist es ja eigentlich in wahrheit. erstens tun die damit den kindern nix gutes, und zweitens sich selber auch nicht. und wenn die kinder dann pseudo-erwachsen sind, dann stehen die weiber plötzlich vor dem riesengrossen schutthaufen des eigenen lebens, und klammern sich an die kinder wie die kletten. entweder führen sie den menstruationskalender der 40jährigen tochter, oder sie bügeln die socken des 40jährigen sohnes, und kochen können sowieso nur sie selber, usw.. die vergessen immer, dass der abnabelungsprozess unmittelbar bei der geburt beginnt.

da lob ich mir doch frauen die sagen, mein lebensplan sieht keine kinder vor (warum auch immer), ich leb mein leben, geh arbeiten und geb mein geld für mich aus. ich hab nie verstanden, was man daran nicht verstehen oder akzeptieren kann. man lebt mit kindern, nicht wegen oder für, und das bedingt eben auch dass manche leute sagen, sie wollen viele, und manche sagen, sie wollen keine. ist doch jedem sein eigenes leben.

@mark793: also meine tochter ist immer noch sehr zufrieden mit mir, soviel ich weiss. nicht in allem - dass ich einiges hätte anders machen sollen, da sind wir uns aber einig. aber das gehört in die reihe: wie man es macht, macht man es falsch. sowas gibt es halt auch. aber wir können uns darüber unterhalten ohne dass eine von uns beleidigt wäre oder in tränen ausbräche.

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Gemildert, aber dann doch, gibt es das auch unter Männern. Beruflich müssen wir hier schon mal Erzeugnisse beurteilen. Generell, aber auch, ob sie für Kinder geeignet sind. Es gab dabei schon Situationen, in denen ich befand, das Zeug tauge nichts, aber der Kollege mit Kindern meinte, och, seine Tochter/Sohn fänden das gaaanz toll. Also wurde ich qua Familienstandsexpertise überstimmt. (Dabei taugte das Zeug wirklich nichts ;-))

Das mag auch in Ordnung sein, aber es macht natürlich jegliche Diskussion auf Augenhöhe unmöglich.

Das aber nur als Nebenbemerkung. Für Frauen ist das Thema natürlich ungleich komplexer. Ich kenne übrigens viele kinderlose Frauen. Die meisten von ihnen sind es bewußt.

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@kid37:
Selbst wenn die Kids total auf das Zeugs stehen, bürgt doch überhaupt nicht für Qualität. Ich sage nur: Nudeln mit Ketchup. Da fahren viele Kids auch total drauf ab, aber wertvolle Ernährung ist das deswegen noch lange nicht.

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Meine Rede. Aber die mit Kindern verbünden sich. Lästig.

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